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Inhalt

Eine junge Frau mit Erinnerungslücken, ein Unbekannter, der sie zu ihrer eigenen Sicherheit festhält, und die entscheidende Frage, auf welcher Seite der Tür sich das wahre Monster befindet … Gelingt es Ihnen zwischen Gut und Böse zu unterscheiden?

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Regisseur und Produzent J.J. Abrams liebt Geheimnisse. Kein Wunder also, dass wir von „10 Cloverfield Lane“ erst vor ungefähr zwei Monaten überhaupt erfahren haben. Ein Projekt, welches nicht nur von der Produktion her lange ein Geheimnis blieb, sondern auch sonst eher die Aura eines kleinen Mysteriums ausstrahlt. Denn wie genau wird die Geschichte von „Cloverfield“ aus dem Jahre 2008 (damals unter der Regie von Matt Reeves – der aktuell „War for the Planet of the Apes“ dreht) fortgeführt? Gibt es Zusammenhänge und bekommen Fans die Monster-Action, wie sie vielleicht erwartet wird? Nicht ganz. Denn die Trailer haben schnell einen anderen Weg aufgezeigt und mit einem grimmigen John Goodman zudem deutlich das Interesse gesteigert. J.J. Abrams selbst betilte den Film als „Blutsverwandten“ von „Cloverfield“. Und nun noch die gute Nachricht vorweg: Wer bislang noch nicht „Cloverfield“ gesehen hat, hat definitiv nichts verpasst. Im Gegenteil, die Erfahrung des Langfilm-Debüts von Dan Trachtenberg wird sogar noch intensiver. Doch erwartet uns nun wirklich ein Meisterwerk im Gewand eines Monsterfilmes? Philosophisch gesehen schon, filmisch dagegen bleibt uns das lose Sequel dann doch etwas schuldig.

Doch bleiben wir zuerst bei den beiden besten Dingen des Films: Der Atmosphäre und John Goodman. Während ersteres über fast die komplette Filmzeit hinweg Spannung und teilweise Adrenalin verspricht, kann Goodman diese Inszenierung mit seinem intensiven und durchaus schaurigen Schauspiel noch gekonnt untermalen. Der Bunker wird zur scheinbaren Hoffnung, die Darsteller aber zu Schachfiguren des Wahnsinns. Was ist schlimmer? Die tödliche Außenwelt oder das kalte und enge Betongrab? „10 Cloverfield Lane“ begeht dabei allerdings keinesfalls den Fehler, den Zuschauer zu schnell in eine Richtung zu bewegen. Wer ist gut, wer ist böse? Welche Geschichte ist die richtige und gibt es wirklich keine Hoffnung? All diese Rätsel lässt das Autoren-Trio, bestehend aus Josh Campbell, Matthew Stuecken und Damien Chazelle, sehr lange offen und so Raum für Spekulationen. Eben dies ist dann auch die Faszination hinter dem gelungenen Kammerspiel von Ex-Militär Howard (Goodman), der jungen Michelle (Mary Elizabeth Winstead) und dem Arbeiter Emmett (John Gallagher Jr.). Dies zusammen mit einer überall zu spürenden Gefahr, ergibt Genre-Kino, welches bereits für sich genommen definitiv einen Blick wert ist. Herauskommt ein spannendes Genre-Experiment, das Mut beweist und gerade gegen Ende hin noch einmal an Intensität zulegt. Ein atmosphärischer Psychothriller untermalt mit einem stimmigen Soundtrack, der im Gedächtnis bleibt.

Doch hinter „10 Cloverfield Lane“ steckt natürlich noch mehr: Denn Philosophisch gesehen ist die Arbeit von Dan Trachtenberg an vielen Stellen auf jeden Fall ein kleines Meisterwerk. Hier kommt es natürlich vornehmlich auf die Details an. Auf die Nuancen der Darsteller, auf die Ausstattung des Bunkers und die kleinen Auftritte der Außenwelt. Wer letztlich das Monster ist, das muss der Zuschauer wohl selbst entscheiden. Doch so oder so, eine Zweitsichtung lohnt sich jetzt bereits. Allerdings gibt es dann doch einige kleine Stolpersteine im Film. Während beispielsweise „10 Cloverfield Lane“ oftmals nicht sein richtiges Tempo findet – schnelle Ereignisse wechseln sich zu oft mit typischem Bunkerleben ab – liefert uns die letzte Viertelstunde ein kleines Abenteuer, das wohl für das meiste Staunen sorgen wird. Jedoch wohl auch für die meiste Irritation. Natürlich war es absehbar, doch wie uns am Ende die Welt von „Cloverfield“ offenbart wird, hat dann doch etwas zu sehr von einem regelrechten Fingerzeig einer direkten noch kommenden Fortsetzung. Zudem werden kleine Details nicht ganz aufgelöst und der Zuschauer bleibt rätselnd zurück.  Vielleicht gewollt, aber manche Geheimnisse sollten dann doch gelüftet werden bevor das nächste Abenteuer startet. Zumindest darstellerisch zeigt sich aber „10 Cloverfield Lane“ von seiner besten Seite. Während John Goodman den autoritären Vater-Part übernimmt und regelrecht brilliert, darf Mary Elizabeth Winstead als Überlebenskämpferin punkten. John Gallagher Jr. hingegen spielt ein wenig den Stichwortgeber, liefert aber mit seiner Rolle des Emmett immer wieder eine gewisse benötigte Bodenhaftung.

Fazit

„10 Cloverfield Lane“ ist im Kern ein spannendes, intensives und sehr überraschendes Psycho-Kammerspiel, welches dann gegen Ende sogar noch einen regelrechten Knalleffekt besitzt. Doch gerade dieser dürfte nicht alle Zuschauer begeistern können, zumal zuvor das atemberaubende Spiel zwischen John Goodman, Mary Elizabeth Winstead und John Gallagher Jr. trotz kleinerer Schwächen bereits hervorragendes Kino parat hält, das auch ohne das präsentierte Finale ausgekommen wäre. Wer aber gerne ein intelligentes Filmerlebnis im Gewand eines Monsterfilmes erleben möchte, wird nicht um die Arbeit von Dan Trachtenberg herum kommen. Zudem dürfte Abrams seinen Regisseur für eine mögliche „Portal“-Verfilmung definitiv gefunden haben. Eine klare Empfehlung.

Kritik: Thomas Repenning

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