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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Die beiden Musiker Ezekiel Whitmore und Alexander Rawland wollen ein Drogenentzugsprogramm mitmachen, nachdem ihre Mitmusikerin Barbara nach einer Überdosis ins Koma gefallen ist. Die beiden Freunde werden jedoch abgewiesen und irrtümlich in einen Mordfall verwickelt.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Noch bevor Gridlock'd – Voll drauf im Jahre 1997 seine deutsche Kinoauswertung erfahren durfte, wurde Tupac Shakur, einer der Hauptdarsteller und einflussreichsten amerikanischen Rapper aller Zeiten, bei einem Drive-by-Shooting in Las Vegas erschossen. Verschwörungstheorien ranken sich seitdem zuhauf um den (natürlich viel zu frühen) Tod des HipHop-Messias, angeblich soll Notorious B.I.G., ein nicht minder prägender Hip-Hopper der 1990er Jahre, genauso in die Todesumstände von Tupac verwickelt worden sein, wie die seit Jahren andauernde Fehde zwischen den amerikanischen Straßengangs der Bloods und der Crips. Und natürlich gibt es ebenfalls einige wilde Theorien, die besagen, dass Tupac sein Ableben nur vorgetäuscht hat, denn schließlich hat niemand Tupac tot gesehen, wie sein Produzent Suge Knight nicht müde wurde zu betonen.

Wenn man so möchte, dann könnte man Gridlock'd – Voll drauf auch als eine Art unfreiwillige Abschiedsvorstellung von Tupac Shakur sehen. Denn, wer sich mit dem Schaffen des Musikers auseinandergesetzt hat, wird wissen, dass Tupac Zeit seines Schaffens für eine Sache einstand: Klare, unverstellte Äußerungen von Kritik. Seine wütenden Kampfansagen gegen Rassismus, Sexismus und den verdrehten Paragraphen innerhalb des Strafgesetzbuches haben sich bis in die Ewigkeit in die Köpfe seiner Hörer gebrannt. Passenderweise ist Gridlock'd – Voll drauf, inszeniert von Vondie Curtis-Hall (Glitter – Glanz eines Stars), ebenfalls eine nicht selten gallige Auseinandersetzung mit den Missständen innerhalb der Vereinigten Staaten. Wobei sich in diesem Fall ganz explizit das amerikanische Gesundheitssystem ins Visier genommen sieht, welches hier durch einen beinahe kafkaesken Bürokratie-Fleischwolf gedreht wird.

Sicherlich mag es ein gutes Stück weit zu hoch gegriffen sein, Gridlock'd – Voll drauf mit Danny Boyles Opus Magnum Trainspotting – Neue Helden zu vergleichen. Vondie Curtis-Hall aber hat es mit seiner mal ungestüm-amüsierenden, mal tieftraurigen Tragikomödie ebenfalls geschafft, ein von Unzufriedenheit und Unbehagen gesäumtes Gesellschaftsklima einzufangen, in dem existentielle Ängste, finanzielle Notstände, moralische Verwahrlosung, aber auch Solidarität und Freundschaft eine primäre Rolle spielen. Im Zentrum stehen die beiden Junkies Spoon (Tupac) und Stretch (Tim Roth, Pulp Fiction), die endlich einen Entzug angehen wollen, aber am Diktat des inländischen Gesundheitssystem scheitern: Hier nämlich wird nur denen geholfen, denen eh nicht mehr zu helfen ist. Gridlock'd – Voll drauf überzeugt durch sein Sozialkolorit, indem sowohl dem Drogenabhängigen-Gespann seine Würde gelassen wird, gleichwohl aber auch die zermürbenden Qualen, denen sich nach Hilfe Suchende im Zuge jener endlosen Behördengänge aussetzen, unmissverständlich Ausdruck finden.

Fazit

"Gridlock'd – Voll drauf" ist kein neuer "Trainspotting – Neue Helden", dafür kann es Vondie Curits-Hall nicht vermeiden, zuweilen in erzählerische Sackgassen zu verenden. Dennoch ist die Sozialtragikomödie eine berechtigte Kritik am amerikanischen Gesundheitssystem, die die Hilflosigkeit von Hilfe Suchenden mal bedrückend, mal kafkaesk, mal ungestüm aufzeigt. Ein sehenswertes Zeitdokument, dessen Gültigkeit wohl bis heute andauert.

Kritik: Pascal Reis

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