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Emmet ist eine ganz normale, völlig durchschnittliche LEGO-Figur, die stets alle Regeln befolgt. Durch ein Missverständnis wird Emmet jedoch für einen außergewöhnlichen Helden gehalten, der als Einziger die Welt retten kann. Deshalb begleitet er eine Gruppe von Fremden auf einer gewaltigen Mission, um dem bösen Tyrannen das Handwerk zu legen. Urkomisch wird es deshalb, weil der arme Emmet von dieser Aufgabe heillos überfordert ist.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Seit über 80 Jahren bevölkern die bunten Steine nun schon die Kinderzimmer auf der ganzen Welt. Kaum ein anderer Spielwarenhersteller kann sich mit dem Erfolg von LEGO vergleichen. Einen LEGO-Film zu drehen ist keine neue Idee und wurde auch schon vielfach umgesetzt. So erschienen mittlerweile bereits vier Animationsfilme über das „Bionicle“-Franchise und diverse Filme zu den Spielfilmadaptionen wie LEGO Batman oder LEGO Star Wars. Aber keiner dieser Filme hat es je in die Kinosäle geschafft. Bis jetzt.

In „The Lego Movie“ begegnet der Zuschauer dem fröhlichen Bauarbeiter Emmet, der in Steinstadt sein routiniertes, vollkommen durchschnittliches Leben führt. Dabei handelt es sich um eine Standard-Legofigur mit dem allseits bekannten lächelnden Gesicht, den Klauenhänden und der anatomisch nicht ganz realistischen Hüfte. Emmet befolgt für jede Handlung die Anleitung, nach der sich jeder Bewohner von Steinstadt zu richten hat, wie es jedem über überdimensionale Bildschirme in der Stadt und das Fernseh- und Radioprogramm den ganzen Tag eingebläut wird. Diese Ansagen stammen vom Herrscher der Stadt, Präsident Business, der von einem regelrechten Ordnungswahn befallen ist und keine Freiheiten oder Kreativität zulässt. Auch wenn es nicht so klingen mag, sind alle Bürger überaus glücklich, verrichten ihre Arbeit und singen den ganzen Tag lang den Song „Alles ist super“. Eine bunte, fröhliche Variante von George Orwells Dystopie „1984“.

Die eigentliche Handlung beginnt – wie so oft – mit einem Bruch in der Routine. Nach Feierabend entdeckt unser Durchschnittsarbeiter Emmet einen ungebetenen Gast auf der Baustelle. Bei der Verfolgung entdeckt er einen unterirdischen Gang, an dessen Ende er einen ungewöhnlichen roten Stein findet. Er verliert das Bewusstsein und als er wieder wach wird, klebt der Stein an seinem Rücken. Von nun an überschlagen sich die Ereignisse. Zusammen mit dem Eindringling von der Baustelle, der sich als gutaussehende Frau herausstellt, flieht er aus Steinstadt. Emmet erfährt, dass er „Der Besondere“ sei und die Welt von der tyrannischen Herrschaft durch Präsident Business befreien soll. Doch die durchschnittlichste Legofigur der Welt scheint alles andere zu sein als ein besonderer Held und Retter und so muss Emmet in ein Abenteuer aufbrechen, zu dem er sich überhaupt nicht befähigt fühlt.

Es fällt schwer einen Maßstab zu finden, an dem man diesen Film vergleichen sollte. Kann er sich mit den Pixar-Meisterwerken wie „Oben“ oder „Wall-E“ messen oder spielt er eher in der Liga der Fortsetzungsanimationsfilme wie „Ice Age“ oder „Cars“, deren Zielgruppe eindeutig auf die jüngeren Zuschauer gerichtet ist. Einerseits gibt es genügend Ansatzpunkte für eine kritische und intelligente Handlung, andererseits driftet der Humor sehr oft in die seichteren Gefilde des Slapsticks ab. An vielen Stellen ist der Humor klar an das ältere Publikum gerichtet. Da wären zum einen die zahllosen Eastereggs, mitunter auch aus Filmen, die Kinder noch gar nicht sehen dürfen – beispielsweise Batman mit der deutschen Synchronstimme aus der „Dark Knight“-Trilogie. Zum anderen die vielen Symbole und Metaphern, besonders in der Darstellung der Diktatur in Steinstadt. Da wäre die Daily Soap/Realityshow „Wo ist meine Hose?“, die wohl unser hirnloses Fernsehprogramm parodiert oder auch die Mittel, mit denen Präsident Business seine Bürger gefügig macht und die Anspielungen auf unsere Kommerzgesellschaft. Das sind alles Witze, die Kinder nicht verstehen werden.
Auf der anderen Seite gibt es auch viele niveaulose, fast schon kindische Witze – selbstverständlich sollte man das von einem solchen Film erwarten, aber für ein Gleichgewicht brauchen die Macher ein ausgeprägtes Fingerspitzengefühl und viel Empathie. Leider mangelt es an diesem Punkt und nicht selten werden anspruchsvollere Dialoge und ernstere Szenen durch Slapstick derart ruiniert, dass beide Seiten nicht davon profitieren. Den Kindern ist ein Großteil der Szene zu langweilig und den Erwachsenen wird die Atmosphäre dadurch zerstört. Der Film schafft es nicht sich klar zu positionieren.

Jetzt kann man darauf herumreiten und meckern, aber es gibt auch genügend positive Aspekte, die den Film durchaus sehenswert machen. Ganz besonders hervorzuheben sind einige Charaktere, wie der kauzige und blinde Meisterbauer Vetruvius oder der Antagonist und Präsident Business' Lakai Bad Cop. Gerade letzterer parodiert wunderbar die „Guter-Cop-Böser-Cop-Nummer“ aus Kriminalfilmen, indem er guter und böser Cop in einer Person ist und ständig hin- und herwechselt. An einigen Stellen bewiesen die Macher eben doch das nötige Fingerspitzengefühl und erschaffen unterhaltsame Charaktere für Jung und Alt.

Natürlich darf man den handwerklichen Aufwand nicht vergessen, denn etwa 70% des Films sind mit der Stop-Motion-Technik gedreht. Dabei werden die Kulissen aus Legosteinen aufgebaut, fotografiert, dann minimal verändert und nochmal fotografiert. Das wird solange wiederholt bis ein flüssiger Film aus den Einzelbildern entsteht. Da einige Aufbauten ziemlich groß und aufwändig waren (grandios: ein vom Sturm aufgepeitschtes Meer aus Legosteinen), kann man den Erbauern nur Respekt zollen.

Fazit

Ein unterhaltsamer Film, der sich aber nicht so recht sicher ist, wen er unterhalten will. An der einen Stelle wird das ältere Publikum seinen Spaß haben, an anderer Stelle werden diese nur bemitleidend lächeln und die Kleinen laut grölen. Leider hatten schon viele Filme da ein besseres Gleichgewicht erreicht. Nichtsdestotrotz kann man „The Lego Movie“ für einen Familienausflug ins Kino durchaus empfehlen.

Kritik: Tobias Kiwitt

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