5.5

MB-Kritik

Noise 2025

Horror, Thriller

5.5

Lee Sun-bin
Han Soo-a

Inhalt

Ju-Hee hört seltsame Geräusche in ihrer Wohnung. Überhaupt scheint die ganze Nachbarschaft sehr lärmempfindlich zu sein. Als die junge Frau dann spurlos verschwindet, stellt ihre hörgeschädigte Schwester Nachforschungen an. Mit ihrem neuartigen Hörgerät beginnt auch diese bald Laute wahrzunehmen, die nicht für ihre Ohren bestimmt sind.

"Noise" ist Teil des Programms der Fantasy Filmfest Nights 2025

(das komplette Programm findet sich hier)

Kritik

Beworben wird Noise über sein Gimmick, nämlich dass die Akkustik hier eine große Rolle spielt. Immerhin ist die Hauptfigur des Films hörgeschädigt und der Schrecken inmitten des fast schon gesprenstisch ruhigen Wohnblocks verbreitet sich über die Geräuschkulisse. Regisseurin Kim Soo-jin, die hiermit ihr Langfilmdebüt feiert, arbeitet zwar nicht mit einer gänzlich neuen Idee, aber mit einer, die ihr bei ihrem Mystery-Horror reichlich Spielraum für spannungsgeladene Momente bietet. Doch eben diese Gelegenheit bleibt weitestgehend ungenutzt.

Denn die Schwerhörigkeit der Protagonistin hat zwar für den Fortgang der Handlung eine gewisse Relevanz, spielt bis kurz vor Schluss aber keine große Rolle für die einzelnen Gruselmomente des Films. Diese verlaufen recht generisch und nach erwartetem Schema: Hier und da ein Kratzen und Quietschen, gelegentlich ein lautstarker Jump Scare und regelmäßig sonderbare Momente mit den Mitmietern, um den Mystery-Part aufrechtzuerhalten.

Das alles ist an und für sich ordentlich umgesetzt, aber auch keineswegs besonders herausragend oder innovativ. Wer bereits ein paar ähnlich ausgerichtete Filme des Genres kennt, hat alles irgendwo schon einmal gesehen – und bestimmt auch schon besser. Daran kann Lee Sun-bin (Rampant) trotz guter Performance auch nicht viel ändern. Zumindest auf atmosphärischer Ebene kann der Film punkten und greift das anonymisierte, isolierte und auch beklemmende Wohngefühl einiger asiatischer Regionen ganz gut auf. Ob die große Auflösung zum Schluss letztendlich für Begeisterungsstürme sorgt, ist jedoch fraglich. 

Fazit

Spuk und Mystery im koreanischen Wohnblock. "Noise"bewegt sich dabei auf bekannten Pfaden, ohne echte Alleinstellungsmerkmale zu liefern. Wer davon nicht genug bekommen kann und seine Ansprüche nicht allzu hoch stellt, dürfte damit zeitweise unterhalten werden. Seine Akustik-Komponente hätte sich jedoch durchaus für die ein oder andere nette Spielerei angeboten. 

Autor: Sebastian Stumbek
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