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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Vidar hat sein dröges Dasein so satt. Er ist 33 und noch immer unter der Fuchtel seiner Mutter. Statt Frauen hat er abgegriffene Playboyheftchen unter der Bettdecke und für den Langschläfer ist das Leben auf dem Bauernhof einfach nur die Plage. Als von der strenggläubigen Gemeinde wohlerzogener Christ weiß er aber, an wen er sich wenden kann. Noch in derselben Nacht erscheint ihm der Heiland und befreit ihn von seinen Problemen – nur, um ihm einen Haufen neuer zu bescheren! Überempfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht und Blutdurst, zum Beispiel. Denn dieser Vampir-Jesus mit den spitzen Eckzähnen und Jungfrauenjieper ist der Weg, die Wahrheit und das ewige Leben – aber so ganz und gar nicht im neutestamentarischen Sinne.

Kritik

Tja … es ist nicht einfach diesen Film zu beschreiben. Mit einem Budget in Höhe von 50.000 Dollar produziert, ist Vidar the Vampire eine wahre Tour de Force des bösesten Humors. Dass Regisseur, Autor, Produzent und Hauptdarsteller Thomas Aske Berg sich mehrmals für eine Förderung vom norwegischen Staat beworben hatte, nur um immer wieder abgelehnt zu werden, macht nur Sinn, wenn man sich Vidar The Vampire “zu Gemüte führt”.

Womit Vidar The Vampire schon zu Beginn beeindruckt ist ein absolut perfektes Comedic Timing, sodass jeder Witz, jede Geste des Protagonisten Vidar und jeder unvorhersehbarer Storybeat das Publikum im Minutentakt in schallendes Gelächter ausbrechen ließ. Vidar ist 33 Jahre alt, arbeitet auf einer Farm und kümmert sich um seine kranke Mutter, ein Leben, das er schon seit seiner Kindheit zu führen scheint und er mag einfach nimmer. Und so bettelt er Jesus an, er wolle trinken, ficken und kämpfen und habe es satt in dieser stinkigen Hinterwelt ein Dasein der Bedeutungslosigkeit zu fristen. Jesus erscheint persönlich und akzeptiert seine Bitte, doch ist Jesus ein Vampir und scheint in seinem Verhalten eher dem Teufel zu gleichen. Was folgt ist eine nicht enden wollende (Blut-)Sauf- und Bumstour durch eine norwegische Großstadt mit Jesus. Wie Vidar The Vampire die Mythen um Jesus, Gott und Religion Stück für Stück dekonstruiert und mit der unbarmherzigsten Blasphemie seit South Park beeindruckt, ist einfach so fantastisch anzuschauen, solange man nicht zu der Sorte von Mensch gehört, die sich von allem angegriffen fühlt. Hier fällt Vidar The Vampire mit der Behandlung von Themen, wie Einsamkeit, Sucht und Moral auch um einiges cleverer und tiefgründiger aus.

Fazit

"Vidar The Vampire" ist die bitterböseste Satire zum Thema Religion seit "South Park: Bigger, Longer, Uncut", schafft es jedoch gleichzeitig gute Charaktere zu kreieren und überrascht zum Ende hin sogar mit einer ordentlichen Dosis Warmherzigkeit. Plus: Habe lange nicht mehr so gelacht im Kino. Hätte ich mehr Daumen, würde ich auch die hochhalten.

Kritik: Kadir Güngör

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