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Monatsrückblick Oktober - Souli

Smooli

Von Smooli in Moviebreaks Monatsrückblick: Oktober

Monatsrückblick Oktober - Souli Bildnachweis: © Concorde

1. Highlights aus den Kinosälen:

Bad Times at the El Royale - Ein vortrefflicher Quentin Tarantino-Epigone, der sich lustvoll an seinen ausgiebigen Dialogsequenzen weidet, seinen Charakteren noch Geheimnisse zugesteht, exzellent ausgestattet, durch die Bank hervorragend gespielt und wahnsinnig geschmeidig inszeniert ist. Über seinem leidenschaftlichen Genre-Treiben ist das natürlich auch noch ein teilweise überraschend pointiertes Stimmungsbild der 60s/70s, dessen Hang zum Ausschweifen ihm so wunderbar zu Gesicht steht, weil er keine Szene besitzt, die dem reinen Selbstzweck unterordnet ist, sondern eine inhaltliche Kausalität aufbaut, deren oberstes Gebot durchweg der künstlerische Anspruch einer ausgeklügelten Erzählökonomie ist.

Halloween - Ja, der unfassbaren Erwartungshaltung, die die famosen Trailer vorausgesetzt haben, hält dieses Sequel mit 40-jähriger Verspätung nicht wirklich stand. Dafür ist er dann doch irgendwo zu wenig eigenständig, genießt die Komfortzone des direkten Bezuges zum Vorgänger und bietet Fanservice, um auf Nummer sicher zu gehen. Man merkt auch David Gordon Green an, dass er ein Neuling im Horror-Fach ist. Nichtsdestotrotz verfügt der Film über einige bockstarke Sequenzen, zieht gegen Ende richtig schön das Tempo an und hat dazu noch eine starke Jamie Lee Curtis an Bord, die Michael so richtig Paroli bietet.

2. Flops aus den Kinosälen:

Na.

3. Highlights im Heimkino:

Halloween - Die Nacht des Grauens - Meisterwerk, Meisterwerk, Meisterwerk. Alles an diesem Film ist ikonisch. Was simplistisch anmuten mag, speist sich in Wahrheit aus einem formvollendeten Minimalismus, der sich wie ein kalter Würgegriff um den Hals des Zuschauers legt und damals wie heute packt, bedrängt, verstört. Halloween – Die Nacht des Grauens ist wohl nicht nur die das Genre revolutionierende Mutter des Slasher-Films, sondern auch eine der treffendsten Analysen der Angst, deren irrationales Wesen John Carpenter hier ausgiebig erforscht.

The Big Lebowski - Dazu muss ich nun wirklich keine Worte mehr verlieren. Besser geht's halt wirklich nicht.

Ungehorsam - Ein wundervoller, intimer und ebenso eindringlicher Film über die Liebe zweier Frauen, die gegen den religiösen Traditionalismus und patriarchale Strukturen aufbegehren und auf ihren Anspruch auf individuelle Freiheit bestehen. Dass dieser dieser großartig gespielte und ebenso feinfühlig inszenierte Film in Deutschland keine Kinoauswertung erhalten hat, ist schier unglaublich (und eine ebensolche Frechheit).

Brawl in Cell Block 99 - Die über 130-minütige Laufzeit ist dabei keine Minute zu lang, jedes Bild, jedes Wort, jede Geste ergibt Sinn, ist hochspannend, mitreißend, eine mit grimmigem Humor und ultrabrutalen Gewaltspitzen erzählte Abrissbirne von Schicksalsdrama und Knasthimmelfahrt. Und: Vince Vaughn. Nur Applaus. So ein bulliger Stiernacken mit Fäusten wie Granatwerfer, wenn der Köpfe eintritt ist das genauso glaubwürdig wie seine unerschöpfliche Liebe zu Frau und Kind.

4. Flops im Heimkino:

Death Wish V - Mit Death Wish V – The Face of Death ist das Franchise um den einsamen Rächer Paul Kersey endgültig an seinem Tiefpunkt angekommen – und glücklicherweise auch am Ende. Charles Bronson tattert sich durch ein sadistisches, lethargisches, primitives und vollends lächerliches Vergeltungsszenario auf TV-Niveau. Nahezu alles an diesem Film ist ein Reinfall, wäre dort nicht der im letzten Jahr verstorbene Michael Parks, der auf die Rolle des aalglatten Oberfieslings offenkundig richtig Bock hatte.

22. Juli - Eine geschmacklose, reißerische Zurschaustellung von Leid und Diabolik. Paul Greengrass, der sich in seinen vorherigen Werken eigentlich immer als ein Meister darin verstand, verschiedenen Seiten eines Konflikts mit der nötigen nüchternen Distanz Aufmerksamkeit zu verleihen, schenkt dem Amokläufer Anders Breivik mit 22. Juli ein Podest: Hier darf er noch einmal seine Standhaftigkeit unter Beweis stellen, seine Parolen grölen, seine Weltanschauung verkünden, während Greengrass dabei niemals ernsthaftes Interesse für das große Ganze aufbringt, sondern sich allein an grellen, manipulativen Schauwerten ergötzt.

5. Alles über Serien:

Tja, Serien. Schwieriges Thema, wobei es im letzten Monat ganz einfach, ganz leicht war: Die zweite Staffel The Deuce ist nach wie vor ein sexy Segen und mit Spuk in Hill House hat Netflix die ganz große Nummer gezündet. Herrlich, Serien. Wieso nicht.

6. Für den November plane ich:

Filme. Filme. Filme.

7. Filmschaffende(r) des Monats:

John Carpenter

8. Mein Monat hat mich irgendwie an diesen Film erinnert:

Ich spuck auf dein Grab

9. Meine Gedanken zu Moviebreaks Horroctober:

Isses nicht 'es scheenste was wo gibt?

Souli

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