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Über Zeitkapseln, Kontaktlinsen und böse Bäume - 33 Fakten rund um "Tanz der Teufel"

Stu

Von Stu in Über Zeitkapseln, Kontaktlinsen und böse Bäume - 33 Fakten rund um "Tanz der Teufel"

Über Zeitkapseln, Kontaktlinsen und böse Bäume - 33 Fakten rund um "Tanz der Teufel" Bildnachweis: © Kinowelt | Mit einem Lächeln auf dem Gesicht geht alles viel leichter. Ash in „Tanz der Teufel 2“
Holt eure Dämonen aus dem Keller, denn es gibt was zu feiern! „Tanz der Teufel“, der Kultklassiker des Horrorgenres wird 33 Jahre alt. Wir sagen Happy Birthday und präsentieren euch 33 Fakten zu Sam Raimis Meisterwerk.


Die Premiere feierte der Film am 15. Oktober 1981 in Detroit. Damals wurde Sam Raimis Frühwerk allerdings noch unter den Titel „The Book of the Dead“ aufgeführt. Raimis Agent, Irving Shapiro, konnte ihn wenig später davon überzeugen, den Titel zu ändern, da er der Ansicht war, dass Kids sich niemals freiwillig einen Film ansehen würden mit dem Wort „Book“ im Titel.

Tanz der Teufel“ wurde u.a. von Joel Coen („The Big Lebowski“) editiert, der bereits vorher zusammen mit seinem Bruder Ethan ein Freund von Sam Raimi war. Raimi absolvierte übrigens in „Miller’s Crossing“ von den Coen Brüdern einen Gastauftritt als Gangster und auch Bruce Campbell war in einem Werk der Coens, „Hudsucker - Der große Sprung“, bereits in einer Nebenrolle zu sehen.

1982 wurde „Tanz der Teufel“ bei den Filmfestspielen von Cannes gezeigt und erhielt durchaus wohlwollende Rezensionen. Auch Kultautor Stephen King war begeistert und nannte den Film „den originellsten Horrorfilm des Jahres“.

Der Film kostete 350.000 US-Dollar und spielte in Nord-Amerika am Box Office 600.000 ein. International wurde über 2 Millionen US-Dollar an den Kinokassen erwirtschaftet. 25% der damaligen US-Einnahmen kamen übrigens von Autokinos.

Darstellerin Betsy Baker, die Linda spielte, verriet später, dass sie vom Projekt wenig hielt und sich, nachdem sie das Script las, zunächst nur an öffentlichen Plätzen mit den Machern treffen wollte, weil sie diese zunächst für zu dubios und unheimlich hielt.

Die Hütte im Wald war keine Kulisse, sondern gab es wirklich. Die Betonung liegt auf „gab“, denn nachdem Fans des Films ausmachen konnten, wo sie sich befindet, wurde diese von den Fans Stück für Stück auseinandergenommen. Noch heute kann man Teile der Hütte als Fan-Devotionalien erstehen.

Nach Beendigung des Drehs füllten die Macher und Schauspieler des Films einen Behälter mit Erinnerungsstücken an den Dreh und vergruben diese „Zeitkapsel“ unter der Feuerstelle des Kamins der Hütte. Dort wurde sie später von Fans, die gerade dabei waren die Hütte zu demontieren, gefunden.

Die Hütte im Wald hatte ein Problem: sie besaß keinen Keller. Die Macher drehten die Kellerszenen im Keller von Produzent Rob Tapert nach. Der Kellereingang der Hütte wurde für den Film kurzerhand „angebaut“.

Held Ash fährt einen 1973 Delta 88 Oldsmobile. Dieses Auto taucht nicht nur in allen Teilen der Reihe auf (inkl. des Remakes), sondern auch in anderen Sam Raimi-Filmen wie „Spider-Man“.

Nicht sehr männlich: Held Ash heißt eigentlich Ashley.

Der Film basiert auf Sam Raimis Kurzfilm „Within the Woods“, der inhaltsgleich mit „Tanz der Teufel“ ist. Der Film, in dem ebenfalls Bruce Campbell mitspielte, wurde von Raimi zu Demonstrationszwecken gedreht, um ein größeres Kapital bei möglichen Investoren zu erhalten, für einen richtigen Kinofilm.

Sam Raimi ist großer Fan des Horrorregisseurs Wes Craven. In „Tanz der Teufel“ kann man im Keller das Poster zu Cravens „The Hills have Eyes“ erkennen, welches neben einem zerfledderten Plakat von "Jaws" hängt. Raimi wollte damit aussagen, dass er Cravens Film spannender fand. Im Gegenzug schaut Heldin Nancy in „Nightmare – Mörderische Träume“ „Tanz der Teufel“ im Fernsehen. Dafür bedankte sich Raimi wiederrum und platzierte in „Tanz der Teufel 2“ die ikonische Klingenhand von Freddy Krüger.

Auch andere Filme huldigen „Tanz der Teufel“. So z.B. im Horrorfilm „Fear of the Dark“. Eine besondere Rolle spielt “Tanz der Teufel” auch im Kultfilm “Donnie Darko” von Richard Kelly ("The Box"). Dort spendierte der Regisseur dem Horrorklassiker sogar einen kleinen, feinen Gag, den ihr euch hier ansehen könnt.

Im originalen Script des Films rauchten die Figuren, beim Hören des Tonband, Marihuana. Während des Drehs der Szene wurde dies auch wirklich umgesetzt. Leider wurde diese Sequenz später neugedreht, da die Schauspieler im THC-Rausch kein vernünftiges Spiel hinbekamen.

Zwei der Darsteller traten in „Tanz der Teufel“ nur unter Pseudonymen auf. Richard De Manincor (Scotty) nannte sich Hal Delrich, während die Darstellerin der Shelly , Theresa Tilly, als Sarah Yorke in den Credits geführt wird.

Bruce Campbell erzählt in seiner Biographie, dass er nach einem “normalen Arbeitstag” beim “Tanz der Teufel”-Dreh immer auf der Ladefläche eines Pick-Ups heimgefahren wurde. Niemand wollte ihm im Auto sitzen haben, denn er war mit Kunstblut vom Kopf bis zu den Zehen vollgesaut.

Neben Kunstblut kamen noch andere Flüssigkeiten während des Drehs zum Einsatz. Die dämonischen Körpersäfte bestanden so z.B. aus Milch und Maissirup. Fehlten quasi nur noch die Cornflakes für ein gutes Frühstück.

Tanz der Teufel” wurde aus Kostengründen auf 16mm-Film gedreht und dann für die Kinoauswertung auf das damals gängige Kinoformat von 33mm vergrößert. Dies führte dazu, dass der Film diesen ganz speziellen, schmutzig-grieseligen Look bekam.

Die legendären Kamerafahrten durch den Wald, die sogenannte Demon View, wurde mit einfachen Mitteln umgesetzt: Kamera auf ein Brett fixieren, mit dem Brett im Wald herumlaufen oder mit dem Moped durchfahren, fertig.

In einer Szene, in der eine Kamerafahrt von außerhalb der Hütte, durch das Fenster geht, behalf man sich ebenfalls mit einem kostengünstigen Trick: Man klebte die Kamera an einem Besenstil und zerstoß mit dem Stil einfach das Glas des Fensters. Wer braucht schon großes Budget, wenn man stattdessen Ideen hat?

Die Kamera sorgte aber auch für Probleme beim Dreh. So krachte Kameramann Tim Philo mehrmals mit seinem Arbeitsgerät in Darsteller Bruce Campbell. Einmal sogar so heftig, dass Campbell mehrere Zähne ausgeschlagen wurden. Verletzungen waren aber während des Drehs an der Tagesordnung, weil kein Geld für Stunt-Doubles bereit stand.

Die Kontaktlinsen, die die Darsteller tragen mussten, wenn sie als Dämonen unterwegs waren, waren wenig komfortabel und sogar für die Augen der Schauspieler die reinste Tortur. Sie mussten spätestens nach 15 Minuten abgesetzt werden, um größere Schäden zu vermeiden. Einmal riss sich eine Darstellerin, bei der Entnahme der Linsen, sogar ihr Lid auf. Autsch!

Der Film wurde ohne Ton aufgezeichnet. Die Stimmen und Sounds wurden erst nachträglich hinzugefügt.

In der Szene, in der Scotty schreit „They’re not gonna let us go“, ist nicht Darsteller Richard DeManincor zuhören, sondern Sam Raimi. De Manincor konnte nicht so hoch schreien, wie es Raimi verlangte, weswegen kurzerhand er sich vor das Mikro stellte.

Mittlerweile gehören sie zu jedem Sam Raimi-Film, die sogenannten „Fake Shemps“ - achtet mal auf die Abspänne. Das ist eine Bezeichnung für Personen, die für Darsteller einspringen, wenn diese nicht zur Verfügung stehen, man aber Aufnahmen von diesen braucht, in denen diese jedoch nicht klar erkennbar sein müssen (etwas Silhouetten oder Aufnahmen von hinten). Der Begriff Shemp stammt vom legendären Komiker-Trio The Three Stooges. Als einer von ihnen, Shemp Howard, plötzlich verstarb, wurden viele Szenen mit einem Double beendet. Daher der Begriff Fake Shemp.

Das böse Buch, welches die meisten Fans als Necronomicon kennen, hieß im ersten Teil noch Naturon Demonto und wurde erst in „Tanz der Teufel 2“ Necronomicon, als Referenz an H.P. Lovecraft, genannt.

Die berühmtberüchtigte Szene, in der Cheryl (Ellen Sandweis) von einem Baum vergewaltigt wird, stand so nie im Script. Dort war nur zu lesen, dass der Wald sie angreift. Produzent Tapert war es, er Raimi dazu überredete, nachdem er die noch unfertige Szene sah, einen Schritt weiter zugehen und Cheryl vom bösen Baum penetrieren zu lassen.

Tanz der Teufel“ wurde in Deutschland am selben Tag im Kino und auf Video veröffentlicht, um Probleme mit der Zensur zu umgehen. Hat nicht funktioniert.

Tanz der Teufel“ und die deutsche Zensur, das ist eine lange Geschichte. Kurz gesagt kann man festhalten, dass Teil 1 bis heute in seiner ungekürzten Fassung noch immer beschlagnahmt ist. Der deutsche Verleih versuchte bereits in den 1980er Jahren dieses Urteil der Bundesprüfstelle für jugendgefährende Medien (BPjM, damals noch BPjS) anzufechten. Das Ergebnis war ein langer juristischer Prozess, in dem sich die Parteien sogar vorm Bundesverfassungsgericht wiedersahen. Das Gericht entschied leider zu Ungunsten des Verleihs.

Nicht nur in Deutschland wurde „Tanz der Teufel“ massiv für eine legale Verbreitung geschnitten. Auch in Finnland mussten fast 12 Minuten weichen. Interessant: der Cutter, der die bösen Szenen im Auftrag des finnischen Verleihs entfernen musste war Renny Harlin, der später selbst als Regisseur große Erfolge feierte („Stirb Langsam 2“, „Cliffhanger“).

Es gibt ein „Evil Dead“-Musical, welches aus Kanada stammt. Diese Independent-Musical-Produktion feierte große Erfolge und machte auch Station in Las Vegas. Aktuell tourt es quer durch die USA. Die Zuschauer in den ersten Reihen erhalten übrigens Regencapes, um sich zu schützen vor den doch sehr spritzigen Splatterszenen der Aufführung.

Mit Games wie „Evil Dead: A Fistful of Boomstick“ wurde „Tanz der Teufel“ im Zeitalter von Playstation und Xbox auch einem neuen, spielaffinen Publikum schmackhaft gemacht. Doch bereits zuvor gab es ein Videospiel zum Film: „The Evil Dead“ erschien 1984 für den Commodore 64.

Sam Raimi und sein Bruder Ted haben in „Tanz der Teufel“ einen Cameo. Sie sind zu Beginn als Rednecks zu sehen, die der fahrenden Gruppe rund um Ash kurz zu winken.


Habt ihr noch Filmklassiker, zu denen ihr euch ein Faktenspecial wünscht? Oder kennt ihr Fakten zu Filmen die interessant sind? Wenn ja, lasst es uns wissen oder belästigt den Autor direkt mit einer persönlichen Nachricht. So und zum Abschluss gibt's noch den deutschen Trailer zu "Tanz der Teufel".

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