{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

Quelle: themoviedb.org

Inhalt

1867: Um sich gegen die österreichischen Besatzer zur Wehr zu setzten, heuern die mexikanischen Rebellen den Revolverheld Indigo Black (Sabata) an. Er soll ihnen helfen, einen Goldtransport des Feindes auszurauben. Das funktioniert nicht ganz wie geplant, denn hinter dem Gold sind so einige her…

  • P461wgkkjkwmz9bn02italjwdyf
  • H1xl8oumd0cqghjcxpfrafecftb
  • Xddjubqho4w6zlyhnkvjhlkvbwq
Quelle: themoviedb.org

Kritik

Schichtwechsel bei der Sabata-Trilogie, so könnte man meinen, aber natürlich hatte da nur wieder der deutsche Verleih mit seinen Schummeltiteln die Finger im Spiel. Da der erste Teil von 1969 ein kommerzieller Erfolg war - und der selbe Quatsch mit den unzähligen Pseudo-Djangos ja prächtig funktionierte - entschloss man sich dazu, den nächsten Film von Gianfranco Parolini (a.k.a. Frank Kramer) ebenfalls umzutaufen. Aus Indigo Black wurde kurzerhand Sabata, obwohl die Hauptrolle von Yul Brynner (Die glorreichen Sieben) statt von Lee Van Cleef (Für ein paar Dollar mehr) verkörpert wurde. So absurd das Ganze ist, wenigstens ähneln sich die beiden Filme halbwegs, insofern es erneut zu einer Art Crossover aus Italo-Western und Agenten-Actioner kommt.

It’s a Man’s World, der Wilde Westen im noch wilderen Italien, und ein ganz besonderes Mannsbild ist Sabata (also eigentlich Indigo Black, aber egal), den die coolste Glatze seit Meister Propper Yul Brynner mit stets halb geöffneten Hemd und ganz in Schwarz gekleidet gewohnt kernig ein Gesicht verleiht. Gemeinsam mit mexikanischen Rebellen und einem halbseidenen, amerikanischen Halunken begibt er sich auf die Jagd nach einem verschollenen Goldtransport und legt sich dabei mit den Besatzern aus dem Habsburger Kaiserreich an. In erster Linie mit dem rücksichtlosen Colonel Skimmel (herrlich drüber: Der gebürtige Stuttgarter Gérard Herter, Der Gehetzte der Sierra Madre), der u.a. gerne Tontaubenschießen mit mexikanischen Unruhestiftern veranstaltet (eine Szene, die an den ersten Django erinnert). Dabei geht zuweilen ordentlich die Post ab, auch weil einige recht ungewöhnliche Waffen oder Kampfstile zum Einsatz kommen. Da feuert ein Modelschiff mit echten Minikanonen und das Nitroglycerin-Fläschchen darf im Handgepäck nie fehlen, aber nichts geht über den wohl tödlichsten Hackysack-Spieler, der für seine Kugeln kein Schießeisen benötigt.

Wie schon der „Erstling“  - sogar noch mehr – wirkt Adios Sabata wie ein verkappter James Bond-Film. Nur mit weniger Frauenanteilen, die tauchen so gut wie gar nicht auf (genau genommen einmal für etwa 2 Minuten). Dafür mit grantelnden, hundsgemeinen Oberbösewichten aus Österreich, überspitzen Actionszenen, fast schon parodistischen Zügen auf das eigene wie auch das „ausgeliehene“ Genre und einfallsreichen, bald cartooneske angehauchten Gimmicks. Gerade zu Beginn reiht der Film eigentlich nur eine unterhaltsame Szene an die nächste, die notdürftig als Klebstoff verwendete Geschichte ist mehr Mittel zum Zweck und wird aus allerhand anderen Spaghetti-Western zusammen gewürfelt. Genau das wird dann zum Problem, wenn das Tempo mal abflacht oder die Ideen eben nicht für 105 Minuten ausreichen. Erzählerisch stellt sich kein rechter Fluss ein, alles abseits der Action ist äußerst ausbaufähig. Der Film ist wie eine große Jahrmarktsattraktion, die von Highlight zu Highlight hecheln muss, damit der etwas schimmelige Rest nicht so auffällt. Aber ganz ehrlich, der Original-Sabata war in der Hinsicht keinen Deut besser und dieser hier macht über weite Strecken sogar deutlich mehr Spaß. Er lebt von seinen kleinen, originellen Einfällen, seinem hohen Actionanteil und seiner leicht schlitzohrigen Ironie. Kein Klassiker, aber durchaus unterhaltsam und erstklassig inszeniert.

Fazit

Mogelpackungs-Sequel im Stile der „Django“-Vermarktung, aber wenigstens vom selben Regisseur und stilistisch nicht nur vergleichbar, sondern sogar besser als der „Vorgänger“. „Adios Sabata“ ist eine amüsante und schwungvolle Genre-Mixtur die sich selbst nicht allzu ernst nimmt, aber auch nicht zur Western-Klamotte verkommt. Inhaltlich und narrativ dafür etwas mau. Eher ein Zweitligist des Italo-Westerns, jedoch klar einer der besseren.

Kritik: Jacko Kunze

Wird geladen...

×