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Dem in die Jahre gekommenen Regenten sitzen sein intriganter Neffe und Magier Gallian im Nacken, die im Lande Ehb die Macht ergreifen wollen. Das Mittel dazu sind die Krugs, die Gallian mit Hilfe von berittenen Heerführern steuert. Als die Krugs eines der Dörfer des Königreichs überfallen, wird damit ihr ärgster Widersacher geboren. Farmer, im Umgang mit der Sense ebenso versiert wie mit dem Schwert, verliert durch die Kreaturen des Bösen seinen Sohn und verfolgt danach die Mörder, die auch seine Frau verschleppt haben.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Ob die Abschiedstournee, die Uwe Boll im Zuge der Veröffentlichung von Rampage 3 – President Down, seiner Herzensangelegenheit, gerade erst beendet hat, legitimer Anlass genug dafür ist, um eine (wohldosierte) Retrospektive seines Schaffens zu forcieren, sei an dieser Stelle einfach mal dahingestellt. Wer sich jedoch mit dem gemeinhin als 'schlechtester Regisseur aller Zeiten' verschrieenen Filmemacher auseinandersetzen möchte, der kommt letztlich nicht umhin, sich Schwerter des Königs – Dungeon Siege zu Gemüte zu führen. Seine sich auf ein Budget von 60 Millionen US-Dollar belaufende (Groß-)Produktion, die Bolls aufwendigste Arbeit darstellt, ist indes auch der Grund, warum sich der Wermelskirchener Querkopf nach Abschluss der Dreharbeiten und dem durch und durch miserablen Box-Office-Resultat dazu entschlossen hat, Zeit, Kraft und (übersichtliche) Summen an Geld ausschließlich in kleinere Projekte zu investieren. 

Ironischerweise ist genau das Werk, mit dem sich Uwe Boll letzten Endes weitreichend überworfen hat, sein wohl bester Output. Schwerter des Königs – Dungeon Siege nämlich erweckt partiell den Eindruck, dass hier tatsächlich eine Idee von Kino mitschwingt, wenngleich Uwe Boll natürlich ein viel zu inkompetenter Regisseur bleibt, um aus dieser diffundierten Idee wirklich Potenzial zu schöpfen. Wenn man sich allerdings ein Stück weit von seinen Vorurteilen abnabelt und das in Vancouver wie British Columbia gedrehte Fantasy-Mär als naive Heldengeschichte akzeptiert, in dem die Guten gegen die Bösen und das Licht gegen die Dunkelheit in die Schlacht ziehen, übersteht man die 156-minütige Laufzeit (Extended Director's Cut) ohne etwaige bleibende Schäden. Das elementare Defizit, mit dem man sich als Zuschauer herumschlagen muss, ist, wie gewohnt, Bolls fehlende inszenatorische Finesse.

Dass ist in diesem Fall dahingehend zuweilen enervierend, weil sich die 156 Minuten derartig in die Länge ziehen, dass sich Schwerter des Königs – Dungeon Siege oftmals wie eine künstlerische Durststrecke anfühlt, vor dessen Primitivität es kein entrinnen gibt, die letzten Endes aber immer noch weitaus erträglicher ist, als Uwe Bolls krampfhafte Versuche, die gesellschafts- respektive sozial- sowie systemkritische Schiene zu fahren (Auschwitz, Darfur – Der vergessene Krieg und Siegburg lassen schön grüßen). Stattdessen ist das leidlich auf der erfolgreichen Computerspielreihe Dungeon Siege basierende Fantasy-Abenteuer klassisch im biederen Sinne und hat mit Jason Statham (Homefront), den Boll als unkomplizierten Zeitgenossen beschrieb, als Farmer Farmer (!) das archetypische Helden-Epitom an vorderster Front, das in seiner beständigen Tugendhaftigkeit quasi konstitutiv für das Genre gilt.

Wenngleich man dem robusten Briten in so gut wie jeder Szene anmerkt, dass er dem Projekt Schwerter des Königs – Dungeon Siege eher desinteressiert entgegensteht, ist er immerhin namhaftes Zugpferd für einen nicht minder prominent besetzten Cast: Ray Liotta (GoodFellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia), Burt Reynolds (Boogie Nights), Ron Perlman (Der Name der Rose), Claire Forlani (Rendezvous mit Joe Black) und Matthew Lillard (Scream – Schrei!), der sich hier mit erkennbarer Freude ins Delirium chargiert, geben sich die Ehre. Schade nur, dass Uwe Boll wenig bis gar kein Verständnis dafür besitzt, was man unter dem Begriff 'Schauspielführung' zu verstehen hat. Dementsprechend lustlos und merklich unterfordert – abgesehen von Lillard, der hier beinahe schon der entfesselten Performancekunst eines Nicolas Cage (Drive Angry) frönt – wandelt das Ensemble durch die Sets.

Abgesehen von einigen Landschaftspanoramen, die im diesige Nebelschwaden gehüllt und von Kameramann Mathias Neumann zuweilen durchaus stimmungsvoll in Szene gesetzt werden, regiert in Schwerter des Königs – Dungeon Siege die Fantasy-Retorte: Dunkle Mächte greifen nach dem Thron, Armeen formieren sich, Machtgier und der Wunsch nach Anerkennung werden verschränkt und Farmer befindet sich natürlich auf seinem ganz persönlichen Feldzug, um den Tod seines Sohnes zu sühnen und gleichwohl seine Frau aus den sinistren Fängen eines teuflischen Magiers zu befreien – untermalt, selbstredend, von anschwellenden orchestralen Tönen, die herzhaften Pathos vortäuschen, wo keiner gedeihen kann. Uwe Boll versucht sich unverkennbar daran, die epischen Bildwelten eines Der Herr der Ringe zu imitieren, kann dabei jedoch zu keiner Zeit vertuschen, dass zwischen beiden Filmen Lichtjahre des produktionsökonomischen Sachverstandes verharren.

Fazit

Fast 160 Minuten Uwe Boll? Da gibt es doch bestimmt angenehmere Wege der Selbstkasteiung, möchte man meinen. Sicherlich, die gibt es, allerdings ist "Schwerter des Königs – Dungeon Siege" womöglich der beste Film, den Uwe Boll inszeniert hat, weil hier nicht nur eine leise Idee von Kino in den Landschaftspanoramen im Nebel schlummert, sondern auch, weil sich Boll noch nicht als entlarvender Systemkritiker geriert, sondern einfach nur für ein klassisches, durch und durch naives Fantasy-Abenteuer einsteht. Das ist langatmig und eindimensional, aber immer noch angenehmer, als Bolls gröbste Verfehlungen der Marke "Auschwitz".

Kritik: Pascal Reis

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