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Moviebreak interviewt Moviebreak: Souli

Stu

Von Stu in Moviebreak interviewt Moviebreak: Souli

Moviebreak interviewt Moviebreak: Souli

Moviebreak feiert 2018 5jähriges Bestehen (hier mehr dazu). Für uns Grund genug uns selbst in den Spotlight zu rücken und mal nicht über Filme und Stars zu berichten, sondern über unsere Autoren. Jede Woche wollen wir euch ein Interview mit einem unserer Autoren präsentieren. Den Anfang macht unser Enfant Terrible Souli. Viel Spaß.

Steckbrief

Name: Pascal Reis (Souli)
Herkunft: Paderborn
Lieblingsfilm: Tanz der Vampire im Herzen, Vertigo - Aus dem Reich der Toten im Kopf
Erster Beitrag bei MB: Filmkritik zu Tammy - Voll abgefahren
Letzter Beitrag bei MB: Filmkritik zu Sartana - Bete um Deinen Tod
Wunschvideo: Interview mit Falco (siehe unten)


Wie bist du zum Team-Mitglied geworden?

Das müsste irgendwann durch eine Nachricht von dir passiert sein, als du mir gesagt hast, dass die der Verantwortliche von Moviebreak angeschrieben hat und fragte, ob du nicht mitmachen wolltest. Joa, ich bin dann auch mit ins Boot geholt worden.

Kanntest du eigentlich Moviebreak, bevor du dort Autor  wurdest?

Ganz ehrlich? Nie davon gehört.

Welcher deiner Beiträge bei MB gefällt dir am besten?

Die sind eigentlich alle ganz geil, aber am besten...puh. Vielleicht meine Kritik zu Es war einmal in Amerika? Da hat sich so schön gezeigt, wie schwer es für andere Menschen sein kann, Positionen zu akzeptieren, die der eigenen absolut widerspricht. Die Kommentare unter der Besprechung lohnen sich deswegen auch ganz besonders, da wird mehr über die User selbst ausgesagt, als über den Film. Herrlich. Und n bisschen peinlich.

Sei ehrlich, welcher MB-Artikel von dir missfällt selbst deinem Ego?

Hm, SchröderMedia hatte letztes Jahr eine Veröffentlichung zweier Kirk-Douglas-Filme, die in der Reihe "Unvergessliche Filmstars" publiziert wurde. Meine Besprechung davon ist schon echt...nicht gerade ambitioniert, sagen wir es so [Hier geht's zur Kritik, Anm. d. Red.]. Aber auch über einige Box-Kritiken bin ich nicht froh, das liegt aber vor allem daran, dass ich es nicht sonderlich ästhetisch finde, die diversen Filmtitel innerhalb eines kurzen Absatzes abzuspeisen.


"[...] letzten Endes bin ich dann auch zu sehr der ungehobelte Penner [...]"


Wann und wie hast du deine Liebe zum Film entdeckt?
Puh, wenn man als Kind das Glück hat, genügend Filme zu sehen, dann ergibt sich diese Leidenschaft ja quasi wie von selbst, weil sie zum festen Bestandteil der Sozialisation und Persönlichkeit werden. Bei mir waren das damals natürlich Disney Filme, Jerry Lewis und Godzilla. Richtig bewusst war einem diese Liebe zum Film zwar noch nicht, aber sie war da. Der Moment, in dem ich wirklich bemerkt habe, dass mir das Medium doch ungemein viel bedeutet, müsste der gewesen sein, als ich meinen ersten DVD-Player mit 12 zu Weihnachten bekommen habe und über die Weihnachtstage mehrfach (es müssten 6 Mal gewesen sein) den ersten Spider-Man von Sam Raimi gesehen habe. Danach wurde dann alles gekauft und aufgenommen, was mich irgendwie angesprochen hat. Der DVD-Player hat mich dann auch treu durch 6 lange Jahre begleitet.

Für welche/n Filmschaffende/n stehst du sogar nachts auf?

Da gibt es mehrere. Ich beziehe mich jetzt mal nur auf die noch Lebenden. Da wären Roman Polanski, Werner Herzog, Michael Haneke und David Cronenberg natürlich an vorderster Front. Aber auch für Michael Mann, Lars von Trier, Paul Thomas Anderson oder William Friedkin würde ich mir den Wecker stellen.

Was war das bislang Schlimmste, das du für MB gesehen und rezensiert hast?

Der Cro-Film [gemeint ist Unsere Zeit ist jetzt, Anm. d. Red.]? Nee, dann doch eher Honig im Kopf. Wobei, ich weiß: Das muss der Film mit den Youtubern Die Lochis gewesen sein, der auf den klangvollen Titel Bruder vor Luder hört. Sagt wohl alles, ist in Wahrheit aber noch viel schlimmer.

Du bist ein großer Genre-Freund und nicht gerade dafür bekannt, dass dich Filme schocken können. Hand aufs Herz, bei welchem Film musste sogar ein Souli mal weg gucken?

Bei bei allen Szenen, in denen es um einen gewaltvollen Umgang mit Zähnen oder Fingernägeln geht. Die Szene beim Zahnarzt in Three Billboards Outside Ebbing, Missouri zum Beispiel. Als wäre es nicht schon schlimm genug, überhaupt beim Zahnarzt zu sein, wird auch noch ein Daumennagel einer äußerst unschönen Kosmetikbehandlung unterzogen. Bah.

Da bin ich voll bei dir. Hast du A Cure for Wellness gesehen? Ganz schlimm.

Hab ich. Ich weiß was du meinst und sag es nochmal: Bah.

Weg vom Bohrer: Dein Output von Kritiken ist beachtlich. Wie genau entsteht eigentlich so eine echte Souli-Kritik? Machst du dir bei der Filmsichtung Notizen? Vergeht viel Zeit zwischen Abspann und dem ersten Wort der Kritik? Wie lange dauert es überhaupt vom ersten Wort bis zur Fertigstellung?

Das ist unterschiedlich, je nachdem, wie viel (oder wie wenig) mir ein Film gegeben hat und ob ich denke, dass der Film noch eine größere Zeit zur Nachreife in Anspruch nehmen sollte. Ich mache mir während der Sichtung Notizen, ganz klassisch auf Papier, und gehe dann meistens ans Werk - wenn mir die Umgang an Gedanken denn ausreicht. Dann kommt es darauf an, wie gut der Schreibfluss ist, aber eine normale Kritik von mir dürfte unter einer Stunde komplett sein.

Mit der Special-Reihe„Bilder des Zerfalls“ näherst du dich immer wieder Filmen, die als skandalös gelten. Wann ist für dich ein Film denn wirklich ein Skandal?

Gute Frage. Wahrscheinlich dann, wenn er eine ganz persönliche Grenze überschreiten kann und mich aus meiner Komfortzone reißt. Das kann natürlich durch übermäßig harte, realistische Gewalt passieren, aber auch durch intellektuelle Provokation oder emotionalen Terror. Aber schwierig zu sagen, welche Parameter ein Film erfüllen muss, damit ich ihn als Skandal ansehen kann.


"[...] Dem kann ich mich schon hingeben, wenn es mit Liebe gemacht ist [...]"


Was ist denn die Konformtzone des Pascal Reis?
Komfortzone ist für mich, wenn mir als Zuschauer niemals die Zügel aus der Hand genommen werden. Ich weiß, woran ich bin und weiß, wohin das Geschehen sich bewegt. Ich kann mich in Sicherheit wiegen. Was natürlich auch nicht sonderlich erfüllend ist, gerade wenn man weiß, wozu Film fähig sein kann.

Du gehst mit dem Medium Film sehr kritisch um. Ist es dir überhaupt noch möglich einen Film einfach nur zu konsumieren, sich ihm hinzugeben?

Ich sage es mal so: Ich habe nichts gegen Popcornkino. Dem kann ich mich schon hingeben, wenn es mit Liebe gemacht ist. Ich muss nach der Sichtung dann natürlich differenzieren und kann nicht nur danach gehen, dass mich ein Film gut unterhalten hat. Ich muss mich letztlich auch fragen, was hinter der Unterhaltungsschale steckt oder was diese zu verbergen versucht. Einfach konsumieren ist mir aber nicht mehr möglich, glaube ich. Wahrscheinlich versuche ich dann doch, sofern es mir möglich ist, etwas tiefer zu bohren.

Was glaubst du, wird dich die Filmkritik noch länger begleiten, oder kannst du dir vorstellen, dass du irgendwann das Interesse verlierst?

Ich weiß nicht, was die Zukunft bringt. Jetzt gerade kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, aufzuhören. Aber vielleicht kommt dann doch irgendwann der Tag, an dem ich die Schnauze voll habe und mir nur noch buschige Pornos aus den 1970er Jahren gebe.

Pascal, du bist berüchtigt für einen manchmal recht herben Umgangston, von dem sich einige auch gerne mal persönlich angegriffen fühlen. Ist das die Freude an der Polemik, oder spornt dich etwas anderes an?

Ich glaube einfach, dass ich unfassbar streitsüchtig bin und mich deswegen auch oftmals ungewollt im Ton vergreife. Natürlich kann ich mich aber auch für knackige Polemik begeistern, nicht zuletzt, weil man so herrlich viel über die Persönlichkeit der Menschen erfahren kann, die auf diese Polemik reagieren. Aber letzten Endes bin ich dann auch zu sehr der ungehobelte Penner, der anderen gerne mal vor den Kopf stößt, was natürlich für beide Seiten irgendwann recht unangenehm werden kann.

Was können wir denn von diesem ungehobelten Penner noch erwarten?

Ich hoffe ebenso viele Beiträge auf Moviebreak wie Geschmacklosigkeiten außenrum.

Zum Abschluss erhältst du hier jetzt Gelegenheit dich auch mal kritisch über MB zu äußern. Was stört dich? Was könnte besser sein? Keine Angst, niemand wird erfahren dass es von dir kommt.

Ich würde mich schon freuen, wenn die Leitfäden, die wir zum Beispiel auch für das Verfassen von Kritiken ins Leben gerufen haben, endlich Usus werden und jeder sich daran hält. Ansonsten fühle ich mich ganz wohl auf Moviebreak.

Danke für deine Zeit, du Penner.


Nächste Woche folgt das nächste Interview. Stay tuned.

Hättet ihr noch Fragen an unseren Souli?

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