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Inhalt

Die 5 Töchter der Familie Lisbons haben alles andere, als ein normales Leben. Von ihren hochreligiösen Eltern werden Sie von der Umwelt isoliert aufgezogen. Und der Selbstmord der jüngsten Tochter macht alles nur noch schlimmer. Trotzdem gelingt es dem Casanova Trip (Josh Hartnett) , Lux (Kirsten Dunst), die zweitjüngste der fünf Mädchen, zum Abschlussball einzuladen. Doch dieses Ereigniss nimmt einen unerwarteten Verlauf an, welches die Familie für immer zerstört.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Als Tochter eines weltberühmten Regisseurs hat man es sicherlich nicht immer einfach. Wenn man dann auch noch, wie im Fall von Sofia Coppola (Lost in Translation), ebenfalls ins Filmgeschäft einsteigen will und selbst Filme drehen möchte, die sich von ihrer Art her ganz klar von den Arbeiten des Vaters unterscheiden, läuft man sehr leicht Gefahr, stets im Schatten des großen Francis Ford Coppola (Der Dialog) und vor allem dessen filmhistorisch bedeutenden Meilensteinen wie "Der Pate" oder "Apocalypse Now" zu stehen. 

Für ihr Langfilm-Debüt The Virgin Suicides – Verlorene Jugend hat die Regisseurin direkt einen kontroversen sowie umstrittenen Roman als Vorlage gewählt, den sie selbst als Drehbuch für den gleichnamigen Film adaptierte. Im Buch genauso wie im Film geht es, der Titel macht keine große Überraschung daraus, um fünf wunderschöne Teenagerinnen, die eine nach der anderen an einem bestimmten Punkt Selbstmord begehen. Erzählt wird die Geschichte durch die subjektive Sicht von benachbarten Jungs, die sich allesamt sofort in die geheimnisvollen Mädchen verlieben, nachdem diese neu in das Haus gegenüber einziehen. Die Handlung des Films verläuft dabei mittels Rückblenden sowie Voice-over-Narration und wird von einem der mittlerweile erwachsenen Jungs erzählt, den die Ereignisse des damaligen Sommers auch noch 25 Jahre später bis in die Gegenwart verfolgen. 

Coppola ergründet in ihrem Film die Probleme unverstandener Jugendlicher, die im Angesicht adoleszenter Schwierigkeiten den extremsten aller Auswege suchen, um sich ein nachdrückliches Gehör zu verschaffen. The Virgin Suicides – Verlorene Jugend ist dabei auf ästhetischer Ebene von einer unwirklichen Schönheit durchzogen, die das Werk gleichermaßen faszinierend und problematisch werden lässt. Die Regisseurin filtert die durchaus schwerfällige, ernste Thematik von suizidalen Jugendlichen durch eine federleichte, mystifizierende und somit unglaublich stilbewusste Inszenierung, mit der sie ihre Figuren wie unerklärliche Traumbilder in Szene setzt. Vor allem Kirsten Dunst (Melancholia) in der Rolle der 14-jährigen Lux, die so etwas wie die verwegene Rebellin der Geschwister ist und sich mit verschiedenen Jungs einlässt, wird von Coppola fast schon als unnahbares Symbol dargestellt, die mit ihrer bildhübschen Ausstrahlung nahezu überirdisch wirkt. 

Es sind diese formalen und inhaltlichen Gegensätze, die Coppolas Film so interessant wie streitbar erscheinen lassen. Zärtliche Coming-of-Age-Romantik trifft auf schwere Depressionen, Figuren, die nach außen hin sympathisch und unschuldig wirken, sind in ihrem Inneren zerrissene Wracks und das biedere Vorstadtleben der weißen, konservativen Mittelschicht symbolisiert ein verzweifeltes Gefängnis, in dem die Eltern ihre Kinder jeglicher Freiheiten berauben und schließlich in die vollständige Selbstaufgabe führen, obwohl sie gleichzeitig denken, sie haben nur das Beste für den eigenen Nachwuchs im Sinn. 

Man könnte der Regisseurin vorwerfen, dass sie die schwerwiegenden Ansätze der Geschichte unter einem Deckmantel der täuschenden Sinnlichkeit verschleiert oder melancholische Pop-Songs und der einfühlsame Score nicht mit einer Handlung zu vereinbaren sind, in der es um den frühzeitig gewählten Freitod junger Menschen geht. Genauso könnte man sich diesem Film aber auch einfach widerstandslos hingeben, die spielerische Leichtigkeit genießen, die sich von offensichtlichen Konventionen befreit und eintauchen in eine verträumte Vision, in der sich schnell nachempfinden lässt, wie schwierig es bereits vor dem Erwachsenenalter sein kann, eine eigene Identität entwickeln zu können und sich frei entfalten zu dürfen.

Fazit

Mit ihrem Langfilmdebüt ist Sofia Coppola keinesfalls auf Nummer sicher gegangen und schuf mit The Virgin Suicides – Verlorene Jugend ein polarisienderes Werk, in dem gefühlvolle Coming-of-Age-Stilistik Hand in Hand geht mit tief liegenden Problemen, unergründlichen Abgründen, schweren Depressionen und suizidalen Ausflüchten. Der ästhetische Ansatz der Regisseurin ist durchwegs diskussionswürdig, sorgt aber durch genau diese ungewöhnliche Inszenierung dafür, dass man den Film nicht so einfach vergisst und auch nach der Sichtung noch lange darüber nachdenken kann.

Kritik: Patrick Reinbott

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