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Inhalt

Ende des 13. Jahrhunderts ermorden britische Besatzer die geliebte Frau des in Schottland lebenden William Wallace (M. Gibson). Von dieser Tat aufgestachelt und blind vor Rache, mobilisiert er seine schottischen Landleute für einen Feldzug gegen die übermächtigen Engländer. Trotz ihrer nicht nur zahlenmäßigen Unterlegenheit schafft man das Unfassbare und besiegt die Armee des britischen Königs. Nach dem Sieg stehen jedoch nicht alle Schotten hinter Wallace und verraten ihren Freiheitskämpfer.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Wohl niemand hätte je damit gerechnet, dass Mel Gibson auch hinter der Kamera ein furioser Virtuose werden würde (wenn auch kontrovers). Zumindest war die Skepsis groß, als sich Gibson im Jahre 1993 das erste Mal hinter der Kamera probierte. Mit Der Mann ohne Gesicht gab es eine ergreifende Geschichte, die zwar durchaus mit Makeln zu kämpfen hatte, doch gerade durch das Herzblut von Mel Gibson, der kurzerhand auch die Hauptrolle übernahm, zu einem Erfolg wurde. Heute zählt der Film als Kleinod der 90er Jahre Feelgood-Dramen mit schwerwiegenden aber leicht zu verdauenden Themen. Was dann aber folgte, ist wohl eine unglaubliche Erfolgsgeschichte und schon längst Mythos: Denn aller Widrigkeiten zum Trotz, setzte Gibson nur rund zwei Jahre später eine seiner Lieblingsheldengeschichten auf die Leinwand um. Eine, die nicht im Fahrwasser des damaligen Mainstream schwamm und somit kaum Unterstützung bekam. Somit ging Mel Gibson den Kampf ein (wie jetzt bei seinem aktuellen Film Hacksaw Ridge) und übernahm Produktion, Regie und Hauptfigur gleich selbst. Herausgekommen ist ein epochales Meisterwerk rund um einen der beliebtesten Freiheitskämpfer der Geschichte. Ein blutiges Drama voller Ehre, Freiheit, Stolz und den Kampf für eine gerechte Sache. Schlichtweg ein monumentales Historienepos, welches mit fünf Oscars belohnt wurde und auf vielen Listen zu den Top 100 Filmen aller Zeiten gehört.   

Braveheart hat indes, trotz aller Kritik (dazu später mehr), eine Menge Charme auf seiner Seite: Seien es die malerischen, ruhigen und damit auch fantastischen Naturkulissen Schottlands, dem immensen Arbeitseinsatz den Mel Gibson sowie der Film an den Tag legt – inklusive schwerwiegender wie brutaler Schlachten und Kampfszenen, dem wirklich gelungenen Cast oder der grandiosen Musikuntermalung von James Horner. Lässt der geneigte Zuschauer historische Genauigkeit außen vor, gibt es eine regelrecht imposante wie mystische Ballade zu bestaunen, die noch lange nachwirkt. Dies liegt wohl vornehmlich an der Figur des William Wallace selbst. Sein Weg der Rache, der Gerechtigkeit und der Freiheit – um der Liebe willen – ist inspirierend und trifft zuweilen den Zuschauer genau an der richtigen Stelle. Somit ergibt sich aus dem Kampf gegen die Engländer eine Oper voller Blut, Gewalt, Gräueltaten und teils gar Hoffnungslosigkeit, die aber dank Gibson wenig schwermütig wirkt, sondern eher befreiend. Auch dank dem kongenialen Humors, den Braveheart an den Tag legt. Nebst den äußerst brutalen Szenen, gibt es so die passende Bodenhaftung und markante Sprüche, die nicht nur längst in die Popkultur übergangen sind, sondern auch den vielen Figuren glorreiche Ecken und Kanten verpassen. Gelungen, denn nur so ist es überhaupt möglich den vielen Charakteren und Pfaden in der Geschichte zu folgen. Diese wiederum wirkt an vielen Stellen zwar gradlinig, kann aber überraschen, sorgt für Tränen, Wut, Hoffnung und Kampf. Eben genau solch einer emotionalen Wucht, sodass der Film hier zu Recht zu den besten Filmen aller Zeiten zählt. Wer hier nicht mitgerissen wird, wird mit dem Film als Ganzes auch wenig anzufangen wissen.

Braveheart hat unterdessen natürlich die äußerst prägnante Handschrift von Mel Gibson: Neben seiner sympathischen wie stets präsenten Darstellerleistung, welche die Figur des William Wallace (trotz eines gewissen Größenunterschiedes – was im Film humorvoll kommentiert wird) zum Leben erweckt, ist dies wohl vornehmlich die Inszenierung: Diese ist nicht nur malerisch und kann gekonnt in vielen Momenten regelrecht die Zeit anhalten und seinen Fokus auf Geschichte, Figuren oder Schottland selbst legen, sondern wirkt handwerklich imposant und durchaus gar perfekt. Wenn Wallace in Rage gegen die Engländer vorgeht oder eben wohl eine der bekanntesten Kino-Reden aller Zeiten hält, wird dies eindringlich von der Kamera eingefangen. Doch auch das Mittelalter, die Finsternis, die Brutalität aber auch die Liebe (wenn auch Klischeehaft) werden brillant eingefangen und ergeben ein Abenteuerfilm, welcher visuell ansprechender kaum sein könnte. Die Musik von James Horner, zauberhaft mit keltischen Elementen und Dudelsackeinsatz inspiriert und umgesetzt, erschafft zudem die passende Atmosphäre. Somit werden die vielen Stationen von William Wallace – und die Laufzeit von fast drei Stunden – zum atemberaubenden Kinoerlebnis. Der Rest der Charaktere und Darsteller erschafft ebenfalls die perfekte Illusion des Schottlands des Jahres 1280: Während sich rund um William Wallace ausdrucksvolle wie äußerst charmante Figuren platzieren – hier wohl besonders David O'Hara als verrückter Stephen – ist sowohl das schottische Königshaus mit Angus Macfadyen als Robert the Bruce sowie das englische Königshaus mit Patrick McGoohan als König Edward I hervorragend besetzt. Das Spiel aus Macht, Intrigen und Thronfolge weiß zu gefallen. Währenddessen darf Sophie Marceau als kämpferische Prinzessin Isabelle auftrumpfen, die am Ende alle Karten in der Hand weiß.

Und dennoch: Mel Gibson hinterlässt mit seinem Film durchaus ein paar Zweifel, die über die Jahre Kritiker wie Fans teils spalteten und immer noch spalten: Allen voran wohl die historische Ungenauigkeit, die Braveheart an den Tag legt. Egal ob die blauen Kampffarben der Schotten (die seit 1000 Jahren aus der Mode waren, die Kilts (die erst 300 Jahre später nachweisbar sind) oder die fehlende ausdifferenzierte Darstellung von König Robert Bruce. Gleiches gilt für die scheinbar simple Rachegeschichte oder die übertriebende Gewaltdarstellung des Films. Nun, während die geschichtlichen Fehler kaum wegdiskutiert werden können, sind die letzteren Diskussionspunkte nicht frei von Kontroversen. Für die einen Stilmittel, für die anderen übertriebender Voyeurismus.  Fakt ist, das Experiment von Mel Gibson funktioniert und erschafft eine einzigartige Stimmung, die einen Freiheitskampf offenbart der sichtlich motiviert. Nicht zuletzt auch dadurch, dass Braveheart schonungslos ist und keine Kompromisse eingeht. Im Gegenteil, hier gibt es teils die ungeschönte Wirklichkeit von Kriegen mit blanken Stahl und Skrupellosigkeit. Und Rache? Ein Motivationstreiber. Somit lässt sich festhalten, dass Braveheart durchaus kontrovers ist – und auch bleibt – aber im Kern einfach ein Erlebnis bietet, welches seiner historischen Botschaft doch sehr nahe kommt.

Fazit

"Braveheart" ist ein monumentales Epos voller Schlachten, einem blutigen Kampf rund um Freiheit, Liebe und Hoffnung und bietet mit Mel Gibson zudem einem atemberaubenden Freiheitskämpfer William Wallace. Dies zusammen mit einer eindrucksvollen wie eindringlichen Inszenierung, einem prachtvollen Soundtrack, hervorragenden Darstellern sowie einem charakteristischen Humor, ergibt ein Kinoerlebnis, welches nicht nur lange nachwirkt, sondern zu Recht in vielen Toplisten gelandet ist - und noch landet. Schlichtweg ein Meisterwerk seines Genres und ein Film, dessen Wert über jeden Zweifel erhaben ist. Nicht umsonst, schaffte es so William Wallace weltweit in die Herzen der Zuschauer und seine Sage in die heutige Popkultur. Dafür verdient Mel Gibson nicht nur Respekt, sondern Anerkennung. Ein flammendes Bildnis für Unterdrückung, Kampf und Gerechtigkeit.

Kritik: Thomas Repenning

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