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Mary Poppins' langer Weg auf die Leinwand beginnt, als Walt Disney seinen Töchter verspricht, ihr Lieblingsbuch zu verfilmen: "Mary Poppins" von P.L. Travers. Bei seinen Bemühungen um die Filmrechte gerät er jedoch an eine dickköpfige Schriftstellerin, die keinesfalls vorhat, ihr magisches Kindermädchen der Hollywood-Maschinerie zum Fraß vorzuwerfen. Nach jahrelangem Verhandeln kann Disney sie Anfang der 60er Jahre überreden, nach Los Angeles zu kommen und sich seine Ideen für eine Kino-Adaption anzuhören. In diesen kurzen zwei Wochen des Jahres 1961 setzt Walt Disney alle Hebel in Bewegung. Mit fantasievollen Storyboards und den fröhlichen Songs der talentierten Sherman Brüder startet er eine umfassende Kreativ-Offensive, die bei der kratzbürstigen Travers allerdings keine Wirkung zeigt. Denn P.L. Travers verbindet mit ihrer Titelheldin eine ganz persönliche Geschichte, die bis in ihre Kindheit zurück reicht. Die starrköpfige Autorin muss sich erst den Geistern ihrer eigenen Vergangenheit stellen, bevor sie Mary Poppins ziehen lassen kann.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Vor 50 Jahren erschien der heutige Disney-Klassiker Mary Poppins. Eine Geschichte über ein Dienstmädchen, dass die Familie Banks wieder zusammenfinden lässt und ihnen zeigt, dass ihre gegenseitige Liebe das Wichtigste in der Welt ist. Walt Disney hat 20 Jahre darum gekämpft, die Rechte für die Verfilmung der Mary-Poppins-Romane zu erhalten. Seine Gegnerin: die Autorin P. L. Travers persönlich. Sie sträubte sich gegen den kommerziellen Wahn Hollywoods, sah ihre geliebte Figur verunglimpft und wollte ihre Imagination nie in Bildern sehen. 1965 erhielt der Film fünf Oscars und gilt bis heute als einer der schönsten Disney-Filme überhaupt. Jene Auseinandersetzung zwischen Travers und Disney hat eben jenes Produktionsstudio jetzt mit Saving Mr. Banks verfilmt. Jetzt heißt es Emma Thompson gegen Tom Hanks. Als Gewinner dürfen alle Beteiligten gelten, vor allem der Zuschauer.

"You think Mary Poppins is saving the children, Mr. Disney?"

Selbst ohne Hintergrundwissen , was die tatsächlich stattgefundene Geschichte betrifft, fällt es nicht schwer von Anfang an zu erkennen, warum sich die Autorin weigert, ihren Roman herzugeben. Mit der Rückblende, welche die Geschichte von Travers als junges Mädchen erzählt, wird klar, worum es bei Mary Poppins eigentlich geht. Es ist die Geschichte von Saving Mr. Banks – die Rettung ihres Vaters Travers Goff (Colin Farrell). Dass dies natürlich in der filmischen Gegenwart zur Vergangenheitsbewältigung bei P. L. Travers (Emma Thompson) führt, ist keine Überraschung. Auch nicht der verzweifelte Versuch von Walt Disney (Tom Hanks) hinter das Geheimnis zu kommen. Saving Mr. Banks fährt alles auf, was er zur Emotionserregung und -führung benötigt. Der Film folgt Schema F. Doch es gelingt Regisseur John Lee Hancock und seinen beiden Hauptdarstellern, daraus eine Handlung zu zaubern, die berührend ein Stück Filmgeschichte vermittelt und dabei noch unterhält.

"It is blasphemy to drink tea from a paper cup."


Emma Thompson ist zu Unrecht bei der diesjährigen Oscar-Verleihung übergangen worden. Sie versteht es mit vollstem Können, die zynische, verbitterte Pseudo-Britin darzustellen, die an allem und jedem etwas auszusetzen hat. Gleichzeitig schafft sie es, dem Zuschauer auch deutlich zu machen, dass P. L. Travers eigentlich eine sehr verletzliche Person ist, die zu schützen versucht, was ihr heilig geworden ist. Ihre anfängliche Abneigung nimmt der Zuschauer belustigt auf, ihren Wandel, ihre Veränderung bis hin zur Erlösung zielt direkt aufs Herz. Das kann einige Menschen abschrecken oder einfach nicht gemocht werden. Doch es fällt schwer, sich ihrem Charme zu entziehen und mit ihr gemeinsam die Vergangenheit zu bewältigen. Es ist die Kino-Szene gegen Ende des Films, die nicht als Gefühlsduselei, sondern vielmehr als die logischste Reaktion auf das Gezeigte angesehen werden muss.

"Because that's what we storytellers do. We restore order with imagination."

Auf der anderen Seite steht Tom Hanks, der das exakte Gegenbild von Thompson verkörpert: Er spielt den amerikanischen Geschäftsmann, der es vom Tellerwäscher zum Millionär geschafft hat und jeden Tag mit einem Lächeln beginnt. Er steht für das ein, was er als das Gute für die Welt betrachtet. Tom Hanks verleiht der Persona Walt Disney nicht nur das passende Aussehen, sondern auch einen Charakter, der so überzeugend ist, dass es einen überraschen mag, wie perfekt Hanks eigentlich zur Rolle passt. Niemand anderes hätte Disney mit dem Charisma ausgestattet, welches Hanks von Vornherein mitbringt. Doch Disney ist in all seinem Unternehmertum nicht dumm oder naiv. Er versteht es, auf Leute einzugehen. Und als er P. L. Travers nicht knacken kann, spornt ihn das an und er hilft der Autorin, zu dem zu stehen, was sie eigentlich bedrückt.

"It's not the children she comes to save. It's their father. It's YOUR father, Travers Goff."

Am Ende verwandelt sich zusätzlich zu den wunderbaren Klängen von Thomas Newman, der für seinen Soundtrack zu Saving Mr. Banks eine Oscar-Nominierung erhielt, aus all dem ein großes Ganzes, was wahrlich als Wohlfühlfilm betrachtet werden kann. Wer kein Problem mit den dem Film inhärenten, offensichtlichen Botschaften à la „Disney ist großartig“ und „Tragödien gilt es, gemeinsam zu lösen“ hat, wird an Saving Mr. Banks eine Freude haben. Der Film ist schön, ergreifend und mit all seinen Figuren (Paul Giamatti, Jason Schwartzman, B.J. Novak und Bradley Whitford), seinen Bildern und Kompositionen ein beachtenswerter Film.

Fazit

Tom Hanks und Emma Thompson retten erfolgreich Mr. Banks, vermitteln uns die Hintergrundgeschichte zum legendären Mary-Poppins-Film und schaffen einen erwärmenden Rundumschlag, der klassisch als Feel-Good-Movie betitelt werden darf.

Kritik: Philipp Schleinig

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