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Wir haben das Horrorspiel 'Until Dawn' auf der PS4 gespielt

siBBe

Von siBBe in Videospiel "Until Dawn" im Test

Wir haben das Horrorspiel 'Until Dawn' auf der PS4 gespielt Bildnachweis: Sony Computer Entertainment

Es sollte so schön werden. Ein paar entspannte Tage in einer Ferienhütte zusammen mit den engsten Freunden. Fernab jeglicher Zivilisation die Seele baumeln lassen. Doch auf dem Berg lassen sie unheilvolle Ereignisse vermuten, dass sie nicht alleine sind. Schnell wird der geplante Ferienausflug zum tödlichen Alptraum.

"Nein, nicht unter dem Bett verstecken! Nein, verdammt, auch nicht im Kleiderschrank!" Wer kennt es nicht, das Ärgernis zahlreicher Horrorfilme, in welchen die Charaktere bei ihrem Überlebenskampf dumme Entscheidungen treffen, welche ihnen letzten Endes das Leben kosten. Nun gibt es für jeden Klugscheißer und Besserwisser da draußen die Möglichkeit, es besser zu machen. Und siehe da, im Eifer des Gefechts, wenn der Puls rast, das Adrenalin hochgeschossen ist und jede Sekunde zählt, ist es gar nicht so einfach, die richtigen Entscheidungen zu treffen...

"Until Dawn" nennt sich das neue, von Supermassive Games entwickelte, Horrorspiel, welches exklusiv für die Playstation 4 erschienen ist. Ein Teenie-Slasher, in welchem acht Freunde von einem maskierten Psychopathen gejagt werden. Klingt ein wenig nach "Scream" und "Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast" und ist auch tatsächlich das erste Videospiel, in welchem man inmitten eines solchen Settings spielerisch aktiv ist. Wer also schon immer mal davon geträumt hat, vor einem Michael Myers zu fliehen, einem Jason Voorhees einen Strich durch die Rechnung zu machen oder einem Ghostface die Stirn zu bieten, darf es hier nun endlich tun!

Acht Charaktere werden zu Beginn in die Handlung eingeführt, jeder von ihnen der Reihe nach, um sie dem Spieler zunächst ein wenig näher zu bringen. So hat jeder der Charaktere die Möglichkeit, wie in einem Film, seine eigene Persönlichkeit zu entwickeln. Diese mögen zwar auf den ersten Blick  den typischen Horrorfilm-Rollen entsprechen, vom sympathischen Everybody's Darling, dem Playboy in der Gruppe, bis hin zur zickigen Bitch, wachsen einem im Laufe der Handlung aber tatsächlich ans Herz. Insofern funktioniert "Until Dawn" erzählerisch sogar besser als eine Vielzahl an Horrorfilmen, welche genau das nicht von sich behaupten können, und worin man den nervigen Teenagern den sofortigen Tod wünscht. Auch schön: Die Charaktere werden von diversen Hollywood-Darstellern verkörpert und vertont, darunter Hayden Panettiere ("Heroes"), Peter Stormare ("8mm") oder auch Rami Malek ("Need for Speed"), welche aufwändig digitalisiert und zum Leben erweckt wurden.

Wir spielen nach und nach jeden Charakter aus der Gruppe und sehen dabei die Geschichte aus diversen Blickwinkeln. Die Gruppe teilt sich natürlich, wie sollte es auch anders sein, in mehrere einzelne Teile. Sei es anfangs noch, um vielleicht ungestört Sex zu haben, oder im weiteren Verlauf durch unvorhergesehene Ereignisse. So wechseln sich nicht nur die Charaktere ab, auch die Orte um die Berghütte werden so nach und nach besucht. Merkwürdige Geschehnisse häufen sich schnell, bis das Chaos seinen Lauf nimmt und über die Gruppe herfällt.

Spielerisch ist "Until Dawn" dabei an Games wie The Order: 1886, Heavy Rain oder Fahrenheit angeordnet, Aktionen werden durch Quick-Time-Events ausgeführt. Das mag zwar spielerisch gesehen nicht besonders komplex sein, hat aber den Vorteil, dass der Spieler mit cineastisch großartigen Szenen belohnt wird. Während aber ein Spiel wie "The Order: 1886" strickt vorgegeben hat, wo es langgeht, ohne auch nur ansatzweise vom Weg abzuweichen, gibt es in "Until Dawn" die Möglichkeit, folgenreiche Entscheidungen zu treffen. Rennt man den sicheren Weg nach links, oder doch lieber die gefährliche Abkürzung rechts entlang? Versteckt man sich vor dem Verfolger im Dunkeln, oder rennt lieber doch weiter weg? Feuert man auf den Benzinkannister, oder doch lieber auf den Gegner? Zahlreiche Entscheidungen, die sofortige Auswirkungen haben können, oder auch mehrere Kapitel im Anschluss erst. So ist es auch von Bedeutung, wie die einzelnen Personen zueinander stehen. Wer hat zuvor zu wem gehalten? Wer hat sich mit wem gestritten? Das entscheidet der Spieler und gibt damit den Weg vor, der entweder zum Tod der Charaktere oder zu ihrer Rettung führt. Auch die vielen Hinweise, die überall im Spiel verteilt sind können darüber entscheiden, worüber sich die Personen, je nach Wissensstand, unterhalten oder auch wie sie in Gefahrensituationen agieren. 

Machen wir uns nichts vor: Auch in "Until Dawn" ist die Entscheidungsfreiheit natürlich irgendwo begrenzt. Das Spiel folgt narrativ einer bestimmten Bahn und muß, um durchgehend kinoreif zu bleiben, bestimmte Regeln vorgeben, um den Spieler in vorgegebene Richtungen zu lenken. Ultimative Entscheidungsfreiheit ist daher eine Illusion, die kein Spiel erreichen kann und wohl auch nie erreichen wird. Auch Spiele wie "Life is Strange", die genau damit werben das zu tun, was man will, sind, wenn man sie genauer betrachtet, sehr eingeschränkt. "Until Dawn" verpackt dieses Feature aber dennoch recht geschickt und lässt den ersten Spieldurchlauf zu einem absolut packenden Erlebnis werden. Und wer das Spiel nach etwa 9 Stunden das erste Mal durch hat, wird auch ziemlich sicher sofort den nächsten Durchlauf starten, eben um gewisse Dinge anders anzugehen, um zu versuchen, zuvor verstorbene Personen diesmal lebendig durch das Spiel zu bringen oder aber auch, um alle möglichen Todesszenen durchzuprobieren, wovon es reichlich gibt. Der Wiederspielwert ist also sehr hoch.

Auch technisch weiß "Until Dawn" zu überzeugen. Das Level-Design ist wunderbar düster und stimmig, die Lichteffekte und Kamerawinkel geschickt gesetzt, die Charaktere wurden, wie oben bereits beschrieben, aufwendig animiert und die Soundkulisse versteht es hervorragend für Nervenkitzel zu sorgen oder diverse Jump-Scares lautstark zu unterstützen.

Auf die Handlung wollen wir an dieser Stelle nicht weiter eingehen, um nicht zu viel zu verraten, doch so viel sei gesagt: Sie bleibt bis zum Ende hin äußerst spannend, wartet mit einigen Überraschungen auf überzeugt eben auch dadurch, dass wir sie, zu gewissen Teilen, lenken können.

Fazit: Mit "Until Dawn" gibt es nun endlich die Möglichkeit, selbst Teil eines Teenie-Slashers zu sein. Eine kinoreife Umsetzung, sympathische Charaktere, eine packende Geschichte, die düstere Grusel-Atmosphäre sowie zahlreiche Jump-Scares machen "Until Dawn" zum Pflichtprogramm für Horrorfans. 

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