Sony Pictures baute seit 2018 sein eigenes Superhelden-Universum auf, das lose mit den Spider-Man-Comics verknüpft ist, jedoch unabhängig vom Marvel Cinematic Universe funktioniert. Doch nach Misserfolgen wie Morbius (2022), Madame Web (2024) und Kraven the Hunter (2025) hat das Studio seine Kinoambitionen im sogenannten Sony’s Spider-Man Universe (SSU) vorerst zurückgestellt (mehr dazu hier).
In diesem Zusammenhang sorgt nun Ari Aster (Hereditary - Das Vermächtnis) für Aufmerksamkeit: Im Podcast Mixed Signals bestätigte der Regisseur, dass ihm vor einigen Jahren tatsächlich ein Marvel-Film angeboten wurde – und zwar ausgerechnet Morbius. Zunächst zögerlich, nannte Aster schließlich den Titel mit ironischem Unterton: „War es Mobius? Morbius?“ Moderator Max Tani merkte an, er habe wohl einen Flop vermieden, woraufhin Aster trocken konterte: „Dann hätte ich ihn wenigstens auf meine Liste [der Flops] setzen können.“ Eine Anspielung auf seinen finanziellen Misserfolg, Beau is Afraid (2023).
Dass Sony einen Arthouse-Regisseur wie Aster für Morbius gewinnen wollte, spricht für anfänglich ambitionierte kreative Pläne. Am Ende inszenierte jedoch Daniel Espinosa (Life) den Film mit Jared Leto als vampirischen Wissenschaftler. Trotz 83 Millionen Dollar Budget spielte Morbius weltweit nur circa 168 Millionen ein und wurde auch kritisch verrissen. So auch bei uns, wo der Titel nur magere 2,5 Punkte erhielt, einhergehend mit folgendem Fazit:
Wenn Gleichgültigkeit eine Sportart wäre, dann wäre "Morbius" Mohammed Ali, Cristiano Ronaldo und Steffi Graf in Personalunion. Der Blockbuckster aus Sonys Spider-Man Universum ist so desinteressiert daran eine wirkliche Geschichte zu erzählen, dass einem die pure Wut überkommen könnte, wenn der Film nicht so elendig redundant wäre. Jedwede Form von Emotionen für und gegen "Morbius" ist nicht mehr als eine Verschwendung von Ressourcen.