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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Der 'Fremde' (Clint Eastwood) nennt sich nun Monco und verdient sein Geld als Kopfgeldjäger. Auf der Jagd nach einem Banditen kommt er einem anderen Kopfgeldjäger, Colonel Mortimer, zuvor. Nachdem sie sich zunächst als Konkurrenten gegenseitig einschüchtern, beschließen Mortimer und Monco gemeinsame Sache zu machen, als sie erfahren, dass El Indio, der meistgesuchte Verbrecher im westlichen Territorium, aus dem Gefängnis entflohen ist und auf seinen Kopf 10.000 Dollar ausgesetzt sind. Monco soll den Lockvogel spielen, indem er sich in Indios Bande einschmuggelt... --- Sergio Leones zweiter Teil seiner Dollar-Trilogie aus dem Jahre 1965 hat inhaltlich - anders als der Titel des Films vermuten lässt - nichts mit seinem Vorgänger "Für eine Handvoll Dollar" zu tun. Der Film besticht durch die gewohnte Charakterzeichnung des Antihelden und seinem typischen Italowesterncharme.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Wenn das Leben seinen Wert verloren hat, hat der Tod – manchmal – seinen Preis. Dies ist der Grund für die Jagd nach dem Kopfgeld.

Der Monthly Film Bulletin betitelte Für ein paar Dollar mehr kurz nach Erscheinen als „offen sadistisch, womöglich noch sadistischer als der Vorläufer“. Alleine dies beschreibt sehr gut, welche Wirkung Mitte der 60er Jahre Regisseur Sergio Leone – der ein Jahr zuvor mit Für eine Handvoll Dollar eine wahre Revolution im Genre lostrat (welche mit Django im Jahre 1966 schließlich seinen Offenbarungseid leistete) – auf das Kino der damaligen Zeit hatte. Seine raue, wilde, brutale wie inszenatorisch höchst intensive Bildsprache wurde zum Leitbild für unzählige folgende Regisseure, Nachahmer und schließlich für ganze Generationen. Vorbei war das romantisch klassische Bild des amerikanischen Western voller Helden, Romanzen, träumerischen Wertvorstellungen und der Suche nach der Freiheit. Fortan galt als Prämisse die ungeschönte Realität, welche mit voller Brutalität auf die Leinwand gebracht wurde. Schurken, Raubzüge und regelrecht wahnsinnig anmutende Charaktere übernahmen das Kommando. Und dabei zumeist herrlich zynisch, ironisch und stoisch. Für ein paar Dollar mehr (OT: Per qualche dollaro in più) machte somit keine Ausnahme und verband den neuen Westernstil einmal mehr gekonnt mit der komplexen wie einprägsamen Musik von Ennio Morricone. Kurzum: Auch der zweite Teil der Dollar-Trilogie wurde ein Meisterwerk seines Faches.

Das wohl bewundernswerte – neben der grandiosen Kameraarbeit von Massimo Dallamano – ist an Für ein paar Dollar mehr wohl die Erzählung selbst: Anders als noch beim Dollar-Vorgänger Für eine Handvoll Dollar, folgt die Geschichte nicht einem (Anti-)Helden, sondern nimmt gleich zwei Hauptfiguren in den Fokus: Col. Douglas Mortimer (Lee Van Cleef), als wortkarger, undurchschaubarer und Waffenstarker Kopfgeldjäger, sowie Monco (Clint Eastwood), ein ebenso abgebrühter Killer, der schnell den Weg in die Konfrontation sucht, aber auch einem gewissenhaften Plan nicht abgeneigt scheint. Gerade hier kann Regisseur und Autor Sergio Leone bereits sein volles Potenzial entfalten. Wo zu Beginn nur Col. Douglas Mortimer die Szenerie bestimmt – und bereits nur durch die bloße Präsenz von Lee Van Cleef Spannung aufbaut – gibt es danach ein Duell zu bestaunen, dessen Motive immer wieder folgend in die Geschichte eingebaut werden. Hier verbunden mit einer Spieluhr, die nicht nur musikalisch durch den Film führt, sondern am Ende auch für ein bitteres Finale sorgt, welches in die Filmgeschichte einging. Während sich so der Film nach und nach in Stellung bringt und wie eine opulente Oper seine Dramatik aufbaut, folgt mit El Indio (abermals meisterhaft psychotisch: Gian Maria Volontè) schließlich die passende Sinfonie des Todes.

El Indio ist unterdessen auch Kernstück der Atmosphäre und des Stils des Films: Seine anarchistische wie brutale Grundhaltung scheint alle Facetten der gezeigten Gesellschaft eingenommen zu haben. So ist Habgier ebenso präsent wie Verrat, Gier, Neid und purer Hass. Daher ist auch die im Film offen propagierte Anarchie – die schon zu Beginn mit Col. Douglas Mortimer beginnt – eine absolute Gesetzmäßigkeit (und wird auch danach noch in den nächsten Leone Werken präsent sein), die sich bis zum Ende fortsetzt. Zwar sind Gut und Böse recht klassisch verteilt, doch die Unterschiede sind dann doch nur kleine Nuancen von Entscheidungen und die daraus folgende brutale Gewalt allgegenwärtig. Und somit sind auch Monco und Mortimer bei ihren gesammelten Steckbriefen mehr für den Tod zu haben, als für das Leben. Doch Für ein paar Dollar mehr entfaltet noch mehr: Besonders der Unterbau religiöser Motive sorgt bis heute für Kontroversen . Wenn El Indio von der Kanzel aus seinen Plan offenbart und über Schicksal spricht, Col. Douglas Mortimer zu Beginn aus der Bibel liest oder sich die verdorbene wie dreckige Bande (herrlich besetzt mit Klaus Kinski, Mario Brega oder auch Luigi Pistilli) im letzten Abendmahl auf den Raub vorbereitet. Dies mag zuweilen zynisch wirken, birgt aber gerade aufgrund dessen eine Perspektive, aus der die Figuren nochmals an Brisanz gewinnen. Vor allem wenn am Ende ein Verrat nach dem anderen wartet.   

Und somit entfaltet Für ein paar Dollar mehr nach und nach seine regelrecht zerreisende Spannung, auch weil sich Mortimer und Monco nur per Vertrag auf eine gemeinsame Zusammenarbeit einigen können. Was sind ihre wahren Motive? Ist die Gier nach Geld ein Spiegelbild auf die Gesellschaft an sich und daher die Verlogenheit omnipräsent? Nun, soweit geht zumindest Sergio Leone im Jahre 1965 noch nicht (dafür aber 1971 mit Todesmelodie) und folgt am Ende doch lieber dem Pfad der Gerechtigkeit und der Rache. Beides Motive die sich indes passend in die Geschichte einfügen und sogar überraschen können. Wenn dann im Finale Leone mit seinen großen Panorama- und Portraitaufnahmen überzeugt – die Augen sind der Weg in die Seele – und ein Duell zwischen Mortimer und El Indio zur Zerreisprobe wird, gibt es wenig Zweifel: Hier wird großes Kino erzählt, welches nicht weniger als Imposanz kennt. Egal ob bei der Musik von Ennio Morricone, der brutalen Gewalt oder eben der spärlichen Dialoge, die mehr auf Effizienz wert legen, als bloßes Geplapper. Hier kann auch erneut Clint Eastwood beweisen, dass solche Rollen wie für ihn geschaffen wurden. Schweigsam und den Blick immer auf das Ziel gerichtet, dabei mit Poncho und Zigarillo. Eine Ikone und ein Held, der eigentlich keiner ist. Meisterhaft.

Fazit

"Für ein paar Dollar mehr" entwickelte gekonnt die Dollar-Trilogie von Sergio Leone weiter und wandelte Mitte der 60er Jahre das Western-Genre für immer: Brutale Gewalt, eine raue ungeschönte wie bittere Realität und eine Erzählkunst, die auf minimalistische Weise opulente Bilder erzeugte. Dies zusammen mit der abermals fantastischen Musik von Ennio Morricone sowie den meisterhaften darstellerischen Leistungen, erschuf auch im Jahre 1965 ein Meisterwerk, welches zeitlos erscheint. Ein Film voller Brisanz und stoischer Anarchie, die bis heute nachwirkt.

Kritik: Thomas Repenning

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