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"Exodus: Götter und Könige" erzählt die Lebensgeschichte des Propheten Moses, angefangen mit seiner Kindheit als Adoptivkind bei einer ägyptischen Königsfamilie, über den Aufstand gegen den Pharaoh bis zum Auszug aus Ägypten und der Befreiung des israelitischen Volkes aus der Sklaverei.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Der britische Regisseur Ridley Scott hat ein durch und durch beachtliches Œuvre erschaffen. Mit Meisterwerken wie „Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt“ sowie „Blade Runner“ hat er gleich zwei Meisterwerke abgeliefert. Dazu kommen noch gefeierte Filme wie der Blockbuster „Gladiator“, der Cop- Thriller „Black Rain“ oder das Road Movie-Drama „Thelma & Louise“. Ja, Scott gehört zu den großen Männern Hollywoods, auch wenn seine Filmvita immer wieder den einen oder anderen Aussetzer zu bieten hat (etwa den Propaganda-Murks „Die Akte Jane“) und die meisten seiner Familie nicht die Fußspuren in der Kinohistorie hinterließen, wie es sich die Promotion-Departments der Filmstudios wünschten. Auch sein „Exodus: Götter und Könige“ wird gewiss, trotz werbewirksamen publizieren, dass es sich hierbei um ein neues Meisterwerk handelt, wohl ein Spitzenplatz verwehrt bleiben, denn der Film ist zwar ein großer Film, aber kein großes Kino.

Dabei ist die Voraussetzung alles andere als schlecht. Die Geschichte von Moses, Ramses, den sieben Plagen und dem Aufstand der versklavten Hebräer ist eine durch und durch klassische Geschichte. nicht nur durch ihre biblische Herkunft, sondern auch durch ihren narrativen Aufbau: Es gibt den Held wider Willen - der zu sich selbst findet -, es geht um Rebellion, den Kampf gegen ein feindliches System und überall lauert das Epochale und Opulente sowie eine gehörige Dosis Tragik sowie Mystik. Wie es schon der Autor Frank Gröhe („St. Pauli Nacht“) sagte: „Die Bibel ist für jeden Autoren eine Fundgrube an Ideen.“ Bei „Exodus: Götter und Könige“ diente das Buch der Bücher nicht als Inspiration, sondern als eigentliche Grundlage, auch wenn Scott seine Autoren-Crew (darunter auch Oscar-Preisträger Steven Zaillian, „Schindlers Liste“) der Geschichte versucht haben, ihr ganz spezielle Charakteristik zu verschaffen. Wirklich neue Wege geht Scott dabei nicht. Genau wie die meisten anderen bibel-Verfilmungen setzt er große Bilder, erschaffen durch enorme Sets und noch enormeres CGI-Geprotze.

Das Problem ist: „Exodus: Götter und Könige“ ist kolossal, doch etwas wahrhaft Episches gelingt Ridley Scott nicht. Da können die Pharao-Bauwerke noch so größenwahnsinnig gen Himmel wachsen und die Adler noch so majestätisch durch die kargen Schluchten Ägyptens fliegen, „Exodus: Götter und Könige“ wirkt in seinem Streben nach Gigantismus zu standardisiert. Es ist wie die sture Einhaltung eines Rezepts, welches hier ohne sonderlich kreative Attribute abgearbeitet und erfüllt wurde. Das Ergebnis wälzt sich in der reinen Masse seiner visuellen Ingredienzien, bleibt aber insgesamt unbeeindruckend. Das liegt auch daran, dass sich das Blockbuster-Kino in den letzten Jahren so sehr auf Gigantomanie versteift hat, dass eine Übersättigung einfach das zwangläufige Ergebnis darstellt.

Aber auch abseits des visuellen Bombasts bleibt der Film frei von wirklichen Beachtlichkeiten. Hauptdarsteller Christian Bale („American Hustle“) macht hier definitiv keinen schlechten Job, allerdings spult er (vereinfacht gesagt) nur alle erwarteten Trümpfe aus, die man als Zuschauer von der Rolle des Moses erwartet: Es gibt die großen Gesten, das verzweifelnde Grübeln die pure Entschlossenheit inklusive Stoßatmung. Gut gespielt ist das ohne Zweifel, aber die Formung des Charakter von Moses wirkt dadurch, genau wie der ganze Film, einfach unglaublich herkömmlich. „Exodus: Götter und Könige“ geht wirklich keinerlei Risiken ein. Das befreit Scotts 22. Spielfilm zwar von der Bürde des totalen Versagens, lässt ihn zeitgleich aber auch relativ uncouragiert und blasiert erscheinen. Dass der prominente Cast dazu größtenteils verdammt ist, in fast schon lächerlicher Art und Weise im Hintergrund zu versauern, macht dieses Bild schließlich komplett.

Während der Australier Joel Edgerton („Warrior“) als Ramses noch überzeugt und Bale sogar die darstellerische Krone für die beste Leistung in „Exodus: Götter und Könige“ abspenstig macht, versauert der Rest der internationalen Besetzung im Schatten des Inszenierung. So kommt es dann, dass Darsteller wie John Tuturro („Barton Fink“), Ben Mendelsohn („The Place beyond the Pines“), Indira Varma („Game of Thrones“) und Sigourney Weaver („Der Eissturm“) wie durchsichtige Figuren durch den Film geistern und auf ihre paar Augenblicke Screentime warten. Etwas anders sieht das übrigens mit Ben Kingsley („Sexy Beast“) und „Breaking Bad“-Star Aaron Paul aus. Warum? Nun, Kingsley spielt einen weisen, alten Mann, spielt also die Rolle für die es mittlerweile prädestiniert ist (auch wenn’s einschläfert) und Paul darf als Joshua mit kampfbereitem Rebellenblick oft genug im Windschatten von Moses agieren. Insgesamt verfügt „Exodus: Götter und Könige“ also über einen herausragenden Cast, dabei hätte er ihn eigentlich gar nicht nötig gehabt oder besser gesagt: Der Film weiß nicht wirklich was er mit seinen Darstellern anfangen soll..

Neben dieses Schwächen, die den Film allerdings nie wirklich komplett in den Morast ziehen, verfügt „Exodus: Götter und Könige“ darüber hinaus aber auch über Stärken, die man nicht verschweigen sollte. So ist er mit 150 Minuten zwar alles andere als kurz, wirklich elendige Längen stellen sich dabei aber nicht ein. Eher im Gegenteil. Oftmals wirkt die Erzählung fast schon zu rasch und sprunghaft. So verkommt z.B. die Episode mit den zehn Geboten zu einem relativ gehetzten Epilog, bei dem das goldene Kalb fast gänzlich ausgespart wurde. Es lässt sich erkennen, dass „Exodus: Götter und Könige“ auf DVD und Blu-ray in einer erweiterten Schnittfassung erscheinen wird. Schon Ridley Scott Kreuzzug-Drama „Königreich der Himmel“ erhielt im Director’s Cut noch einen imposanten (Fein-)Schliff und ließ die eher matte Kinofassung vergessen.

Eine weitere Stärke von „Exodus: Götter und Könige“ ist, dass er im Gegensatz etwa zu Cecil B. DeMilles Technicolor-Mammut-Meisterwerk „Die zehn Gebote“ von 1956 mit Charlton Heston („Planet der Affen“) und Yul Brynner („Westworld“) zwar Gottes Werk und Taten zwar nicht wirklich verurteilt, aber dennoch einen gewissen Raum freilässt, um diese kritisch zu hinterfragen. Das übernimmt zu Beginn Moses, der lässt sich von Gottes Argumenten aber meist relativ schnell „überzeugen“. Es liegt also am Zuschauer sich darüber selbst eine Meinung zu bilden und dass Gott hier nicht als heller Lichtschein oder alter, bärtiger Mann erscheint, sondern als Hirtenjunge, regt schon den Vergleich an, zwischen Gottes brutalen Taten und dem naiven Trotz eines Kindes, welches Blut mit Blut vergeltet und sieben Plagen auf Ramses und sein Volk niedergehenlässt, dessen finale Plage an Hässlich- und Boshaftigkeit schwer zu überbieten ist und dem alten Bibelzitat folgt „Auge und Auge“. Ein Zitat welches immer dann ausgepackt wird, wenn man Gewalt den Status der Rechtschaffenheit zusprechen will.

Die Plagen sind, genau wie die Teilung des Roten Meers ohne Zweifel die großen money shots des Films (die wenigen Schlachtszenen fallen dagegen eher rudimentär und vergessenswert aus). Auch hier erlaubt sich „Exodus: Götter und Könige“ einen Seitenhieb, der nicht nur als Zündfunke des Hinterfragens dienen kann, sondern auch als Kommentar über den Trend, dass immer mehr phantastische Werke einen realen Anstich verpasst bekommen (nehmen wir nur Ridley Scotts Versuch einen realisitschen "Robin Hood" zu machen). So scheint es zunächst, dass der Beginn der Plagen einen absolut plausiblen und naturgebunden Ursprung hat. Dies wird aber durch die weiteren Plagen regelrecht konterkariert. Es wirkt wie ein klare Botschaft: Das hier ist kein Realismus! Das hier ein Märchen, bzw. eine Bibelgeschichte, was - so viel Atheismus sei hier erlaubt - im Grunde dasselbe ist. So verbirgt sich hinter „Exodus: Götter und Könige“ doch noch ein wenig Subtext und hilft dabei  Scotts Bibel-Epos über die Schwelle der absoluten Bedeutungslosigkeit zu hieven. Die Hürde zu überwinden, mehr zu sein als Blockbuster ohne großes Erinnerungspotenzial, hat Scott aber nicht geschafft. Vielleicht gelingt dies der etwaigen längeren Fassung, auch wenn diese anscheinend nicht kommen soll (sieh hier).

Fazit

Früher hatte Ridley Scott mal so etwas wie eine eigene Handschrift. Entweder hat er diese verloren oder sie ist bereits von der Maschinerie moderner Blockbuster so vereinnahmt wurden, dass sie nicht mehr weiter ins Auge sticht. „Exodus: Götter und Könige“ ist jedenfalls ein Epos von der Stange, welches sich dank des gelegentlichen Muts zum Subtext kurz vor knapp noch vor dem eigenen Untergang in die Bedeutungslosigkeit retten konnte. Die Wiedererweckung der filmischen Bibel-Epen kann nach Darren Aronofskys "Noah" und nun Scotts "Exodus: Götter und Könige" vorerst als gescheitert angesehen werden - zumindest aus qualitativer Sicht.

Kritik: Sebastian Groß

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