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Don't f... with Lucasfilm: Warum Colin Trevorrow nicht mehr "Episode IX" inszeniert

Stu

Von Stu

Quelle: Vulture
Bildnachweis: © Lucasfilm Ltd.

Es ist nun ein paar Tage her, dass Lucasfilm Colin Trevorrow entlassen hat und Star Wars: Episode IX nun erst einmal ohne Regisseur da steht (wir berichteten). Laut einer offiziellen Stellungnahme des Studios verließ er das Projekt wegen kreativer Differenzen. Eine Begründung die gerne benutzt wird, wenn ein Filmemacher eine Produktion verlässt. Auch bei und , die während der Dreharbeiten zu Han Solo: A Star Wars Story geschasst wurden, soll es daran gelegen haben.

Natürlich stellt sich die Frage, wie genau diese Differenzen aussahen. Was wohl nun an die Oberfläche gesickert ist, ist dass die Kündigung von Colin Trevorrow durchaus auch mit seinem aktuellen Film The Book of Henry zusammen hängt. Dieser startete im Sommer in den USA und wurde von der Kritik ordentlich in die Mangel genommen. Auch am Box Office tat sich das Drama mit und schwer. Eigentlich wurde Trevorrow von Lucasfilm ausgewählt, da sein Jurassic World ein gigantischer Erfolg war – trotz teilweise vernichtender Rezensionen.

Glaubt man Insidern, soll der Erfolg des Kino-Spektakel dem Regisseur und Autor wohl zu Kopf gestiegen sein. Mit Star Wars-Produzentin Kathleen Kennedy lag er wohl wegen einiger Entscheidungen bzgl. Episode IX im Clinch. Als Trumpfkarte konnte Trevorrow seinen Jurassic World-Erfolg nutzen sowie die Tatsache, dass niemand anderes als Steven Spielberg ihn persönlich für die Regie des Blockbuster ausgewählt hatte. Nach dem Misserfolg von The Book of Henry soll diese Trumpfkarte aber deutlich an Wert verloren haben. Ähnlich erging es Josh Trank der ursprünglich ein Boba Fett-Film drehen sollte. Aber nach den negativen Schlagzeilen seines Fantastic Four, einhergehend mit einem desaströsen Abschneiden an der Kinokasse, wurde auch er fallen gelassen.

Ein Bekannter von Trevorrow berichtete außerdem, dass der Filmemacher wohl recht egoistisch seine Vision verfolgt, die scheinbar nur selten wirklich konform war, mit dem was sich Kathleen Kennedy und Lucasfilm vorgestellt hatten. Bereits beim Script, dass Trevorrow mit seinem Freund Derek Connolly verfasste (Connolly wurde bereits vor einiger Zeit gekündigt), gab es immer wieder Unstimmigkeiten und das letztlich ein neuer Autor engagiert wurde (mehr dazu hier), um das Drehbuch zu überarbeiten, sorgte nur weiter dafür, dass die Beziehung zwischen Regisseur und Studio weiter in die Brüche ging.

Ein Insider erklärte Vulture, warum Lucasfilms immer wieder Probleme mit jungen Regisseuren hat:

"Eine Menge von diesen jungen Regisseuren wollen reinkommen und sagen 'Ich will dies machen, ich will das machen'. Eine Menge dieser Leute – Lord und Miller, Colin Trevorrow – sind sehr schnell reich geworden und glaubten an ihren eigenen Hype. Und sie wollen sich nicht an die Regeln halten. Sie wollen den Scheiß anders machen. Und Kathleen Kennedy macht bei diesem Mist nicht mit.“

Scheinbar vertraut Lucasfilm nach den letzten Erfahrungen mit jungen Filmemachern jetzt wohl lieber auf erfahrene Regisseure. Das angekündigte Obi-Wan-Spin-off wird von Der Vorleser-Macher Stephen Daldry inszeniert (siehe hier) und Oscar-Preisträger repariert gerade durch Nachdrehs Han Solo: A Star Wars Story.

Stellt sich allerdings die Frage, warum es scheinbar bei Rian Johnson besser läuft. Dieser ist für Star Wars: Die Letzten Jedi verantwortlich und glaubt man den Gerüchten, ist Lucasfilm mit seiner Arbeit sehr zufrieden, so dass er für viele bereits als Ersatzmann für Trevorrow bei Episode IX gilt. Nun, während Trevorrow nach nur einem Film, Journey of Love - Das wahre Abenteuer ist die Liebe, direkt ins Blockbuster-Business geworfen wurde, entwickelte sich Johnson nach und nach. Er folgte der klassischen Laufbahn eines Regisseurs. Er machte mit der Independent-Produktion Brick auf sich aufmerksam, steigerte dann das Budget mit Filmen wie The Brothers Bloom sowie Looper und bewies durch sein Engagement bei der Erfolgsserie Breaking Bad, dass er problemlos sich auch auf bereits fest etablierten Terrain bewegen kann.

Ob Rian Johnson wirklich Star Wars: Episode IX inszenieren wird? Wir wissen es (noch) nicht. Da die Dreharbeiten im Januar 2018 beginnen sollen und der Film im Mai 2019 in den Kinos kommen soll, wird sich Lucasfilm wohl aber bald entscheiden. Wird der Release-Termin hingegen nach hinten verschoben, dürfte es wohl noch etwas dauern. Dass das Studio aber am Erscheinungsdatum herumdoktern wird gilt aktuell als eher ausgeschlossen. Neben Johnson gibt es aber natürlich noch andere Kandidaten. Hier stellen wir euch einige vor.

Abschließend bleibt wohl vor allem eines festzuhalten: Das Franchise obsiegt immer. Lucasfilm behüten ihren heiligen Gral und vertraut darauf, dass die Stilistik des Sternenkrieges konstant bleibt. An einer Weiterentwicklung scheint man zumindest nicht interessiert. Dies würde einfach zu viele Risiken mit sich bringen, immerhin ist Star Wars schon längst keine Film-Reihe mehr, sondern eine Marke, deren Größe und Gewichtung laut Analysten es durchaus mit Coca-Cola oder Apple aufnehmen kann. Der Kern vieler Marken ist ein Gefühl, was sie transportieren und auslösen und genau dieses Gefühl will  Lucasfilm bewahren. Ob das die richtige Taktik ist, wird sich zeigen. Denn Walt Disney will jedes Jahr einen neuen Film in die Kinos bringen. Da besteht durchaus die Gefahr der Stagnation. Wir werden sehen, wie es sich entwickelt (oder eben auch nicht).

Was ist eure Meinung dazu?

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