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Zu Beginn des 20. Jahrhunderts brachte das Erdöl der Osage Nation großen Reichtum und sie wurde über Nacht zu einem der wohlhabendsten Völker der Welt. Der Wohlstand dieser Ureinwohner Amerikas zog sofort weiße Eindringlinge an, die die Menschen manipulierten, erpressten und den Osage so viel Geld stahlen wie sie konnten – bevor sie schließlich zum Mord übergingen. Vor diesem Hintergrund erzählt „Killers of the Flower Moon“ anhand der ungewöhnlichen Liebe zwischen Ernest Burkhart (Leonardo DiCaprio) und Mollie Kyle (Lily Gladstone) eine epische Western-Krimisaga, in der echte Liebe und ein unfassbarer Verrat aufeinandertreffen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Wenn die Banalität des Bösen uns eines lehrt, dann das sich eine ganze Nation auf ihr gründen kann. Der Fall des Stammes amerikanischer Ureinwohner der Osage, unabhängig existierend von den fünf großen indigenen Nationen, in der blühenden Nachkriegs-Moderne der 1920er mitten in der Wüste von Oklahoma ein Imperium aus gefundenem Erdöl erbaute, zur per Einzelkapital wohlhabendsten Gemeinde der Welt emporstieg und schließlich von einer Reihe grausamer Mordfälle heimgesucht wurde, gehört zu einem dieser Fälle. In seinem 2017 erschienenen Non-Fiction Roman Killer of the Flower Moon: Oil, Money, Murder and the Birth of the FBI erzählt Autor David Grann  (Die versunkene Stadt Z) von den Taten, die eine Gemeinde in ihre Grundfeste erschütterte, von ihren ideologischen und historischen Implikationen, und von den Ermittlern des damals frisch erneuerten und unter die Leitung von J. Edgar Hoover gestellten Federal Bureau of Justice (FBI) in Form des gewissenhaften und bodenständigen Tom White (Jesse Plemons, The Power of the Dog). White war es schließlich, der ein Komplott aufdeckte, welches tief in die Seele der Vereinigten Staaten reichte und in einem spektakulären Gerichtsprozess gipfelnd aufgedeckt wurde. Die Geschichte um die Morde in der Osage Gemeinde, so macht Grann klar, lässt sich jedoch nicht auf einen Täter reduzieren, sie spricht Bände über den institutionellen Rassismus des Landes und wie Korruption selbst die Wohlwollendsten vergiften kann. Mit anderen Worten: Sie ist tief verankert mit der Entstehung der Vereinigten Staaten der Gegenwart. 

In Martin Scorseses (The Wolf of Wall Street) Verfilmung taucht FBI-Agent White erst nach der Hälfte auf und seine Figur wird zum bloßen Repräsentanten des Gesetzes reduziert. Die ursprünglichen Entwürfe des Drehbuchs, welches sich Berichten zufolge sehr geradlinig an Granns Vorlage orientierte, Leonardo DiCaprio (The Revenant) als Tom White vorsah und als True Crime-orientierter Western konzipiert war, wurden nach Bedenken des Altmeisters des amerikanischen Gansgterfilmes schnell verworfen. Scorsese, der zuvor mit The Irishman eine Abrechnung mit den Idealen der eigenen Karriere vornahm und sich nach seinem popkulturellen Emporsteigen zur Gallionsfigur der Verteidigung des Kinos vor der Jahrmarktattraktion nun endgültig noch der Verwirklichung ambitionierter Herzensprojekte mithilfe des Streaming-Geldes widmet, war das ursprüngliche Narrativ zu weit entfernt von dem zentralen Osage-Stamm. An der Figur des Tom White zeigte sich Scorsese ebenso wenig interessiert, wie an einem klassischen Whodunit-Mysterium. Letzteres löst Scorsese dementsprechend auf, indem er die Identität und Motivation hinter den Verbrechen in der erbarmungslosen bereits im ersten Drittel seines Filmes verrät und dementsprechend den Fokus auf Opfer und Täter richtet. 

Beides liegt nahe beieinander und die korrelierenden Abhängigkeitsbeziehungen zwischen Indigenem Volk und den Weißen stellt sich bald als Tanz mit dem Teufel heraus. Scorseses Film evoziert diese Beziehung bereits in seinem zentralen Ehepaar: Da ist zu einem den DiCaprio nun verkörperten Ernest Burkhardt, ein Farmerssohn und romantisch verklärt vom Mythos des Westen, welcher im ländlichen Fairfax ankommt. Zum anderen ist da die Frau, die er kennen und lieben lernen wird: Mollie (Lily Gladstone, Certain Women), angesehenes Mitglied des Osage-Stammes, deren Ringen mit der Moral ihres Ehemannes das Kernstück des Filmes ausmacht. Wenngleich Ernests Herz augenscheinlich Mollie zu gehören scheint, so handelt sein Kopf nach seinem einflussreichen Onkel William Hale (Robert De Niro, Dirty Grandpa), dem König von Osage, der mehr als inoffizieller Bürgermeister und Sheriff, denn als einfacher Schafsfarmer fungiert und von dem sich Ernest bei Fehlverhalten auch gerne mal wortwörtlich den Hintern versohlen lässt. Trotz erblühender Romantik zwischen Mollie und Ernest besteht ein Abhängigkeitsverhältnis zwischen ihnen, welches auf den sogenannten „Headrights“ basiert, einem rassistischen System, das amerikanische Ureinwohner unerbittlich an weiße Vormünder bindet. In diesem Verhältnis fungiert die gesamte Gemeinde, an dessen Spitze der weiße Hale sitzt, welcher seine vermeintliche Liebe zu der Gemeinde nicht müde wird zu betonen. Schon bald wird Blut fließen, mehreren Bürgern wird kaltblütig in den Hinterkopf geschossen, mehrere andere sterben durch vergiftetes Wasser. Irgendwann befindet sich Mollies Schwester Anna (Cara Jade Myers) unter den Opfern. 

Scorsese inszeniert diese Tötungszenen nicht unähnlich wie die zahlreichen Auftragsmorde in The Irishman: Kühl, distanziert, kaltblütig und unerwartet. Es sind keine Szenen für die sein häufig gebrauchter Montagestil als Erzählung eine Pause macht, eher fügen sie sich genau wie in dem Mafiaepos als blutgetränkter Fakt in den Erzählrahmen, nur die eingeblendeten Texttafeln werden hier ausgespart. In diesem Sinne funktioniert seine gesamte Erzählung, die sich wiederholt nahezu bewusst weigert Spannung aufzubauen, um den Fall der Osage nicht in ein Kriminalnarrativ zu drücken. Viel mehr geht es Scorsese um eine minutiöse Fallstudie und zeichnet dementsprechend ein großes Bild der Gemeinde und den Beteiligten des Komplotts mit der Ambition, dem Publikum die Mechaniken einer verbrecherischen Institution begreifbar zu machen. Dies hat den Effekt das dem Film über weite Strecken jede Dringlichkeit genommen wird und sich stark nach einer Faktensammlung anfühlt. So löblich dieser Ansatz sich erweist, über die kolossale Laufzeit wird sein Film zu einer Geduldsprobe, die Figuren zu undurchdringbaren Funktionsträgern, sein Stil, der sich bis auf einige beeindruckende Landschaftsaufnahmen durch Scorsese-Veteran Rodrigo Pietro (Silence) sehr zurückhält, gleicht sich fast epischen Theater an, ein Motiv, das Scorsese spätestens in der letzten Szene fulminant explizit macht. 

Selbst den kulminierenden Gerichtsprozess inszeniert Scorsese weit entfernt von Suspense und dennoch kommt der Film, der sich bereits zuvor sich wie Anklageschrift daherkommt, ganz bei sich selbst an. Das Verrücken des Fokus auf die Gegebenheiten hat schließlich den Effekt, dass die Konstellation der Hauptfiguren vollends ihren Sinn und Zweck erfüllt: Hale und dessen Helfer handeln im Sinne des kolonialistischen Mythos des ausstrebenden indigenen Volkes, sie verkünden vehement „Their time is over,“ selbst dann, wenn besagte Gemeinde der Osage einflussreicher erscheint denn je, ein Narrativ das auf dem schindende Ölkapital basiert. Mit Hale und dessen Handlanger entsteht schließlich das Bild einer gnadenlos zu Ende gedachten Kapitalerhaltung, verwirklicht in der Weiß-Indigenen Beziehung in dessen Mitte Ernest steht. Dieser wird als mit sich hadernder, der Verzweiflung nahe, gebrochener Mann inszeniert, als jemand der seine Loyalität nicht mit seiner Moral vereinbaren kann und irgendwann nur noch die Erlösung sucht. Am Ende gehört die Geschichte voll und ganz Mollie, an der die Schändung und Ermordung ihres Volkes spürbar wird und die nur noch auf bestimmte Zeit wegsehen kann, bis irgendwann die Wölfe unter dem Volk enttarnt sind und die Eulen mit ihrem mörderischen Kreischen aufgehört haben.

Fazit

Mit „Killers of the Flower Moon“ hat Martin Scorsese weniger Kriminalerzählung, noch Western-Sage gedreht, sondern lässt seine Geschichte bewusst am Boden. Spannungsbogen und große Schauwerte opfert der Altmeister für eine minutiöse Aufarbeitung eines blutigen Stücks amerikanischer Geschichte und entlarvend komplexe Charakterzeichnungen. Das ist über die Laufzeit anstrengend und schwer zu folgen, zahlt sich aber mit einem Epos von brodelnd politischer und historischer Sprengkraft aus.

Kritik: Jakob Jurisch

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