6.5

MB-Kritik

Lilly und die Kängurus 2025

Comedy

6.5

Rachel House
Brooke Satchwell
Ryan Corr
Rick Donald
Roy Billing
Rob Carlton
Deborah Mailman
Clarence John Ryan
Emily Taheny
Wayne Blair
Ernie Dingo
Rarriwuy Hick
Ryan Clark
Geneviève Lemon
Salvatore Coco
Lily Whiteley

Inhalt

Chris Masterman ist ein TV-Wettermoderator, dessen gute Tage schon etwas zurückliegen. Eines Tages erhält er den Auftrag, in die Stadt Broome zu reisen – mitten im australischen Outback. Durch eine Unachtsamkeit fährt er ein Känguru an und lernt auf der Suche nach Hilfe das 12-jährige Mädchen Lilly kennen, das sich sofort um das verletzte Tier im Kängurubeutel kümmert. Die beiden schließen Freundschaft, und bei dem Versuch, weitere Känguru-Junge zu retten, beginnt für beide ein aufregendes Abenteuer …

Kritik

Wenn man sich auf die Jagd nach Erfolg begibt, findet man überraschenderweise zu sich selbst, an einem Ort, an dem man am wenigsten damit gerechnet hat. So ergeht es dem Protagonisten von Lilly und die Kängurus, dem Moderator Chris Masterman (Ryan Corr, House of the Dragon), der durch Zufall einem fiesen Shitstorm ausgesetzt wird und gezwungen ist ins australische Outback zu reisen, um seine Karriere zu retten. Lilly und die Kängurus ist von der wahren Geschichte des „Känguru-Flüsterers“ Chris „Brolga“ Barns inspiriert. Er gründete in Alice Springs, Australien, eine Känguru-Schutzstation. Jedes Jahr retten Brolga und seine Frau Tahnee etwa 100 Joeys (Känguru-Babys), versorgen sie und setzen sie wieder in der freien Wildbahn aus, unter ihnen war auch Roger, der später zu einer Internetsensation wurde. Selbstverständlich nimmt Roger einen wichtigen Platz in dieser Komödie ein und sorgt für einige lustige Momente, in denen er Chris ordentlich vermöbelt. Auch sonst ergeben sich aus dem Zusammenleben mit den Kängurus viele witzige Situationen, die Chris mehr oder weniger erfolgreich meistert. An seiner Seite ist stets Lilly (Lily Whiteley), die sich dafür einsetzt, dass er seiner Aufgabe als „Känguru-Mama“ gerecht wird.

Obwohl Lilly in diesem Film sehr präsent ist, ist die Wahl des deutschen Titels Lilly und die Kängurus dennoch nicht besonders passend, weil das Mädchen eben nur eine unterstützende Rolle einnimmt und sich die Komödie viel mehr um Chris dreht, der sein Leben komplett umkrempelt, als er begreift, dass es viel wichtiger ist, anderen zu helfen, als dem Ruhm nachzujagen. Der Originaltitel „Kangaroo“ ist viel passender, weil er sofort offenbart, wer der eigentliche Star des Films ist und um wen sich die herzerwärmende Story eigentlich dreht. Es sind natürlich die zuckersüßen Tiere, die den Niedlichkeitsfaktor stark nach oben treiben. So viel geballte Niedlichkeit sieht man selten, deswegen wird der Ausdruck „Oh, wie süß!“ vermutlich der am häufigsten verwendete Satz sein, um diesen Film zu beschreiben. Vor der Kulisse der wunderschönen australischen Natur mit ihrer unendlichen Weite hüpfen die Kängurus mal wild, mal tapsig durch die Gegend, während Chris sich immer mehr in seine neue Wahlheimat und seine neuen hüpfenden Weggefährten verliebt.

Zugegeben, die ganze Story ist simpel, doch das macht sie nicht weniger effektiv. Im Grunde erinnert Lilly und die Kängurus an die Geschichte aus dem Film Doc Hollywood, in der der Protagonist durch Zufall irgendwo landet, wo er auf keinem Fall landen wollte, jedoch dort bleiben muss, bis sein Wagen repariert wird. Dabei ändern die zufälligen Begegnungen sein Leben zum Positiven. Bei Lilly und die Kängurus beschränken sich diese Begegnungen nicht nur auf Menschen, sondern auch auf Tiere und der Film hat trotz seiner lustigen „Culture-Clash im Outback“-Attitüde auch eine Ernsthaftigkeit an sich, die daran erinnert, wie wichtig es ist, sich um die wunderschönen Tiere zu kümmern. Der westliche Egoismus weicht der Liebe und Fürsorge für Kängurus und auch wenn es im ersten Augenblick so scheint, als wäre Chris der Retter der Tiere, ist er vielmehr derjenige, der gerettet wird. Befreit von dem Kampf ums gesehen werden, geht er endlich seinen Weg und lebt einfach sein Leben. Paradoxerweise führt genau diese Einstellung dazu, dass er genau das bekommt, was er es sich nie gewünscht hat, doch genau das, macht ihn im Endeffekt glücklich.

Fazit

Witzige „Culture-Clash im Outback“- Story. "Lilly und die Kängurus" ist eine herzerwärmende Komödie, die sich um niedliche Kängurus und um ihren Retter dreht. Wenn man anfängt, andere zu retten, rettet man sich selbst. 

Autor: Yuliya Mieland
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