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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Steve, ein Profi-Snowboarder, crasht einen aufwändigen Werbedreh in den Alpen und wird zusammen mit seiner Freundin und seinem Snowboard-Kollegen auf dem Berg zurückgelassen. Sie finden Unterschlupf in einer Schihütte, in der für sie eine Après-Ski-Party zum infernalischen Alptraum aus Zombie-Chaos und mutierten Wildtieren wird

Kritik

Wenn ein Film Angriff der Lederhosenzombies heißt, weiß man direkt, was einen erwartet. Wirklich niemand sollte einen ernstgemeinten Film erwarten. Bei einem solchen Titel wird klar, es handelt sich um Trash. Daher ist nicht die Frage, ob es ein Trashfilm ist sondern ob es vernünftiger Trash oder absoluter Bodensatz ist. Doch so gerne man sich nun über den Film lustig machen möchte, für Regisseur Dominik Hartl war es eine Herzensangelegenheit. Bereits im Jahr 2015 erschien der erste Konzepttrailer und erst  Ende 2016 kommen Zombiefans in den Genuss dieser Trashperle. Es ist schwierig sich unvoreingenommen mit einem Film zu befassen, welcher einen solch unglaublichen Titel hat, doch wir haben es getan und sind positiv überrascht.

Unter uns, jedem Zuschauer der Lederhosenzombies muss klar sein, wie und warum der Film gemacht worden ist.  Wie bereits erwähnt handelt es sich um ein Herzensprojekt von Dominik Hartl. So wirklich viel Erfahrung hatte er im Filmgeschäft allerdings nicht. Auch das Budget hielt sich in Grenzen. Des Weiteren ist Österreich auch nicht als Filmhochburg bekannt. Grundsätzlich spricht vieles nicht zwangsläufig für den Film. Das größte Manko ist allerdings der Titel und die Thematik. Zombies in Lederhosen in einer Apres Ski Bar jagen feiernde Gäste. Die Zombieseuche selbst ist durch eine Art neuen Kunstschnee entstanden und verbreitet sich rasend schnell in dem Skigebiet. Entweder macht man einen bitterernsten Film aus der Thematik, was vermutlich trotzdem zu Irritationen  führen würde. Oder man verpackt das Ganze als spaßige Horror- oder Splatterkomödie. Und genau das ist der Ansatz von Hartl. Ganz im Sinne der bekannten Genrevertreter wie Braindead oder thematisch an Dead Snow angelegt, präsentiert er uns eine Splatterkomödie, welche zudem noch zu unterhalten weiß.

Wenn wir Braindead als DEN Genrevertreter für Splatterkomödien zum Vergleich herziehen, wird schnell klar, dass nicht unbedingt das Budget, die Story oder die Schauspieler einen guten Genrebetrag ausmachen. Die Filme sollen in erster Linie Spaß machen und möglichst interessante Einfälle haben. Und in beiden Fällen kann Angriff der Lederhosenzombies punkten. Zwar hat man viele Versatzstücke schon einmal gesehen, doch ist dies nicht unbedingt negativ zu bewerten. Zombierehe beispielsweise hat man zwar schon einmal gesehen, sind aber nicht Gang und Gebe im Genre.

Warum die Zombies genau da sind, rückt schnell in den Hintergrund. Vielleicht hätte Hartl die Gründe dafür geheim halten sollen, denn das Gezeigte ist absurd und albern. Generell neigt man schnell dazu, den Film nach den ersten paar Minuten bereits abzuhaken. Die Story ist schlecht, die Schauspieler sind schlecht und so richtig will der Film nicht zünden. Doch nach 20 bis 30 Minuten ändert sich dies. Sobald die Zombies endlich den Großteil der feiernden Meute angekabbert haben, wird es richtig spaßig. Wanderstöcke in die Augen, Enthauptungen mit einer Bierzeltgarnitur oder eben Zombies in Lederhosen. Schlussendlich mündet der Film in einer Blutorgie, welche sehr stark an Braindead erinnert. Gliedmaßenabtrennung durch Snowboards und durch einen Eishexler inklusive.

Doch leider verpasst Angriff der Lederhosenzombies den Sprung nach ganz oben in den Genreolymp. Das liegt nicht an der absurden Idee, denn daraus hat Hartl so viel gemacht wie er konnte. Eher liegt es daran, dass die Szenen ohne Zombies absolute stereotypische Klischees enthalten um auf Teufel komm raus eine gewisse Tiefe in den Film zu bringen. So haben wir einen Helden, welcher sein kindliches Verhalten, was ihn übrigens die Freundin kostet, hinter sich lässt um für seine Freunde einzustehen. Der Unzuverlässige wird zum Retter. Desweiten eine kitschige Liebesgeschichte und einen bösen Geschäftsmann, der mehr Sympathien für Zombies hat als für Menschen. Dies alles trübt den Spaß und ist eigentlich zwischen den einzelnen Splatterszenen eher störend. Da kommen in den ersten Minuten selbst Längen bei einem Film auf, welcher mit einer Laufzeit von 78 Minuten schon ziemlich kurz ist.

Aber wie gesagt, sobald es zur Sache geht, wird der Genrefan mit einem Grinsen vor der Leinwand oder dem heimischen Fernseher sitzen. Eigentliches Highlight des Filmes ist aber Margarete Tiesel, welche die rüstige Barbesitzerin Rita spielt. Jene Rita, welche Zombies mit Skistöcken das Augenlicht nimmt, mit einem Maschinengewehr diverse Körper in zwei Teile schießt und im Finale mit einem Eishexler durch die Zombiemassen marschiert und somit dem Schnee blutrot färbt.

Machen wir uns nichts vor, Angriff der Lederhosenzombies greift von vielen Horrorfilmen hier und da was ab. Vieles hat man irgendwo schon einmal gesehen doch wer sagt, dass dies zwangsläufig schlecht sein muss? Frei nach dem Motto: „Gut geklaut ist halb gewonnen“ versucht Domink Hartl einen Film zu präsentieren, welcher Fans einfach nur Spaß macht; und dies ist ihm gelungen. Nicht ohne Fehler, nicht ohne Makel aber stetig unterhaltsam, besonders beim Filmabend mit Freunden und Bier. Zwar erreicht der Film niemals die Klasse eines Braindead, weiß aber immer noch zu unterhalten.

Fazit

Splatterfans werden ihre helle Freude haben. Obwohl die Zeichen nicht gut standen, überzeugt die österreichische Antwort auf "Braindead" zumindest Genrefans. Wenn man den Backround des Filmes in Betracht zieht, wurde so viel wie möglich raus geholt, leider jedoch nicht ohne Abstriche. Aber besonders das letzte Drittel kann durch die absurden Ideen und witzigen Splattereinlagen punkten. Fans von "Braindead" und "Dead Snow" dürfen und sollten einen Blick riskieren.

Kritik: Kuehne Kuehne

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