MB-Kritik

Final Fight 2025

Drama, Crime

Barry Ward
Shia LaBeouf
Michael Socha
Toby Kebbell
James Cosmo
Elaine Cassidy
Aiysha Hart
Nell Hudson
Kíla Lord Cassidy
Joel Morris
Renu Brindle
Tom Leigh
Shaun Paul McGrath
Alina Allison
Vauxhall Jermaine
Laurence Saunders

Inhalt

Ein alternder Boxer kämpft darum, dem Griff einer Kleinstadt zu entkommen, während er gleichzeitig eine zerrüttete Beziehung zu seiner jugendlichen Tochter bewältigt.

Kritik

Die deutsche Version des Titels Final Fight suggeriert, dass der Film sich hauptsächlich um Kämpfe dreht, doch das ist hier leider nicht der Fall. Die Kämpfe, die hier stattfinden, kann man an einer Hand abzählen und die Sparring-Kämpfe sind in dieser Aufzählung schon mit dabei. Deswegen sorgt der Film bei allen, die einen Kampfsportfilm erwartet haben für Enttäuschung, denn die Kämpfe sind trotz des großspurigen Titels eher eine Nebensache. Viel mehr geht es um die Beziehung eines „nur noch Amateur-Boxers“ (Toby Kebbell, Ben Hur) zu seiner Teenager-Tochter (Kila Lord Cassidy) und diese Beziehung ist schwierig. Auch seine anstrengende Ex-Frau schickt Sal (Toby Kebbell) öfter auf die Bretter als seine Gegner im Ring. Dann kommt auch noch sein ehemaliger bester Freund (Shia LaBeouf, Transformers) nach 15 Jahren aus dem Knast raus und stellt sogleich fest: „Du arbeitest jetzt also als Boxsack!“ Das lässt Sal natürlich nicht auf sich sitzen und lässt sich nach und nach in die illegalen Machenschaften seines Kumpels verwickeln und das, obwohl er eigentlich ein guter Vater und ein guter Mensch sein will.

Wer mit dieser dramaturgischen Entwicklung zufrieden ist und eher ein Familiendrama erwartet hat, kann sich getrost zurücklehnen und diesen eher ruhigen und melancholischen Film genießen. Er hat auch sicherlich seine Vorzüge, besonders wenn man auf eher deprimierende Atmosphäre und Aufarbeitung familiärer Probleme steht. Zumindest passt das Setting wirklich großartig zu dieser Thematik: Die Landschaft ist trüb und alles wirkt so neblig und grau. Dadurch vermittelt man den Eindruck, dass Sals Leben völlig hoffnungslos ist. Egal, wie sehr er es versucht allen recht zu machen, nichts will so richtig klappen, obwohl er sich als Pfleger beinahe schon aufopfernd um die Menschen im Altenheim kümmert und gleichzeitig für seine launische Tochter da sein will. Hin und wieder taucht sein Kumpel auf und sorgt wenigstens dafür, dass nicht der ganze Film so monoton und nichts sagend abläuft.

Doch auch wenn der Film seine Längen hat, hofft man inständig bis zuletzt, dass alles seinen Sinn hat und dass die Geschichte auf irgendetwas Bestimmtes hinaus läuft, so nach dem Motto: „Und die Moral von der Geschichte, ist …“ Nur leider wird man bitter enttäuscht, denn nach der Sichtung des Films fragt man sich nur: „Was zum Kuckuck war das denn?“ Wie kommt man nur auf die Idee, ein solches Ende für einen Film zu wählen? So gut wie alle Filme laufen darauf hinaus, dass die Figuren etwas gelernt haben oder sich in gewisser Weise weiterentwickelt haben und auch wenn es nicht immer ein „Happy End“ wird, so ist den Zuschauern meistens klar, was der Regisseur mit dem Film ausdrücken wollte. Diese Frage beantwortet Final Fight nicht. Warum erzählt man diese ganze Geschichte, wenn man am Ende nicht konsequent genug ist? Und wenn man dramatisch sein wollte, wieso ging man dann nicht aufs Ganze? So hinterlässt Final Fight seine Zuschauer mit dem Gefühl,dass man etwas Besseres mit seiner Zeit hätte anfangen können und das, obwohl die Atmosphäre stimmig ist, die Schauspieler gut sind und alles so vielversprechend begann. Zu schade.

Fazit

Ein Familiendrama, das nur am Rande etwas mit Kämpfen zu tun hat. Trotz des perfekten Settings, des vielversprechenden Beginns und solider Schauspielleistung, enttäuscht der etwas zu lang geratene Film insgesamt mit seiner Story und verliert gerade auf den letzten Metern viele Sympathiepunkte.  

Autor: Yuliya Mieland
Diese Seite verwendet Cookies. Akzeptieren.