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Inhalt

Um an den Inhalt eines Tresors zu kommen, beauftragt der mexikanische Bandenführer Mongo einen schwedischen Waffenhändler und seinen in Ungnade gefallenen Stellvertreter, einen in den USA gefangen gehaltenen, intellektuellen Rebellenführer zu befreien, der als Einziger die Kombination kennt. Das ungleiche Duo, das sich gegenseitig nicht über den Weg traut, muss sich notgedrungen zusammenraufen, denn der ohnehin schon riskante Auftrag wird durch einen rachsüchtigen Kopfgeldjäger um einiges erschwert.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Mit Django (1966) oder Leichen pflastern seinen Weg (1968) hievte Sergio Corbucci den gerade richtig in Schwung kommenden Italo-Western auf einen ganz neuen, räudigen Level. Selbst die berühmte, gerade beendete Dollar-Trilogie von Sergio Leone wirkte dagegen verhältnismäßig harmlos. So etwas Brutal-Schmutziges (Django) und Eiskalt-Fatalistisches (Leichen pflastern seinen Weg) wurde im Genre – bei gleichzeitig hoher Qualität – nie wieder aufgeboten. Mit dem ebenfalls 1968 gedrehten Mercenario – Der Gefürchtete schraubte Corbucci seinen unbändigen Nihilismus ein Stück weit zurück, ohne seinen Zynismus einzubüßen. Diesmal floss nur mehr politisch motivierter Sarkasmus ein. Eine grobe Form von Kabarett, in der er historische und aktuelle Geschehen miteinander verwebte und in das Korsett eines immer noch waschechten Genrebeitrags presste, wie auch schon andere Kollegen (z.B. Damiano Damiani bei Töte Amigo).

Lasst und töten, Companeros weißt nicht nur inhaltlich und thematisch deutliche Parallelen zu Mercenario – Der Gefürchtete auf, auch der Cast wurde an wichtigen Stellen einfach abgewandelt übernommen. Franco Nero (Keoma – Das Lied des Todes) gibt erneut den angeheuerten und dennoch (zunächst) nur auf seinen eigenen Vorteil bedachten, zwischen den verfeindeten Lagern sich munter durchmogelnden und allen immer einen Schritt vorausseienden Söldner aus Europa (diesmal der Schwede, nicht der Pole) und Jack Palance (City Slickers – Die Großstadt-Helden) wirkt als sadistischer Antagonist eigentlich nur wie vom letzten Dreh direkt rüber geritten. Mit einer Hand weniger, dafür nun mit einem gewaltigen Vogel. Mittendrin der fast unvermeidliche Tomas Milian (Von Angesicht zu Angesicht), der ebenfalls schwer an seine Figuren aus seinen Sollima-Western erinnert. Wirft und schwingt definitiv nicht geringer behände die Klinge. Der deutliche Unterschied: Corbucci lässt es nun bedeutend lockerer, beschwingter angehen. Heiter ist bei dem immer noch reichlich vorhandenen Galgenhumor und Bodycount nicht das richtige Wort. Was thematisch ähnlich gelagerte Filme sich bis dato verkniffen, haut der der blanken Boshaftigkeit vielleicht etwas überdrüssige Regisseur hier mit voller Inbrunst raus. Ein Bisschen Spaß muss nicht, aber darf ruhig sein.

Gut möglich, dass es der gute Sergio (rein spekulativ) selbst als eine Schnittstelle zwischen seinen Schaffensperioden interpretierte. Später eher mit leichterer Kost beschäftigt (darunter diverse Terence Hill-Filme), nicht mehr so verbissen und unglaublich vernichtend. Lasst uns töten, Companeros verbindet Elemente aller seiner Werke. Zitiert sich fleißig selbst (neben den deutlichen Mercenario-Anleihen dürfen auch eine markante Sarg-Szene und massives MG-Feuer Erinnerungen wecken), den bisherigen Italo-Western allgemein (an der Stelle müssen zwingend Der Gehetzte der Sierra Madre und erneut Töte Amigo genannt werden) und greift gar seiner Zeit voraus. Fast jedes Action-Buddy-Movie und auch der erst drei Jahre später erschienene Mein Name ist Nobody ernähren sich im Gegenzug von dieser Vorlage. Sogar Großmeister Ennio Morricone lässt sich von dem locker aus der Hüfte geballerten Flair anstecken und zaubert einen dazu passenden, schmissig-lässigen Score aus dem Sombrero. Nicht episch, doch das ist auch der Film zu keiner Zeit und will/soll er bestimmt niemals sein. Hier ist einfach dauernd was los. Es darf gewitzelt, böse gefoltert, verreckt und trotzdem augenzwinkernd einige zeitgenössische Seitenhiebe auf ausbeutende Staats- und Politikgebaren verteilt werden, mit hohem Tempo, massiver Action und spielfreudigen Stars.

Die deutsche Synchro im Rainer Brandt-Gute-Laune-Modus schlägt vielleicht etwas zu aufdringlich in die eh schon markierte Kerbe, richtet aber keinen deutlichen Schaden an, übertreibt es auch nicht. Lasst uns töten, Companeros findet in seiner generell gewagten Mischung aus Humor, hintergründigem Spott und trotzdem noch bösen Spaghetti-Motiven irgendwie seinen Weg. Zwischen leichter Parodie, bewusster Reminiszenz, einem Hauch von Klamauk und erstklassigen, zynischen Momenten mit dem echten Corbucci-Feeling.

Fazit

An die Klasse seiner von purem Nihilismus getragenen Meisterwerke kommt dieser Corbucci nicht heran. Was auch vermessen, abzusehen wäre und garantiert nicht so auf der Agenda stand. Mehr der Unterhaltung verschrieben bestreitet er diesen Pfad trotz drohender Schlaglöcher zwischen Witz, leichtem Anspruch und handfester Genrekost bemerkenswert fehlerfrei und nur mit kalkulierbaren Abzügen in der B-Note.

Kritik: Jacko Kunze

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