Erwähnungen
Der Moviebreak-Adventskalender 2025: Türchen 5 - Rückblick 4. Quartal 2025
Von OnealRedux in Der Moviebreak-Adventskalender 2025
am Montag, 01 Dezember 2025, 00:00 Uhr
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Das vierte Quartal eines Kinojahres trägt immer eine besondere Spannung in sich. Die Studios stellen ihre prestigeträchtigsten Filme vor, die Familienproduktionen rücken näher ans Publikum, während große Marken versuchen, sich zum Jahresende noch einmal in Szene zu setzen. 2025 machte da keine Ausnahme. Von Oktober bis Dezember zeigte das Kino noch einmal die gesamte Palette zwischen Arthouse, Blockbuster, Nostalgie – und einer spürbaren Sehnsucht nach großen Geschichten. Doch nicht alles, was glänzte, war Gold.
Der Oktober begann auffällig vielfältig. Mit The Smashing Machine startete ein sportlich geerdetes Charakterdrama, das als Counterpart zu den großen Marken wirkte und von seiner intensiven Figurenzeichnung lebte. Ebenfalls emotional erzählte Momo, das sich an einen literarischen Klassiker wagte und ihn für ein modernes Publikum neu interpretierte. Scheiterte hier aber an seinen eigenen Ambitionen. Amrum wiederum zeigte ein stilleres, landschaftsbetontes Erzählen, das sich bewusst abseits des Mainstreams bewegte.
Doch der Monat stand auch im Zeichen großer Versuche – und großer Enttäuschungen. Tron: Ares sollte eigentlich eines der großen Sci-Fi-Ereignisse des Jahres werden, scheiterte jedoch an seinen eigenen Ambitionen und gilt heute klar als Flop des Monats: zu schwerfällig, zu kalt, zu wenig Weiterentwicklung. Besser funktionierten andere Titel: After the Hunt brachte Spannung mit gesellschaftlich aufgeladenem Unterton, während Good Fortune – Ein ganz spezieller Schutzengel mit Keanu Reeves eine warmherzige, fast altmodische Komödie präsentierte. Im Bereich Musikdrama setzte Springsteen: Deliver Me from Nowhere ein atmosphärisches Statement, und mit Black Phone 2 kehrte der Horror auf die Leinwand zurück – düster, intensiver und deutlich ambitionierter als viele Fortsetzungen. Auch Dracula – Die Auferstehung griff klassischen Horror auf, während No Hit Wonder das musikalische Außenseitertum zur erzählerischen Stärke machte. Der Oktober wirkte damit wie ein Monat, der alles ausprobierte – mit mutigen Höhen und schmerzhaften Tiefen.
Die Komödie bespaßt mit frecher Idee und einem herzlichen wie treudoofen Keanu Reeves, wirkt erzählerisch aber nie mehr als solide und verliert im Verlauf an Mut und Konsequenz. "Good Fortune" macht Laune, hätte aber noch so viel mehr erreichen und vor allem sein können.

Der November wurde stärker von großen Marken geprägt – und bot eines der überraschend stärksten Mainstream-Portfolios des Jahres. Predator: Badlands holte das ikonische Franchise mit rauer Härte zurück und setzte erstmals wieder spürbar auf handgemachte Spannung statt bombastischer Effekte. Familienfreundlicher wurde es mit Mission: Mäusejagd – Chaos unterm Weihnachtsbaum, während Rote Sterne überm Feld thematisch schwerer und politischer auftrat.
Doch es war ein anderes Franchise, das besonders diskutiert wurde: The Running Man. Der Reboot des Kultstoffes blieb weit hinter den Erwartungen zurück und gilt als Flop des Monats – weder tonale Konsistenz noch erzählerische Kraft wollten sich einstellen. Den Gegenpol bildete Zoomania 2, das als Highlight des Monats nicht nur überraschend gut funktionierte, sondern auch erzählerische Wärme, Humor und modernisierte Themen zu einem zugänglichen Gesamtbild verband. Auch Die Unfassbaren 3 – Now You See Me zeigte sich als solide Rückkehr des Heist-Genres, während Wicked: Teil 2 das Fantasy-Musical in großem Stil abschloss. Weitere Akzente setzten Sisu: Road to Revenge mit kantiger Action, Keeper und Anemone im arthousigen Spektrum sowie Eddington und Der Hochstapler – Roofman, die in ihren jeweiligen Genres kleine, aber markante Spuren hinterließen. Der November war damit breit gefächert – und einer der rundesten Monate des Jahres.
Ein bunter, fröhlicher Spaß für die ganze Familie. „Zoomania 2“ ist eine würdige Fortsetzung, die mit detailreicher Animation, neuen liebenswerten Figuren, coolem Soundtrack und einer tiefgründigen Botschaft auf ganzer Linie überzeugt.

Der Dezember schließlich bringt das traditionelle Jahresendkino mit all seinen Kontrasten. Mit Stromberg 2 – Wieder alles wie immer kehrte eine deutsche Kultfigur auf die Leinwand zurück und setzte auf das, was die Reihe immer ausgemacht hat: Fremdscham, Arbeitsalltag und bitteren Humor. Für Horror-Fans begann der Monat weniger glücklich: Five Nights at Freddy’s 2 enttäuschte als klarer Flop des Monats, da weder Spannung noch Atmosphäre an das Original heranreichten.
Der weitere Blick auf den Dezember zeigt außerdem eine Reihe großer Starts, auf die man sich noch freuen kann und die das Jahresende besonders spannend machen dürften. Ganz vorne steht Avatar 3: Fire and Ash, das schon jetzt als eines der prestigeträchtigsten Projekte des Kinojahres gehandelt wird und erneut epische Bilder sowie visuelle Innovation verspricht.
Für Horror-Fans dürfte Silent Night, Deadly Night interessant werden, das den berüchtigten Kultstoff in einer neuen Form zurückbringt. Humorvoller und eigenwilliger präsentiert sich Therapie für Wikinger, das mit ungewöhnlicher Note in die Weihnachtszeit führen könnte.
Nostalgie spielt ebenfalls eine Rolle, denn Anaconda kehrt als neu aufgelegtes Reboot zurück und könnte sowohl alte Fans als auch neues Publikum ansprechen. Und schließlich sorgt Der Medicus II bereits vorab für Aufmerksamkeit, da die Fortsetzung eines der erfolgreichsten deutschen Historienstoffe viel Stoff für Erwartungen liefert.

Welches Reboot oder welche Fortsetzung ging für euch 2025 ziemlich gut klar, welches war eine absolute Enttäuschung? Welche hättet ihr euch vielleicht gewünscht?
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