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Klein, aber oho: 10 Animationsserien für Erwachsene

Immer mehr entkommt die Animationsserie und der Animationsfilm dem Stigma ausschließlich ein junges Publikum begeistern zu können, doch existierten schon in den 80ern und 90ern Cartoons, die von Erwachsenen auf einer ganz anderen Ebene verstanden werden konnten, als von der eigentlichen 6-16 jährigen Zielgruppe. Hier sind 10 anspruchsvolle Animationsserien, die jeder Erwachsene genießen kann (ausgenommen sind einige Serien, die ich womöglich genannt hätte, aber nicht genannt habe, weil ich sie nie gesehen habe. Sry, Bojack Horseman)

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Daria

Honorable Mention.

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Spongebob Schwammkopf

Lachte ich als kleiner Bub noch über die Situationskomik und den Slapstick, lache ich mittlerweile als 24-jähriger über die Dialoge, die mal absurd, mal grotesk, mal höchst emotional und manchmal so übertrieben pseudo-intellektuell daherkommen, die mir als Kind nie und nimmer aufgefallen wären. Wenn ich mal nicht weiß, was ich gucken soll und Spongebob zufällig läuft, bleib ich beim Schwamm in der Ananas. Ich kann die meisten Episoden mitsprechen, aber sie bringen mich—15 Jahre später—immer noch zum Lachen.

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Die Simpsons

Zugegeben, Die Simpsons haben mich vor etwa 10 Jahren schon verloren. Nichtsdestotrotz ist und bleibt diese Serie der Urvater der erwachsenen Animation. Die heutige Animationslandschaft wäre nicht annähernd so fruchtbar, hätte die gelbe Familie aus Springfield nicht schon vor 30 Jahren den Weg geebnet.

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Rocko's Modern Life

Rocko's Modernes Leben fand ich damals als Kind immer recht langweilig. Im Gegensatz zu den flüssiger animierten Disney-Cartoons und auch zum damals neu-aufkommenden Spongebob (dessen Schöpfer Stephen Hillenburg an Rocko's Modernes Leben mitwirkte) erschien die Serie um das Alltagslebens eines Kängurus alt und schwerfällig, was nicht zuletzt am veralteten Animationsstil lag. Erst Jahre später verstand ich, was Rocko's Modernes Leben eigentlich sein sollte: Eine authentische Repräsentation des Alltags eines Erwachsenen. Episoden wurden gefüllt mit Themen, wie die Gehirnwäsche-Power von Werbung, wie stressig ein Hochzeitstag eigentlich ist, das Feststecken in einem Job, den man hasst und das "Aufpeppen" einer scheiternden Ehe ... und von den zahllosen sexuellen Anspielungen möchte ich gar nicht erst anfangen.

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Neon Genesis Evangelion

Tja, wie soll ich das Ding jetzt nur erklären? Es kann argumentiert werden, dass Neon Genesis Evangelion der womöglich 'wichtigste' Anime aller Zeiten ist. In den 90ern belebte diese Serie eigenhändig die im Sterben liegende Anime-Industrie wieder, nur um gleichzeitig das Mecha-Genre zu revolutionieren und eine neue Formel für die Inszenierung eines Intros zu etablieren, die selbst noch heute Anwendung findet. Endlos kopiert und parodiert ist das Vermächtnis dieser Serie selbst heute noch deutlich zu erkennen, doch abgesehen davon bietete Neon Genesis Evangelion anhand seinem Cast an Charakteren die realistischste und ehrlichste Darstellung einer Depression, die ich im Serienformat je gesehen habe. Unzählige Analysen und Interpretationen dieser Serie wurden in Büchern und Doktorarbeiten festgehalten und selbst 20 Jahre später sorgt sie immer noch für Diskussionsstoff unter Fans, wie sie es noch im Jahr 1995 tat. Dass Serienschöpfer Hideaki Anno (Shin Godzilla) selbst in einer tiefen Depression steckte, als er an dieser Serie arbeitete und seine Psyche in sein Werk miteinfließen ließ, ist eindeutig. Das Ergebnis ist eine Serie, die in der ersten Hälfte starke Roboter-Action bietet und in der zweiten Halbzeit die Segel hisst in Richtung "Super-Fucked-Up" und "Depressing-As-Shit".

Viewer discretion is advised.

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Rick and Morty

Die letzten paar Jahre waren für uns erwachsene Animationfans ja wahrlich ein Segen. Archer, Bojack Horseman und Bob's Burgers sind nur einige Beispiele einer Animationslandschaft, der es mittlerweile an keiner Unterhaltung für Erwachsene mangelt. Doch ist es Justin Roilands und Dan Harmons Schöpfung Rick and Morty, die den Höhepunkt dieser neuen Welle an Animationsserien darstellt. Der gute Stu traf in seiner Kritik zur ersten Staffel dabei den Nagel auf den Kopf: Rick and Morty ist die wohl lustigste, kreativste und ideenreichste Trickserie seit Futurama. Mit seiner Liebe zu Science Fiction, zum Existentialismus und explizitem Fäkalhumor ist Rick and Morty tatsächlich schlauer als gefühlt 90% aller Serien ... und wahrlich keine Serie für Kinder.

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FLCL

Nur die wenigsten von euch werden FLCL kennen und das ist echt eine Schande. In sechs, kurzen Episoden wird ein Action-Spektakel erster Güte abgefeiert, nur um nebenher eine Geschichte über Pubertät, Sexualität, Liebe und das Akzeptieren des eigenen Ichs zu erzählen. Die "Sei du selbst!"-Botschaft ist im Medium Film wahrlich keine seltene, doch im Gegensatz zu jeder Disney-Produktion, lässt FLCL diese Message nicht einfach vor der Tür fallen, um sich dann aus dem Staub zu machen. FLCL ist nüchtern und authentisch genug, um zu wissen, dass das "Sei du selbst!" manchmal eben einfacher gesagt ist, als getan ... vor allem für pubertierende 12-jährige, die vollkommen überfordert sind von den Veränderungen in ihrem Leben und keine Ahnung haben, was denn vor sich geht. FLCL ist eine Serie, die man als Teenager fast gar nicht verstehen kann: Sie ist chaotisch, durchgeknallt und nichts scheint Sinn zu machen. Wenn man sich aber als Erwachsener einen Rückblick erlaubt, wird einem auf einmal so vieles klar ... und in diesem Sinne funktioniert FLCL auch hervorragend als Parabel auf die Pubertät selbst. Mehr "meta" geht's kaum.

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Batman

Batman habe ich damals als Kind schon gesehen gehabt, hatte es aber vollkommen vergessen. Erst neulich wagte ich einen Rückblick in die Abenteuer der Fledermaus und was ich entdeckte, war eine Serie, die sein junges Publikum, wie eine Zuschauerschaft behandelte, die fähig sind komplexe Emotionen und Themen nachzuvollziehen. Erschaffen zu einer Zeit, als man mit dem dunklen Rächer der ernsten, Noir-haftigen Szenerie Adieu sagte, um mit Joel Schumacher einen Batman zu erschaffen, der sich nicht so ernst nahm (haha), entpuppte sich Batman - The Animated Series als die bis heute beste Adaptation des Comics, hebte die Storytelling-Messlatte für Cartoons, stellte mit seiner dunklen und ernsten Thematik die Grenzen der 'Zeichentrickserie' in Frage und sah ein, dass 'Cartoon' und 'kid-friendly' nicht unbedingt synonym sein müssen.

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Avatar - Der Herr der Elemente

Wer möchte kann sich Legend of Korra hier noch dazu denken und obwohl eine sehr gute Serie, die es schaffte auf eigenen Füßen zu stehen, erreichte Legend of Korra nie das Level an Charakterentwicklung, World Building und Drama, das Avatar - Der Herr der Elemente von einer Serie für Kinder zu einer Serie für allemann machte. Avatar - Der Herr der Elemente lebte, neben seiner enorm kreativen Welt, von authentischen Charakteren, die wir lachen und leiden, siegen und scheitern sehen. Stark beeinflusst von chinesischer Mythologie und Anime (allen voran FLCL, Cowboy Bebop und Studio Ghibli) war Avatar - Der Herr der Elemente in meiner Wahrnehmung die erste Serie, die sich nicht schämte oder scheute weibliche Charaktere stark sein zu lassen und männlichen Figuren auch mal das Scheitern zu erlauben. Avatar - Der Herr der Elemente begann zweifellos als eine Kinderserie, die aber, nicht ungleich der Harry-Potter-Reihe, mit seinem Publikum reifte, so dass in der zweiten Staffel der anfängliche Slapstick und die Comedy Platz machten für ernstes Drama und düstere Tragödien. Mit einer der besten "Redemption Arcs" der Fernsehgeschichte, handelt es sich hierbei um eine Serie, die seinem jungen Publikum auch gerne mal die harsche Realität vor die Augen hielt und dabei es schaffte einen Spannungsbogen und Charakterentwicklungen zu bauen, die, wie ich finde, an der Perfektion kratzen.

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South Park

Wir alle kennen South Park und entweder findet man's super oder halt nicht. Zugegeben, South Park ist alles andere als unpolarisierend, doch ist es auch eine Serie, die 20 Jahre später immer noch seinesgleichen sucht. Der extrem kurzfristige Arbeitsrhythmus (eine Folge geht erst eine Woche vor der Ausstrahlung in Produktion) erlaubt es den Schöpfern Matt Stone und Trey Parker stets am Puls der Zeit zu sein, sodass Trumps Sieg über Clinton bereits wenige Tage später in der Folge behandelt wurde. Auch handelt es sich bei South Park um eine der wenigen Serien, die mit laufender Zeit immer besser werden; nicht zuletzt weil Stone und Parker sich nicht zu schade oder zu stolz sind, sich Fehler einzugestehen und Veränderungen vorzunehmen. Bitterböse und dreist parodiert und kritisiert South Park alles, was nicht bei drei auf den Bäumen ist ... und selbst dann, wird eben die Motorsäge ausgepackt.

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Cowboy Bebop

"You're gonna carry that weight."

Diese Worte bilden den Abschluss einer 26-teiligen Animationsserie, die mit ihrer oberflächlichen Präsentation ihrem eigentlichen Kern widerspricht. Cowboy Bebop unterhält, weil es ein spaßiger, mal witziger, mal rasanter und stets cooler Space Western ist, gräbt sich aber tief in das Herz des Zuschauers, weil es ein sehr profundes Verständnis dafür hat, wie man im Laufe des Lebens als Person wächst; wie man Verluste erleidet, Liebe und Leidenschaft erfährt, lacht und weint. Was Serienschöpfer Shinichiro Watanabe hier erschuf ist eine Serie, die es schafft den Zuschauer auf solch einer emotional fundamentalen Ebene zu packen, dass, wenn man ein mal Cowboy Bebops Intention verstanden hat, man nicht umhin kommt versteckte Hinweise in jeder noch so lustigen Episode zu entdecken. Der hyper-realistische Zynismus, der dieser Serie als Fundament dient, kreiert einen gigantischen Kontrast zur spaßigen Action und Comedy, dass nicht umhin gekommen wird, es zwischendurch herausstechen zu lassen. Und wenn Cowboy Bebop sich öffnet und sein Inneres offenbart, verwandelt sich diese Serie von einem leichtfüßigen Space Western zu einer Offenbarung, dessen zynische Melancholie eine Botschaft abliefert, die im Medium Film seines Gleichen sucht und – einmal verstanden – auch euch nicht mehr loslassen wird. You're gonna carry that weight.

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