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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

30 Jahre Videospiele – die Spannbreite der Videospielgeschichte hat schon so manche Superlative kreiert, der etliche Gamepadmalträtierer verfallen sind. Das war wohl für den Simpsons-/Futurama-Macher Rich Moore Grund genug, dem Medium einen Full-Feature-Film zu spendieren. Mit „Ralph reicht´s“ brachte er in Kooperation mit Disney einen Querschnitt durch alle Spieleepochen auf die Leinwand, die weniger mit sarakstischem Humor gespickt, sondern im wahrsten Sinne des Wortes süß geworden ist.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Süß ist Fiesling Ralph (John C . Reilly - Kong: Skull Island) aber weiß Gott nicht, denn als Feindfigur im 8-Bit-Klassiker "Fix it Felix Jr." zerbröselt er regelmäßig ein Hochhaus. Doch irgendwann hat Ralph genug vom seiner Rolle und möchte endlich das heroische Leben wie sein Gegenspieler Felix Jr. (Jack McBrayer - 30 Rock) ausleben. Über das Stromnetz gelangt er zuerst ins Actionspiel "Hero's Duty", wo er sich die erhoffte Medaille und das erträumte Heldentum erklimmt. Da er aber dadurch nur ein heilloses Durcheinander fabriziert, landet er auf der Flucht vor der knallharten Seargant Calhoun (Jane Lynch - Glee) im zuckersüßen Racing Game "Sugar Rush", lernt dort die abgedrehte Außenseiterin Vanellope (Sarah Silvermann - The Book of Henry) kennen und sieht sich letztlich großen Gefahren ausgesetzt.

Grobe Sprites, einfache Bildschirme mit noch einfacher ausschauenden Grafiksets – die 8-Bit-Welt kommt in Ralph Reicht´s ganz groß zurück. Spieler der ersten Stunde werden wohl nur bei gewissen Charakteren im Film ein frohes Jauchzen von sich geben, da sie fast ausschließlich nur in 3D ihren Auftritt haben. Das dürfte aber auch reichen, weil selbst die selbsternannten und –entwickelten Spiele, die der Streifen zeigt, dieses wohlig-nostalgische Gefühl wieder aufleben lassen. Dabei sind diese durchaus an die Originale angelehnt. "Fix it Felix Jr.“ hat einen deutlichen "Donkey Kong" Einschlag, "Sugar Rush" mutet ein wenig wie "Mario Kart" speziell für Mädchen an, und das dunkle "Hero'S Duty" hat eher nur seinen Namen vom berühmten Kriegsshooter geerbt, lässt aber viele Parallelen zu modernen Titeln erkennen. Die Epochen sind somit ausreichend abgedeckt, und letztlich bedient sich der Film eher den Klassikern als neuen Titeln.

Wenn das Werk nach einer schönen Retro-Einführung eine Brücke in die reale Welt schlägt, war die Gefahr etwas groß, einen gewissen nerdigen Einschlag zu haben. Aber bevor er sich mit zu insiderhaften Begriffen und Figuren ins Abseits spielt, bringt die Einleitung alle relevanten Erklärungen so einfach und einprägsam wie möglich unter. Einzig bei den Spielfiguren kann es vorkommen, dass man so einige nicht erkennen mag. Natürlich dürfte jeder Pacman und die Geister kennen, und Held Felix dürften viele als Mario-Verschnitt wieder erkennen, aber nicht jeder kann etwas mit Kane aus "Command and Conquer" oder "Street Fighter"-Bösewicht Bison anfangen. Doch selbst wenn das nicht das Fall ist, dürfte man sich z.B. über eine Selbsthilfegruppe für Bösewichte köstlich amüsieren.

Hierdurch gewinnt die Geschichte an Wiedererkennungswert und eindeutigen Aussagen, bringt sie unbeirrt und schnell voran. In Windeseile kann man die Figuren einordnen, Ralphs Wünschen folgen und begleitet ihn daraufhin in die Welt außerhalb des 8-Bit-Klassikers. Ab hier wird es auch in der Materie ein wenig tiefgehender, wenn Vanellope "glitcht“ und der Programmcode eines Spiels als eng verwobenes Netz dargestellt wird. Zum Glück verliert sich die Geschichte ab dann nicht in Fachgesimpel und bleibt dem nichtwissenden Zuschauer zur Seite. Im Kern bleibt die Story nämlich in den Gefilden, die man in letzter Zeit öfter in Animationsfilmen vernimmt. Ralph will eben mehr sein als nur ein böser Feind, geht aber schließlich andere Wege, den Charakter zu definieren. Mit diesem Leitmotiv spart der Film auch an keiner Stelle, so dass der Hauptstrang der Geschichte ordentlich erzählt wird.

Technisch ist Ralph Reicht´s nicht ausschließlich eine Augenweide, kann aber durch ein durchdachtes und schön abgedrehtes Design überzeugen. Die alten Zeiten kommen genauso überzeugend rüber wie die 3D-Welt, auch wenn die 3D-Fassung des Films keine Wow-Momente hervorzaubert. Es wird also routinierte Technik verwendet, und für den Film ist das auch völlig ausreichend.

Großes Kapital schlägt Ralph Reicht´s auch aus seinen Charakteren. Die altehrwürdigen Figuren wie Felix oder Ralph selbst haben sogar mehr Charme als die der angelehnten 8-Bit-Vorbilder. Hier kann man mit Christian Ulmen (Macho Man) eine sehr gute Sprecherleistung in der Titelfigur bescheinigen, eigentliche Stars sind aber die Frauen im Spielegewerbe, denn die resolute Shootertrainerin Calhoun sowie Vanellope toppen entweder durch ihr unbeirrt trockenhumoriges oder freches Verhalten jeden anderen. Heraus sticht hier vor allem Anna Fischer (Bessr als nix), die mit ihrer Stimmenperformance die Figur vollends trifft und die meisten Lacher erntet.

Fazit

Retro rockt! Egal ob alter Zockerhase, Casualgamer oder gar nichts davon – mit "Ralph Reicht´s“ zeigt Rich Moore, dass seine Zeit bei Rough Draft im Zuge der Simpsons-/Futurama-Entwicklung eine gute war, um ihn endlich mal auf´s Kino loszulassen. Mit Fachverständnis und dem Gespür für eine gut erzählte Geschichte ist sein eigenes Filmdebüt eine Retrospektive für die Spielewelt sowie recht tiefsinnige Parabel für Freundschaft und Toleranz geworden. Das sieht nicht nur süß aus, ist es auch inhaltlich, findet aber immer noch Platz für witzige Pointen und die passende Aussage.

Kritik: Sascha Wuttke

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