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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Die junge Witwe Hannah zieht nach dem Tod ihres Mannes, des Folkmusik-Helden Hunter Miles, in eine kleine Hütte am Fuß des Tumbledown Mountain in Maine und versucht, ihre Erinnerungen an ihren Ehemann in einer Biografie zu verewigen. Als der New Yorker Schriftsteller Andrew in dem kleinen Ort auftaucht, um den Tod Hunters zu untersuchen, entwickeln die beiden schnell Gefühle füreinander. Sie beschließen, gemeinsam an dem Buchprojekt zu arbeiten, was ihr neues Glück schon bald auf die Probe stellen soll …

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die wenigsten Kinogänger und Filmfans dürften von der Traumfabrik Hollywood eine anständige Portion Realismus erwarten. Sonst wäre die Bezeichnung Traumfabrik wohl auch hinfällig. Und doch gibt es Themen, bei denen man das Gefühl nicht loswird, dass sie eine realistische Darstellung verdient hätten. Hollywood nutzt diese Themen jedoch allzu gerne, um die Tränendrüsen der Zuschauer zu kitzeln. Die Kombination aus unterhaltsamer Komödie und tragischem Drama scheint sich größter Beliebtheit zu erfreuen, denn wer geht nicht gerne innerhalb von zwei Stunden durch das Tal der Tränen, um anschließend die Berge des Hochgefühls zu erklimmen. Die Trauer um einen verstorbenen Mitmenschen ist so ein Thema, das intuitiv nach einer wirklichkeitsgetreuen Behandlung verlangt. Umso erstaunlicher ist es, dass sich im Fall des Films Tumbledown – Zurück im Leben nicht ein Hollywood-Blockbuster dieses Thema für seine emotionale Aufrüttelung zunutze macht, sondern ein Indie-Drama, das gleichzeitig das Regiedebüt des Regisseurs Sean Mewshaw ist.

Die vom Regisseur selbst erdachte und von Desiree Van Til in die Form eines Drehbuches gegossene Geschichte erzählt von der einsam in einem Waldhaus lebenden Hannah Miles (Rebecca Hall, Vicky Cristina Barcelona), die um ihren verstorbenen Ehemann trauert. Dieser war ein junger Folk-Sänger, der gerade dabei war, das Interesse der Öffentlichkeit und der Musikbranche auf sich zu ziehen. Der New Yorker Professor Andrew McCabe (Jason Sudeikis, Downsizing) ist ebenfalls an seiner Person interessiert und stattet Hannah einen Besuch ab, um mehr über sein Leben zu erfahren und über ihn zu schreiben. Hannah reagiert mit Ablehnung und zeigt damit, dass sie noch tief in ihrer Trauer gefangen ist. Zumindest äußert sie das, dem unbedarften Spiel von Rebecca Hall ist es eher weniger anzumerken. Passend zu der frohgemut Trauernden tritt ein Jason Sudeikis auf, der mehr dem Late-Night-Show-Entertainer und Komiker aus seinem echten Leben als einem dem Schriftstellertum frönenden Professor gleicht. Und um sicherzustellen, dass für Unterhaltung gesorgt ist, gesellen sich einige andere zu klischeehaften Witzfiguren degradierte Charaktere hinzu: Ein schrulliger Buchhändler mit obligatorischen langen und fettigen Haaren (Griffin Dunne, Dallas Buyers Club), eine unangenehm auftretende Vaterfigur (Richard Masur, Das Ding aus einer anderen Welt) und eine verrückte Mutter (Blythe Danner, Der letzte Kuss).

Trotz der zahlreichen, an der Tragik der Thematik vorbei agierenden Figuren gelingen Tumbledown auch einige anrührende Momente. So spürt man ständig, wie die verstorbene Person des Folk-Musikers hintergründig allgegenwärtig ist. Sie dominiert die Gedanken und Handlungen der Charaktere auf so umfassende Weise, dass man sich der Faszination für diese nicht in Erscheinung tretende Figur nur schwer entziehen kann. In den von Daniel Hart (Elliot, der Drache) komponierten Songs des verstorbenen Musikers liegt eine melancholische Unmittelbarkeit, die man dem Film nicht zugetraut hätte. Die Musik schafft es jedoch nicht, die Figuren von Tumbledown zu beseelen und der Komödianten-Truppe einen Hauch von Ernsthaftigkeit einzuhauchen. Überraschenderweise zögert der Film die tröstende Romanze zwischen der trauernden Witwe und dem liebesspendenden Professor lange hinaus. Doch die Enttäuschung hält nur für einen kurzen Moment an, bevor Rebecca Hall in den Fokus der Kamera zurückgestürmt kommt und dem ewig grinsenden Jason Sudeikis um den Hals fällt. Wie ist das Leben in den Traumwelten von Filmen doch leicht und locker.

Fazit

In seinem Regiedebüt verwendet Sean Mewshaw die Geschichte um den tragischen Tod eines fiktiven Folk-Sängers, um eine Reihe von lässig aufspielenden Komödianten mit der Trauer zu konfrontieren. Dabei schaffen es die ehrlichen Songs und das Gefühl der ständigen Anwesenheit des Verstorbenen nicht, eine dem Thema angemessene Atmosphäre zu kreieren. Eine uninspirierte und deplatzierte Fahrt mit der Gefühlsachterbahn.

Kritik: Jonas Göken

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