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Monatsrückblick Januar - Bristleback

Smooli

Von Smooli in Moviebreak Monatsrückblick: Januar

Monatsrückblick Januar - Bristleback

1. Highlights aus den Kinosälen: 

La La Land - Hatte ich mich anfangs auf einen guten Film eingestellt, entpuppte sich "La La Land" als einer der besten Liebesfilme seit Jahren. Dass ich eigentlich Liebesfilme mag und tief im Inneren (unter meiner harten, zynischen Schale) ein hoffnungsloser Romantiker bin, aber dennoch fast alle Liebesfilme, die ich sehe, hasse, liegt schlicht und einfach daran, dass fast alle Liebesfilme mehr oder weniger 'scheiße' sind. Damien Chazelle schaffte es die Magie des vergangenen 'Golden Age of Cinema' in die Gegenwart zu bringen. "La La Land" kann man vorwerfen, dass es sich einen auf sich selbst und dem elitären, White-People-Hollywood einen runter holt, weshalb dieses Musical nicht der richtige Film sein dürfte für Leute, die nur drei Filme im Jahr gucken. Für uns Cinephile ist "La La Land" eine Ode an den Film, dem Traum nach Größe und den Jazz, wobei die beiden Protagonisten mit solch einer authentischen Ehrlichkeit daherkommen, dass sie den Kitsch nicht nur überschatten, sondern geradezu verbannen.

The Handmaiden - Hätte ich "The Handmaiden" noch in 2016 gesehen, wäre diesem koreanischen Erotikthriller über zwei Con Artists ein Platz in meiner Top 10 mehr als sicher gewesen. Park Chan-Wook beweist nach dem etwas ernüchternden "Stoker", dass er sein Auge für sowohl meisterhaft präzise, als auch kreative Inszenierung nicht verloren hat, sodass "The Handmaiden" nicht nur sein schönstes, sondern auch sein am einfallsreichsten gefilmtes Werk seit "Oldboy" darstellt. Kein aktueller Regisseur kann Musik und Schnitt besser in die Geschichte eines Films integrieren, als Park Chan-Wook und dieser Film liefert den Beweis, wie es schon "Oldboy" einst tat (siehe "Aufzugszene". Spoiler für "Oldboy"!). "The Handmaiden" ist lustig, waghalsig, seltsam, poetisch, nervenzerreißend spannend, so fucked up und doch so sexy. Ein Meisterwerk.

Vaiana - Ich habe eine Schwester. Sie ist zehn Jahre alt. Sie wollte unbedingt rein, also sagte ich 'fein'. Ich weiß gar nicht, wieso ich so lustlos war, denn, wie auch schon "Tangled" und "Frozen" zuvor, ist auch "Moana" ("Vaiana" in Deutschland, weil PORN!) super spaßig, bietet tolle Songs zum Mitsingen, klasse Animationen und eine spannende Protagonistin, der man nicht einen auf ihr weibliches Geschlecht fokussierten Konflikt gegeben hat, wie man es sehr leicht hätte tun können. Eine zweite "Let It Go"-Manie blieb uns zum Glück erspart.

2. Flops aus den Kinosälen: 

Rogue One - Ich möchte erwähnen, dass ich "Rogue One" mochte. Vor allem der dritte Akt war eine famos inszenierte Schlacht, aber ich hatte mir doch sehr viel mehr erwartet, gerade nach den grandiosen Trailern. Letztendlich wurde ich gut unterhalten und eigentlich sollte ich mich nicht beschweren, aber da das Beschweren so n bisschen mein Job ist ... here we go: Die Charakter waren, obgleich sehr cool und so, extrem flach; den Pro- und Antagonisten miteingeschlossen. Die Einführung war schlampig, bzw. kaum vorhanden, was in einem "Star Wars" wohl verständlich ist (es ist fucking Star Wars und wenn etwas keine Einführung braucht, dann fucking Star Wars). Felicity Jones' Charakter wurde emotional nur über ihren Vater geankert, was an sich überhaupt nicht funktionierte und mich kalt ließ. Ansonsten ganz cool.

3. Highlights im Heimkino: 

Requiem - Ich habe so ein Beef mit dem deutschen Kino; mit der nicht vorhandenen Genrevielfalt des deutschen Kinos um genau zu sein. Und da bin ich natürlich um so glücklicher, wenn ich einen Film zu sehen bekomme, der nicht in die Kategorien Komödie, Familiendrama oder Historisches Drama fällt, wie 96% aller guten Filme aus Deutschland. "Reqiuem" hätte, das Thema betrachtend, eine sehr effekthascherische Geschichte sein können, die sich einzig auf den Exorzismus der Anneliese Michel begrenzt. "Requiem" geht aber den langen Weg und ist ein ernstes, nachvollziehbares und tragisches Drama über eine junge Frau, die ihr Leben leben wollte.

Lars und die Frauen - Im Gegensatz zu vielen 'Pretty Boy'-Darstellern, hatte ich schon immer das Gefühl, dass Ryan Gosling mehr ist, als nur ein hübsches Gesicht. "Lars und die Frauen" ist eine herzerwärmende Geschichte über Hilfsbereitschaft, Gemeinschaftsliebe, Mental Illness und die Defintion von Liebe.

4. Flops im Heimkino: 

Institute Benjamenta, or This Dream That One Calls Human Life - Okay ... Ich studiere an einer Filmhochschule und da war mir schon im vornherein klar, dass ich einige Arthouse-Farthouse-Filme sehen würde, doch rechnete ich nicht mit solch einer Gurke. Eigentlich finde ich "Institute Benjamenta" gar nicht mal so schlecht tatsächlich. Es ist aber einfach mal so gaaaar nicht die Art von Film für mich. Stylistisch an den deutschen Expressionismus der 20er angelehnt, ist "Institute Benjamenta" (mit Mark Rylance) surreal, langsam und so unglaublich fucking WEIRD! Und auch wenn mir "Institute Benjamenta" nicht zusagte, hatten die Regisseure eindeutig eine Vision und auch wenn ich nur Bahnhof verstand, bin ich sicher, dass fast nichts in diesem Alptraum reiner Zufall gewesen ist und zur Interpretation und Analyse einlädt. Schaut ihn euch an. Ich bin ehrlich sehr gespannt, was andere von diesem Film halten.

5. Alles über Serien: 

Horace & Pete - Nach nur einer Episode legte ich eine Pause ein und erst nach einer Woche traute ich mich an Episode 2. Was Louis CK hier mit "Horace & Pete" erschuf ist die womöglich anstößigste, aber auch ehrlichste Serie über eine Familie, die seit 100 Jahren diese Bar am Laufen hält. Louis CK ankert alle Charaktere an diesen Ort des Hasses, der körperlichen Gewalt und des Schmerzens und lässt sie dennoch nicht entkommen, weil ... ja, wieso eigentlich? Aufgrund eines Pflichtbewusstseins? Tradition? Oder haben sie nur Angst mit der Schließung dieser Bar ihre Identität zu verlieren? Letztenlich versuchen alle Charaktere ihrer eigenen Vergangenheit zu entkommen, klammern sich jedoch gleichzeitig daran ... und es kommt, wie es kommen muss. Die Vergangenheit holt sie alle ein und die Tragödie schlägt zu. "Horace & Pete" ist höchst deprimierend und definitiv keine Serie für alle. Die einzigen Lacher stammen oft aus einer Quelle der extremen Unbequemlichkeit; man lacht, weil die Charaktere die schrecklichsten und moralisch verwerflichsten Dinge sagen und rechtfertigen und man oft keine andere Antwort darauf findet. "Horace & Pete" ist absolut einzigartig und sollte v.a. von Leuten gesehen werden, die sich fürs Storytelling, kreative Schreiben und theoretische Dramaturgie interessieren (dürften die wenigsten sein).

Kill La Kill - Hmm. Hmmm. Hmmmmmmm. Okay. Wie rechtfertige ich jetzt diese Serie? Hmmmmmmmmm. "Kill La Kill" ist das beste Argument für alle Anime-Hater; Leute, die der Meinung sind, dass Animes nicht zu bieten haben, außer Tits 'n Ass. Gleichzeitig ist "Kill La Kill" das beste Argument für Anime-Fans; Leute, die der Meinung sind, dass Animes mehr sein können, als nur Tits 'n Ass. Klingt verwirrend? Tja, das ist's auch. "Kill La Kill" ist eine Anime-Serie über eine junge Frau, die den Tod ihres Vaters rächen möchte und dazu die diktatoriell geführte Schule infiltrieren muss, die von dem Mörder ihres Vaters geführt wird. Um dies zu erreichen ist sie auf einen Superanzug angewiesen, der (wie es auf allen Promobildern zu sehen ist, siehe den Trailer ↓), sie fast nackt dastehen lässt. Dass in der Inszenierung oft auf das Fanservice-Gaspedal gedrückt wird (Panty- und Boobshots everywhere), ist diese Serie auf dem ersten Blick dem Argument der "Anime-Ist-Mehr-Als-Nur-Tits-N-Ass"-Leute nicht gerade dienlich. "Kill La Kill" rast aber mit seinem Fanservice so heftig durch die Decke des guten Geschmacks, wodurch argumentiert werden kann, es handle sich hierbei um mehr als nur einen Pseudo-Hentai. Eine Liebe zur Parodie ist dieser Serie keineswegs abzusprechen; aus einer gewissen Perspektive ist "Kill La Kill" sogar ultra-feministisch und kritisiert den Modewahn unserer heutigen Gesellschaft, indem die Protagonistin ihre wahre Kraft nur dann erreicht, indem sie sich nackt macht und sich von den Fesseln ihrer Kleidung befreit. Dennoch werden diese Anime-Klischees bedient, sodass man verwirrt im Limbo verweilt und man sich nicht sicher ist, ob "Kill La Kill" eigentlich genial ist, oder extrem heuchlerisch. Welches es auch sein mag: Die Animationen sind super, die Musik ist oberhype und es macht einfach Spaß, solange man 'gewisse Aspekte' ignorieren kann. Anime-Neulingen rate ich einen großen Bogen um diese Serie zu machen. Alle anderen können sich ihre eigenen Meinungen bilden.


Homeland - "Homeland" ist ein Beispiel dafür, wie man eine Serie wieder zurück ins Reich der Lebenden (in diesem Fall ins Reich der 'Guten Serien') holen kann. Nach der grandiosen ersten Staffel (die eine der besten Staffeln der Fernsehgeschichte darstellt, wie ich finde), stürzte "Homeland" mit Season 2 und 3 so stark ab, dass ich mich wundere, sie damals nicht abgebrochen zu haben. Die Macher lernten aus ihren Fehlern, nahmen radikale Maßnahmen vor und belebten eine Serie wieder, die eigentlich schon tot war. Und auch Staffel 6 scheint weiterhin das wiedererlangte Niveau beizubehalten. Claire Danes: Best Cryer on TV.

Avatar - Der Herr der Elemente - Ich wäre heute nicht die Person, die ich bin, hätte ich eine handvoll Serien in meinen Teenager-Jahren nicht gesehen. "Cowboy Bebop", "Spongebob" und natürlich "Avatar - Der Herr der Elemente". Wie schon erwähnt, habe ich eine 10-jährige Schwester. Seit einiger Zeit schon drängte ich sie dazu diese Serie zu gucken, damit sie inmitten all dieser schlechten "Live Action Comedy"-Serien auf Nick und Disney Channel mal etwas zu Gesicht bekommt, dass ehrlich ist, authentisch und pädagogisch wertvoll. Sie wollte nie, doch sind wir mittlerweile schon in der Mitte der zweiten Staffel und sie liebt es .. und mir wurde erneut klar, wie gut und präzise ausgearbeitet die Charaktere in dieser Serie sind. Ein absolutes Must-See für alle; v.a. für Kinder und pubertierende Teenager.

6. Was ich im Februar gucken möchte: 

Manchester By The Sea

Personal Shopper

The Salesman

7. Filmschaffender des Monats: 

Ryan Gosling? Ist zwar kein Regisseur oder so, aber er macht Filme und ist deshalb ein Filmschaffender. Und da ich zwei seiner Filme nacheinander gesehen habe ... mach ich das richtig? Ich verstehe diese Kategorie nicht so ganz^^

8. Der Monat in einem Wort: 

STRESS!

Bristleback

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