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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Die kleine Janie Bennett lebt bei Pflegeeltern, nachdem ihre leibliche Mutter kurz nach ihrer Geburt in eine psychiatrische Klinik eingewiesen wurde. Jetzt, fünf Jahre später, ist sie wieder in Freiheit und versucht mit ihrem Freund das Mädchen zu entführen. Das Kidnapping scheitert zunächst, die Gefahr ist jedoch nicht gebannt. Pflegemutter Sheri entwickelt jedoch durch den Schock eine hellseherische Fähigkeit…

Kritik

Das Label MARITIM PICTURES hat es sich scheinbar zur Aufgabe gemacht, längst vergessenen Genrefilmen zu einem Comeback zu verhelfen. An sich löblich, nur gibt es oft auch Gründe dafür, warum sich niemand an diese Filme erinnert. „Das Trauma“ ist das perfekte Beispiel für einen zurecht von der Bildfläche verschwundenen Streifen, den selbst diese Neuauflage nicht zu größerem Ruhm verhelfen wird.

Am ehesten funktioniert „Das Trauma“ in der ersten halben Stunde, die zumindest die optimistische Option für einen vielleicht soliden Thriller lässt. Im Mittelpunkt steht hier eher noch das Antagonisten-Duo um die psychisch labile Pianistin Andrea (Ellen Barber, „9 ½ Wochen“) und ihren Komplizen/(Möchtegern)Lover Jude (bekannte B-Movie-Charakter-Fresse: Richard Lynch, „The Lords of Salem“), einen Jahrmarktsclown, der dafür die perfekte Physiognomie und Ausstrahlung mitbringt: Er wirkt und sieht auch ungeschminkt aus wie ein furchterregender Irrer, den man besser aus dem Weg geht. Sie planen die Entführung von Andrea’s leiblicher Tochter, die ihr als Säugling entzogen wurde und bei liebenden Pflegeeltern aufwächst. Nun, nachdem das fünfjährige Oberstübchen-Aufräumen im Kurhotel zur gesprungenen Schüssel scheinbar umwerfende Erfolge erzielt hat (vielleicht brauchten die das Zimmer für jemand noch gefährlicheren, andere Erklärung höchst unwahrscheinlich) soll die Familienzusammenführung erzwungen werden. Leicht erinnert die Perspektive an den Low-Budget-Klassiker „Honeymoon Killers“, da die Täter hier deutlich im Fokus des Erzählens stehen und sie nicht ausschließlich auf ihre Boshaftigkeit fixiert sind. Besonders Andrea scheint fast zerbrechlich, sensibel, beinah wie eine tragische Figur, die nur ihr Kind wiederhaben möchte. Würde sich „Das Trauma“ nun auf diesen Aspekt konzentrieren und daraus einen womöglich ambivalenten Kidnapping-Thriller machen, nicht uninteressant.

Bei dem losen Ansatz bleibt es schlussendlich und nach der besten Szene des Films (dem ersten Entführungsversuch, der einen gewissen, bedrohlichen Home-Invasion-Anflug hat) kippt die Nummer in einen höchst belanglosen, paranormal angehauchten Mix aus schleppender Entführungsstory und übernatürlicher Visionen-Schieberei, in der Pflegemutter Sheri (Sharon Farrell, „Die Wiege des Bösen“) von grausamen Erscheinungen geplagt erst droht dem Wahnsinn zu verfallen, bis sich die neu entdeckten Fähigkeiten noch als nützlich herausstellen sollen. Das, was eigentlich der Kern der Geschichte sein soll, entpuppt sich als dessen Genickbruch. Was vorher noch grobe Züge eines ganz brauchbaren Films hatte entwickelt sich einen einfallslosen und vor allem schlaff vorgetragenen Mystery-Schinken von vorgestern. Strahlte das gestörte Pärchen (und besonders der nette Clown Jude) in seinem angedeuteten Wahnsinn noch eine unruhige Bedrohung aus, verliert es ab eben diesem Punkt seinen Reiz, gerade da die Ausbrüche der psychotischen Natur eher lächerlich dargestellt werden. Rapide baut der Film ab und mündet in einem absolut sinnlosen, bald schon ärgerlichen Finale, in dem nur purer Zufall und absurdes Glück überhaupt zum Ende führen. Als Horrorfilm, gerade aus einem recht starken Jahrgang (u.a. „Das Omen“, „Ein Kind zu töten“), ein ganz laues Lüftchen, als Thriller purer Mumpitz, den hat nun wirklich niemand vermisst.

Fazit

Manche Filme sollten einfach unveröffentlicht bleiben. „Das Trauma“ verfügt über rudimentär-interessante Splitter, weiß damit allerdings nichts anzufangen. Bis kurz vor Schluss ein einfach nur unterdurchschnittlicher Genrefilm, den das dämliche Finale noch ein gutes Stück weiter runterzieht. Geht ohne Umwege wieder auf den Dachboden in den Karton ganz hinten in der Ecke, wo es schon komisch riecht.

Kritik: Jacko Kunze

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