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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Thriller aus dem Jahr 1995, auf den zwei Forsetzungen folgten. In den himmlischen Sphären toben blutige Schlachten: Erzengel Gabriel hat den Krieg ausgerufen und will alle Menschen vernichten. Gottestreue und abtrünnige Engeln treten zum Kampf gegeneinander an.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

„I remember the first war. The way the sky burned. The faces of angels destroyed. I saw the third of heaven’s legions vanished – and the creation of hell!“

Im Himmel ist die Hölle los. Erzürnt darüber, dass Gott die Menschen augenscheinlich mehr liebt als die Engel und sie deshalb im Gegensatz zu ihnen mit einer Seele ausgestattet hat, bricht Erzengel Gabriel (Christopher Walken, Die durch die Hölle gehen) eine blutige Revolte um die Vorherrschaft im Himmel vom Zaun. Gemeinsam mit einigen anderen abtrünnigen Engeln ist er auf der Suche nach der düstersten menschlichen Seele, um mit ihr ausgestattet Gottes Legionen zu stürzen und die Menschheit zu vernichten. Er scheint sie in einem jüngst verstorbenen US-Lieutenant gefunden zu haben. Einem grausamen Kriegsverbrecher, der im Korea-Krieg barbarische Massaker anrichtete. Doch der gottestreue Engel Simon (Eric Stoltz, Anaconda) kommt ihm zuvor. Er versteckt die Seele in dem indigenen Mädchen May, doch Gabriel hat bereits Witterung aufgenommen und es ist nur eine Frage der Zeit, wann er das Kind aufgespürt hat. Cop Thomas (Elias Koteas, Zodiac – Die Spur des Killers), der Aufgrund von verstörenden Visionen über den Himmelskrieg kurz vor der Priesterweihe der Kirche den Rücken kehrte, gerät gemeinsam mit der Lehrerin Katherine (Virginia Madsen, Candymans Fluch) zwischen die Fronten und am Ende scheint nur ein Pakt mit dem Leibhaftigen persönlich (Viggo Mortensen, Crimes of the Future) die letzte Chance auf die Rettung des Himmelreichs zu sein.

Die erste Hälfte der 90er Jahre war bekanntlich keine gute Zeit für Horrorfilmliebhaber, da dem Genre wenig Vertrauen geschenkt wurde. Da geriet auch mal eine so interessante Prämisse wie die von God’s Army – Die letzte Schlacht (im Original The Prophecy, also mal wieder die seltsame Angewohnheit, einen englischen Titel durch einen anderen zu ersetzen) sofort auf das VHS-Abstellgleis und konnte nur mit bescheidenden Mittel realisiert werden. Für Regisseur & Autor Gregory Widen aber offenbar ein Herzensprojekt. Zuvor hatte er schon die Drehbücher zu Highlander – Es kann nur Einen geben und Backdraft – Männer, die durchs Feuer gehen verfasst, dies war seine erste und einzige Arbeit als Regisseur (neben einer Folge von Geschichten aus der Gruft). Das Budget investierte er statt in eine aufwändige Inszenierung lieber in einen fähigen Cast und das ist am Ende des Tages die goldrichtige Endscheidung. Ein Horrorfilm - spezieller einer aus dem eindeutig zweiten Regal – lebt in der Regel nicht durch seine guten Darsteller und muss eher durch andere Dinge punkten, aber speziell ohne den furiosen Auftritt eines Christopher Walken wäre der Film vermutlich nicht einmal die Hälfte wert. Dieser liefert als rachsüchtiger, verbitterter, zynischer und vor allem unglaublich boshafter Erzengel auf Abwegen eine - buchstäblich - Mörder-Performance ab, bei der ihm die Spielfreude aus jeder Pore scheint.

Die Story ist zudem verhältnismäßig originell und bietet Stoff für ein echtes Genre-Epos oder zumindest ein vielversprechendes Franchise, welches daraus ja auch mehr oder weniger folgte – wenn man das „Vielversprechend“ streicht, denn bis auf den gerade noch so hinnehmbaren zweiten Teil verrannte man sich mit den folgende drei Sequels endgültig in der gottlosen Direct-to-Video-Hölle. Sein reichhaltiges Potential schöpft das Script natürlich bei Weitem nicht aus und besonders im etwas überhasteten und relativ unspektakulären Showdown wird sehr deutlich, dass man vermutlich schon im Vorfeld gewisse Kompromisse eingehen musste und gar nicht erst versuchte, das Ganze in seinen Möglichkeiten auch kreativ voll auszuschöpfen. Was hilft es, wenn es sich am Ende eh nicht realisieren lässt? Einschnitte müssen auch bei der allgemeinen Präsentation gemacht werden, mit einem ordentlich budgetierten Kinofilm kann das letztlich nicht mithalten. Die Effekte sind auch für 1995 ausbaufähig und vor allem die immer gleichen, wenig aufregenden Locations machen schon deutlich, dass man hier mit den Ressourcen vermutlich mehr haushalten musste, als es einem lieb war.

Dafür gibt es immer wieder kleine, tolle Ideen und Momente, die den Film dann doch wieder deutlich von der mausgrauen Masse abheben und verdeutlichen, was hier unter Umständen noch mehr machbar gewesen wäre. Allein der Einfall, das der allmächtige Ober-Misanthrop Gabriel sich immer wieder einen neuen, menschlichen „Suizid-Sklaven“ halten muss, da er ab und zu einen menschlichen Handlanger braucht - oder auch aus so banalen Gründen, dass er einfach kein Auto fahren kann. Zudem ist es endlich mal ein Horrorfilm, der trotz seines extrem hohen Anteils an christlich-religiösen Inhalten (also mehr als hier geht ja praktisch gar nicht) diese im Prinzip nur aus kreativer Genre-Hinsicht verwendet und nicht zur Hosianna-Lobeshymne und verkappten Kirchen-Werbefilm wird, wozu ähnlich gelagerte Filme ja immer wieder neigen. Eher im Gegenteil, obwohl Gut und Böse hier natürlich unmissverständlich definiert sind, aber das darf in diesem Kontext auch erlaubt sein. Das der hundsgemeine Himmels-Rebell und der zwar nur kurz, dann aber sehr präsent auftretende Fürst der Finsternis die klaren Stars des Films sind, ist dahingehend schon mal erfrischend genug.

Fazit

Bei Weitem kein perfekter, aber ein mit Recht zum kleinen B-Kultfilm avancierter Horrorfilm aus den diesbezüglich weniger ergiebigen (frühen) 90ern, der natürlich zu einem großen Teil von seinem charismatischen und hingebungsvoll agierenden Antagonisten lebt. Gewisse Abstriche müssen in Kauf genommen werden, aber in Anbetracht der Umstände immer noch ein erstaunlich gelungener und teilweise sehr einfallsreicher Genre-Film, der zu einer anderen Zeit mit den entsprechenden Mitteln eine echte Granate hätte werden können – aber nur mit einem Christopher Walken in dieser Form und in diesem Voll-Bock-Modus.

Kritik: Jacko Kunze

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