Vor fast genau einem Monat erschien Adolescence bei Netflix. Eine vierteilige Mini-Serie aus Großbritannien, die am 13. März ohne großes Marketing-Brimborium oder wirkliche Starbesetzung relativ unauffällig auf dem Streamingdienst veröffentlicht wurde und sich seitdem zu einem der größten Erfolge überhaupt für den Marktführer entpuppt hat. Und nachdem die heiß diskutierte Serie um den Femizid eines Dreizehnjährigen an einer Mitschülerin  mittlerweile im Vereinigten Königreich auch an Schulen gezeigt werden soll (mehr dazu hier), hat sie sich auch in der seitdem vergangenen Woche nochmals steigern können. 9,7 Millionen Aufrufe kamen seit der letzten Zählung dazu, was zwar einen Rückgang um fast 50% bedeutet gegenüber der Vorwoche, aber dennoch dazu führt, dass Adolescence nunmehr stolze 124 Millionen Views auf sich vereinen kann. Wie erwartet zieht man damit auch am Nächstplazierten DAHMER: Monster - Die Geschichte von Jeffrey Dahmer vorbei,  welche es zuvor auf stattliche 115 Millionen bringen konnte. Somit hat Adolescence es inzwischen auf Platz 3 im Ranking der erfolgreichsten englischsprachigen Netflix-Serien überhaupt geschafft und das nach gerade einmal etwas über 30 Tagen nach der Premiere. 

Aber auch wenn die Schwungkraft einen Monat später bereits doch spürbar nachlässt, so liegen zwischen der Mini-Serie und der vierten Staffel des Netflix-Dauerbrenners Stranger Things, die es 2022 auf 140 Millionen Views brachte, nur lediglich weitere 16 Millionen Aufrufe. Dass Adolescence auch noch diese Hürde überspringen könnte, ist zwar nicht allzu wahrscheinlich, aber auch noch nicht vollkommen ausgeschlossen. Denn was immer bedacht werden muss: Das Ranking der beliebtesten Netflix-Serien ist bekanntermaßen jenen Titeln vorbehalten, die am meisten an Views ansammeln konnten in den ersten 100 Tagen seit ihrer Premiere. Da diese bei Adolescence aber gerade einmal 42 Tage zurückliegt, verbleiben noch weitere 58, also ein Zeitraum von fast vollen zwei Monaten, um Stück für Stück an Stranger Things heranzurücken. Dass sie allerdings auch noch der amtierenden Netflix-Serienkönigin Wednesday auf ihrem Thron aus 252 Millionen Aufrufen noch gefährlich werden könnte, darf aber trotzdem weiterhin stark angezweifelt werden.

Nach wie vor steht ohnehin schon längst fest: Die Mini-Serie ist ein wahrer Megahit für Netflix. Und das offenbar ein so großer, sodass bereits vor einigen Tagen bekannt wurde, dass man sich mit der Produktionsfirma Plan B von Hollywoodstar Brad Pitt, welcher die Serie mit realisierte, in ersten Gesprächen befände für eine mögliche zweite Staffel. In einem Exklusiv-Artikel von Deadline heißt es, dass man derzeit darüber beratschlagen würde, wie die nächste "Iteration" des Ganze aussehen könnte. Dabei wolle man allerdings nach Möglichkeiten suchen, den Rahmen von Adolescence zu erweitern, dabei aber auch möglichst der DNA der Mini-Serie treu zu bleiben ohne dabei möglicherweise Gefahr zu laufen sich zu wiederholen. Sehr viel mehr gaben die Verantwortlichen von Plan B Entertaiment jedoch noch nicht von ihrer möglichen Plänen preis, außer dass man hoffe, dafür erneut das Team aus Regisseur Philip Barantini, Hauptdarsteller und Co-Autor Stephen Graham sowie Jack Thorne (Enola Holmes) als Hauptautor gewinnen zu können.

Ob eine zweite Staffel von Adolescence tatsächlich zustande kommen und es sich dabei überhaupt um eine direkte Fortführung der Ersten handeln könnte oder doch eine vollkommen neue Geschichte, ist somit noch vollkommen offen. Wir halten euch dazu aber natürlich wie immer auf dem Laufenden.