{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

Quelle: themoviedb.org

Verfügbar auf

Sky ticket

Inhalt

Robert de Niro, einer der größten Hollywood-Stars aller Zeiten, zusammen mit Ed Harris in einem außergewöhnlichen und mitreißenden Drama über zwei Männer, die nach dem Horror des Vietnamkrieges versuchen, wieder ein normales Leben zu führen. Fünfzehn Jahre später: Dave (Ed Harris) wird immer noch verfolgt von Albträumen, in denen er sieht, wie sein bester Freund brutal getötet wurde. Jacknife (Robert de Niro) besucht Dave, um ihn zu unterstützen und lernt dabei Daves Schwester Martha (Kathy Baker) kennen und lieben. Aber der Besucht zeigt, dass die alten Narben noch lange nicht verheilt sind…

Kritik

-„Er ist nicht dein Freund, Joseph!“

-„Ich bin sein Freund!“

Das waren noch Zeiten, als sich der große Robert De Niro (Wie ein wilder Stier) nicht reihenweise für belanglose Rollen in unterdurchschnittlichen Filmen (z.B. Red Lights, Killing Season) oder wie zuletzt gar als notgeiler Rentner in Zoten wie Dirty Grandpa hergegeben hat. Bis Ende der 90er war seine Rollenauswahl bis auf ganz wenige, entschuldbare und nicht wirklich fatale Fehleinschätzungen phänomenal, die dargebotenen Leistungen zu 95% seines Status als lebende Legende würdig. Einer seiner eher unbekannteren Filme der fetten Jahre ist das Post-Vietnam-Drama Jacknife, das nur kurz direkt an die Front zurückspringt, sich mit einem im amerikanischen Kino immer wieder beliebten und meistens auch spannenden Thema befasst: Dem Leben nach dem Dschungel und wie die vergessenen Helden nach ihrer Rückkehr einen noch viel größeren Kampf auszustehen haben.

De Niro spielt den Veteranen Megs, der sein Leben mehr als zehn Jahre nach Kriegsende scheinbar ganz gut im Griff hat. Er besucht den alten Frontkollegen Dave (Ed Harris, Run All Night), einen seiner engsten Freunde damals. Dieser knabbert noch immer an den Erlebnissen und ertränkt seinen Kummer tagtäglich in Unmengen Alkohol. Megs versucht ihn wieder aufzubauen und findet dabei etwas, was ihn selbst erst wieder richtig Halt gibt: Daves Schwester Martha (Kathy Baker, Saving Mr. Banks), eine einsame Lehrerin Marke Mauerblümchen, die den in Selbstmitleid und hoffnungslose Lethargie verfallenen Dave irgendwie durch ihren gemeinsamen Alltag mitschleppt. Denn auch Megs versteckt hinter seinen manchmal fast manisch guten Laune eine tiefe Wunde, die selbe wie Dave. Sie heißt Bobby…

Von Beginn an ruft der Film von David Hugh Jones (Betrug) Erinnerungen an das Epos Die durch die Hölle gehen von Michael Cimino (Im Jahr des Drachen) hervor, ohne dies sicherlich bewusst zu wollen, gerade da der Vergleich ihm letztlich nicht zum Vorteil ist. Aber es bleibt kaum aus. Nicht nur wegen dem gemeinsamen Hauptdarsteller De Niro; zu ähnlich sind sie sich in ihrer Thematik. Natürlich nicht so überlebensgroß, nicht so drastisch und gar kontrovers, wie Ciminos Film zumindest bei seiner Premiere noch teilweise wahrgenommen wurde. Jacknife – basierend auf dem Bühnenstück von Stephen Metcalfe (Seitensprünge), der auch das Script verfasste – ist eine kleine, leise Produktion, die dafür mit exzellenten, erprobten Darstellern auffährt. Der Stern von Ed Harris war noch nicht so strahlend wie der von De Niro, was für Qualitäten der Mann mitbringt ist kaum zu übersehen. Auch die vielbeschäftigte, aber selten besonders wahrgenommene Kathy Baker darf sich mal im Rampenlicht präsentieren und liefert tadellose Arbeit ab. Sie ist gleichzeitig der Dreh- und Angelpunkt der Geschichte. Alle Bemühungen von Megs prallen an der aus Verbitterung und Depression errichteten Wand von Dave ab, bis seine Schwester ins Spiel kommt. Gleichzeitig bringt sie auch Megs erst wieder halbwegs in die Spur, wie er sie mit seinem grobschlächtigen, aber gutherzigen, aufrichtigen Charme aus ihrem aufopferungsvollen Schneckenhaus lockt.

Das ist alles schön und gut, vor allem auch bemüht, nur – und das ist ein unverkennbarer Makel – Jacknife vermag es selten, den Zuschauer wirklich für sich einzunehmen. Es liegt zum Teil an der unspektakulären, relativ glatten Inszenierung von Jones, die zu oft an gehobene TV-Unterhaltung erinnert (sein übliches Betätigungsfeld). Es fehlen diese intensiven Momente, diese entscheidende Tiefe, einfach das, was ein gutes Drama um das wohl größte, amerikanische Trauma und gleichzeitig ein Masse an Einzelschicksalen im Idealfall auszeichnen sollte. Der Film lebt von seinen Darstellern, findet für sie aber zu selten DEN Spot. Er ist nicht oberflächlich, er behandelt wichtige und menschliche Aspekte, er ist toll gespielt, aber er ist auch ganz schnell wieder vergessen. Es werden besondere Merkmale vermisst. Ein schwer zu definierendes, schwammiges Detail, über das mehr Bauch als Kopf urteilen mag.

Fazit

Kein schlechter, kein uninteressanter Beitrag über das Schlachtfeld nach dem Krieg, dem es keinesfalls an individueller Qualität, auch nicht zwingend an Größe, dafür unverkennbar am Alleinstellungsmerkmal und Nachhaltigkeit fehlt.

Kritik: Jacko Kunze

Wird geladen...

×