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Boston, 15. April 2013 - Wie jedes Jahr zieht es tausende Läufer und Zuschauer aus aller Welt an die Strecke des beliebten Bostoner Marathons. Doch die Feierlichkeiten verstummen schlagartig, als zwei Sprengsätze an der Zielgeraden detonieren. Noch ist unklar, ob den Explosionen weitere folgen werden. Aber Police Sergeant Tommy Saunders versucht einen klaren Kopf zu bewahren und die ersten Rettungseinsätze zu koordinieren - obwohl seine Frau Carol beinahe selbst den Detonationen zum Opfer gefallen wäre. Für die Ermittler beginnt ein packender Wettlauf gegen die Zeit und eine der nervenaufreibendsten Großfahndungen in der Geschichte Amerikas nimmt seinen Lauf...
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Terror, wenn auch sehr subjektiv, gilt aktuell - und spätestens seit den Anschlägen des 11. September 2001 - als allumfassende Angstfantasie und alles überzeichnende Schreckensbotschaft in den Medien. Allzu gerne wird hierbei den Tätern eine Plattform geboten und regelmäßig wird mit der Furcht Politik betrieben – selbst solche, die mit der eigentlichen Thematik gar nichts zu tun hat. Was folgt ist in vielen Ländern der Erde eine Aufgabe von Freiheit um der Freiheit willen. Ein Blick Hinter die Motive, hinter den Terror, auf die Menschen (Opfer wie Täter) selbst oder gar auf die Beweggründe, gibt es selten. Im Falle von Boston (Patriots Day) gibt es ebenfalls keine Antwort auf grundlegende Fragen, aber immerhin ein sehr menschliches Drama rund um das Attentat des Boston Marathon im Jahre 2013. Somit legt der Film, anders als es der Titel vielleicht vermuten mag, keineswegs viel Wert auf Pathos und Glorifizierung. Viel mehr zeichnet Regisseur Peter Berg, der sich nach Deepwater Horizon einmal mehr mit Mark Wahlberg zusammengetan hat, einen sehr menschlichen und hochemotionalen Terror-Thriller, der an vielen Stellen 1:1 die Geschichte aus dem Jahre 2013 wiedergibt (inklusive damaliger Aufnahmen). Ohne aufgeregte oder aufgedrehte Effekte, einem übertriebenem Lärm oder gar Heldentum, bietet Boston ein eindringliches Bildnis des Terrors mit – wenn auch leicht naiver – positiver Botschaft.

Der Boston Marathon selbst ist ein Sinnbild für Kultur und Vielfalt: Insgesamt über 20.000 Menschen laufen jährlich die 42 Kilometer und somit Menschen aller verschiedenen Nationen und Kulturen. Ein Event, welches Menschlichkeit prägt und auch dafür steht. Kein Wunder also, dass gerade ein Film über den Anschlag des Jahres 2013 – bei dem drei Menschen starben und über 260 Menschen teils schwer verletzt wurden – als Drama so gut funktioniert. Doch vor allem Regisseur Peter Berg ist es wohl zu verdanken, dass das wirklich schwere Thema nicht seine Botschaft verliert. Gerade die erste Hälfte von Boston – und besonders die ersten 30 Minuten – liefern so ein intensives  wie erschütterndes Kinoerlebnis ab, bei dem sich der Zuschauer gerne abwenden würde. Die Inszenierung ist indes so dicht geworden, dass nachdem die Bomben explodieren, der dichte Rauch, die Verwirrung, das Blut und die Ohnmacht nicht nur fühlbar werden, sondern gleichsam einem selbst die Kehle zuschnüren. Was dann folgt ist zwar an vielen Stellen etwas klassische Thriller Kost, doch Regisseur Peter Berg weiß gekonnt seinen Film zu erzählen. Mit einer Mischung aus Realaufnahmen, realen Figuren und eben punktueller Arbeit dabei, die nachfolgenden Stunden nachzuzeichnen, gelingt es ihm fiebrig und gleichzeitig einfühlsam durch Boston zu führen.

Der Fokus liegt hierbei klar auf den Menschen und nicht dem Ereignis selbst oder dessen Tragweite oder gar politischer Dimension. Was passierte mit den Opfern? Wer waren (und sind) die Opfer? Wer waren die Täter? Wie gelang es schließlich Tamerlan und Dschochar Zarnajew zu fassen? Nun, ein psychologisches Meisterstück ist Boston dabei nicht und gerade die Bombenattentäter werden nur rudimentär erzählt (wenn auch klar ist, dass die Anschläge von Individuen verübt werden – eben verklärt, pathologisch devot oder gar soziopathisch), doch der Zuschauer bekommt ein gutes umfassendes Bild der Schreckenstage. Dieser kleinteilige Blick sorgt dafür, dass Pathos oder gar Patriotismus eher gering bleiben – mehr noch, wenn die Polizei am Ende sich selbst beschießt und klar wird, dass es keine Helden in der Geschichte gibt, wird Boston zum hervorragenden Drama. Zudem ist der Film von Regisseur Peter Berg grandios besetzt: John Goodman, J.K. Simmons oder Kevin Bacon können in den richtigen Momenten ihre Qualitäten ausspielen. Auch die vielen Nebendarsteller, und besonders Themo Melikidze und Alex Wolff als Attentäter, hinterlassen einen sehr guten Eindruck. Einzig Mark Wahlberg bleibt etwas ungenau. Wenn auch seine Figur des Tommy Saunders als roter Faden fungiert und gar ambivalent gezeichnet wird – hier gibt es eben keine Helden – kann Wahlberg nicht ganz seiner Aufgabe gerecht werden. An vielen Stellen wirkt er etwas überfordert und mit fehlenden Action-Einsatz etwas fehl am Platz.

Gleiches gilt vielleicht für den übertriebenen Optimismus, der am Ende des Films zum Tragen kommt. Boston vereint und im Kampf gegen den Terror. Nun, hier schreibt Peter Berg auch nichts aus dem Himmel (immerhin ist es so passiert), doch der Blick auf einige spezielle Opfer, die es danach geschafft haben nicht nur wieder aufzustehen, sondern gar den Marathon inklusive Angst zu bezwingen, ist rührend, aber doch auch etwas naiv. Hier wird einfach doch zu sehr getrickst, um den Zuschauer mit einem guten Gefühl nach Hause zu lassen. Dies ist aber vielleicht auch nötig, denn visuell lässt einen Boston nicht so schnell los. Weder am Anfang mit dem Anschlag, noch am Ende mit der Polizeijagd und einer gar wahrlich ausufernden Schießerei (die so wirklich passiert ist). Hier hat Peter Berg eine unglaublich beeindruckende Arbeit abgeliefert.

Fazit

Boston ist, anders als vielleicht von vielen vermutet, kein patriotisches Machwerk voller Angst, Furcht und Terror. Viel mehr zeichnet Regisseur Peter Berg ein gut studiertes, eindringliches, intensives wie bewegend menschliches Bild der Boston Anschläge des Jahres 2013 nach, das nach lange im Gedächtnis bleiben wird. Thriller-Fans kommen ebenso auf ihre Kosten wie Drama-Freunde.

Kritik: Thomas Repenning

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