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Inhalt

Nachdem der Streit zwischen den beiden Gartenzwerg-Familien Zinnoberrot und Blaublut endlich begraben werden konnte und Gnomeo seine Julia heiraten durfte, begeben sich die einstigen Rivalen gemeinsam nach London und leben dort friedlich Gartenzaun an Gartenzaun. Nichts kann das Zwergen-Idyll stören, so scheint es. Doch dann verschwinden plötzlich Gartenzwerge spurlos in der ganzen Stadt, was die heile Zwergen-Welt gehörig aus den Fugen geraten lässt. Die Lage ist knifflig, aber Gnomeo und Julia bekommen professionelle Unterstützung vom furchtlosen Beschützer der Gartenzwerge - kein Geringerer als der berühmte Meisterdetektiv Sherlock Gnomes. Gemeinsam mit ihm und seinem Assistenten Watson begeben sie sich auf ein bis in die Zipfelmützen spannendes Abenteuer mit der Mission: Rettet die Gartenzwerge!
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Sherlock Gnomes leidet an den üblichen Krankheiten des modernen Animationsfilmes. Er ist viel zu heiter, lässt kaum Raum für Gefühle und versucht die Handlung möglichst ohne Tiefgang, aber mit oberflächlich plakativer Botschaft voranzutreiben. Sicherlich kann das für Kinder trotzdem unterhaltsam sein, aber dennoch werden die Kinder hier wie so oft in derartigen Produktionen maßgeblich unterschätzt. Die Kindheit ist ein Raum der Erfahrung, ein Raum der Bildung und in diesem spielt auch die mediale Konfrontation mit Inhalten eine Rolle. Wenn Kinder jedoch nie mit wirklicher Trauer oder Problemen medial konfrontiert werden, wie sollen sie dann vom Kino lernen? Gerade Kinder neigen dazu, das Gesehene auf das wahre Leben zu projizieren, weshalb diese diktierte Heiterkeit nicht unproblematisch ist. Gerade weil es in dem Film ja scheinbar auch um Probleme gehen soll, um den Liebeskummer und um Misstrauen zwischen Freunden. Nun wäre es jedoch unfair, wenn man Sherlock Gnomes wegen dieses allgemeinen und scheinbar obligatorischen Trends zu verurteilen, dennoch sollte man sich dieser Entwicklung als Aufhänger bewusst werden.

Kinder sind dazu in der Lage, Gefühle zu verstehen, sind auch dazu in der Lage, Probleme zu erkennen. Sherlock Gnomes bietet nun jedoch ausschließlich Konflikte, die derartig plakativ wirken, dass selbst ein Kind das Gefühl bekommen müsste, dass es das schon unzählige Male gesehen hat. Es ist also nicht einzig der Lehrcharakter, an dem der Film ein Stück weit scheitert, es sind auch die Beziehungen. Die Beziehung zwischen Gnomeo (James McAvoy, Split) und Julia (Emily Blunt, A Quiet Place), die sich im Vorgänger entwickelt hat, basiert lediglich auf dem vorausgesetzten Fall der Zuneigung. Die Liebe zwischen den beiden wird an keiner Stelle wirklich deutlich, außer eben wenn sie von einem Charakter erwähnt wird. Wenn Gnomeo und Julia ihre Liebe also nicht ständig verbal kommunizieren würden, würden wir gar nichts von ihr wissen. Dementsprechend uninteressant fällt auch der Konflikt aus, dem sich die Protagonisten ausgesetzt fühlen.

Neben dem Konflikt zwischen Gnomeo und Julia gibt es einen weiteren zwischen Sherlock (Johnny Depp, Blow) und Watson (Chiwetel Ejiofor, 12 Years A Slave) , der interessanterweise ähnlich strukturiert ist. Während Gnomeo sich daran stört, dass Julia nicht mehr so viel Zeit für ihn hat, stört sich Watson daran, dass Sherlock ihm wenig Anerkennung zukommen lässt. Interessant ist, dass wir hier zwei verschiedene Beziehungen haben, die an einem ähnlichen Problem zu scheitern drohen, an der Erwartungshaltung an den Partner.  Der Film erkennt diese Parallele zwar, arbeitet sie jedoch nicht weiter aus. Es bleibt bei dieser plakativen Problematisierung, die einfach langweilig erscheint. Auch ein kindliches Publikum sollte das durchblicken und routiniert erkennen. 

Doch er besitzt nicht die Konsequenz, die wieder etwas Subversives an sich hätte, die Beziehungen komplett auf ein Leistungssystem zu reduzieren, was in Anbetracht der Zuschauer, die der Film adressiert, jedoch auch verständlich erscheint. Sherlock Gnomes setzt letztlich einen falschen Fokus: Er möchte durch schrille und oftmals wirklich einfach konstruierte Siutationskomik punkten, unterschätzt dabei jedoch den kindlichen Zuschauer ungemein. Dennoch hat er seine Stärken in seiner liebevollen Machart, seiner charmant erzählten Geschichte und in seiner Pointierung. Denn selbst Witze, die auf dem Papier nicht funktionieren wollen, werden in einem sehr guten Timing vorgetragen, so dass sie effizient erscheinen. Auch die plakative Botschaft ist an sich keine schlechte. Es soll eine Wertschätzung für soziale Beziehungen vermittelt werden, die über den Wettbewerb bzw. das Berufsleben gestellt werden soll.

Fazit

„Sherlock Gnomes“ ist sicher nicht der große Wurf. Er interessiert sich zu wenig für das Zwischenmenschliche und unterschätzt seine Zuschauer ungemein. Dennoch ist er sehr interessiert daran, ein amüsantes Abenteuer für Kinder zu kreieren, wodurch er sich in den Durchschnitt rettet.

Kritik: Maximilian Knade

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