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Quelle: themoviedb.org

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Netflix

Inhalt

Frank Sheeran arbeitet bereits seit vielen Jahre als Geldeintreiber und Knochenbrecher für den Mobster Russell Bufalino.  Bevor er sich als Gangster verdient machte, fuhr er Lieferwagen für eine Fleischerei und kämpfte im Zweiten Weltkrieg gegen die Achsenmächte, wo er auch die italienische Sprache erlente. Auf Empfehlung Bufalinos stellte ihn der mit der Cosa Nostra in Kontalt stehende Gewerkschaftsführer Jimmy Hoffa als Personenschützer ein. Zwischen den beiden Männern entwickelt sich nach und nach eine enge Freundschaft. Je mehr die Jahre ins Land ziehen, desto höher steigt Frank in der Mafia auf - und desto grausamer werden die Verbrechen, die er begeht. Dann bekommt er den Auftrag, Hoffa zu töten...

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Goodfellas, Casino, Taxi Driver, Departed: Unter Feinden – Seit Dekaden schmücken seine Filme den Sternenhimmel Hollywoods. Martin Scorcese: ein Name, der sich nicht von ungefähr in unendlichen Lobpreisungen und Top-Listen wiederfindet. Ein Meisterwerk nach dem anderen, eine Auszeichnung jagt die nächste. Man könnte meinen der gute Marty hätte unter dem Erfolgsdruck, der seinen Werken immer wieder entgegengebracht wird, schon längst einknicken müssen. Aber nein: Auch mit 77 Jahren bringt der gebürtige New Yorker eine energiegeladene Leistung nach der anderen auf die Leinwand. The Irishman bringt nun all das zusammen, was Scorsese (oberflächlich) ausmacht. Das Sujet von „Rise and Fall“, ein Darstellerensemble um Robert De Niro (Dirty Grandpa), Joe Pesci (Kevin allein in New York) und Harvey Keitel (Arthur und die Minimoys), die historische Aufarbeitung der Machenschaften im Hintergrund – The Irishman wirkt wie das ultimative Finale von Socrceses filmischen Schaffen. Das Ergebnis ist genau das … und doch ganz anders.

Auf dem Papier wirkt The Irishman zunächst wie Scorseses Opus Magnum. Der umfangreiche, hochtalentierte Cast, der sich hier ein letztes Mal die Klinke in die Hand drückt, das für einen Streamingservice massive Budget von circa 140 Millionen Dollar, die hochlobenden Reviews, die von einem modernen Meisterwerk sprechen und letztlich die Laufzeit von 209 Minuten – allein oberflächlich ist The Irishman purer Exzess. Ein Exzess, den Scorcese fraglos beherrscht. Ob jüngst The Wolf of Wall Street oder damals Casino, der Exzess der Figuren war schon oft narratives Zentrum seiner Filme und übertrug sich stets in eigener Form auf Inszenierung und Filmästhetik. Aber: Trotz dieser Versatzstücke des Exzesses ist The Irishman etwas anderes. The Irishman ist ein Film der Leerstellen und Pausen des Lebens. 

Auf inhaltlicher Ebene ist hier nämlich höchstens die Intimität, mit der Scorcese seinen Figuren begegnet, exzessiv. The Irishman lässt sich durch und durch als Metawerk über Scorseses Filmschaffen und Leben verstehen, doch auch abseits dieser Metaebene ist The Irishman ein Werk über das Altern und die Retrospektive. Zwar sind die hier betrachteten Figuren große Namen der Geschichte, die große Taten vollbracht haben und in große Schwierigkeiten gekommen sind. Aber diese großen Gesten sind nebensächlich. Mit nachvollziehbarer Melancholie aber eben auch deutlicher Klarsicht begegnet The Irishman der Vergangenheit – sowohl historisch als auch cineastisch. Das bedeutet, dass Scorcese seine Figuren, sei es Hitman Frank Sheeran (De Niro), Mafioso Russel Bufalino (Pesci) oder Gewerkschaftsführer Jimmy Hoffa (Al Pacino - Jack und Jill) als realistische, greifbare Figuren voller Stärken und Schwächen inszeniert ohne dabei die Gewaltakte der Charaktere ins Zentrum zu rücken (obwohl sie natürlich Teil des Films sind). Fokus sind Wünsche und Reue, die Gesprächspausen, die stillen Blicke, enttäuschten und lobenden Gesten, die hängenden Köpfe, das hinterlistige Händeschütteln und das vielsagende Schweigen. Die kleinen Dinge, die das Leben zu dem machen, das es ist. Oder es eben komplett zerstören.

Es liegt also gar nicht so fern bei The Irishman von einem „Anti-Gangsterfilm“ zu sprechen, einer Dekonstruktion des Mythos, den Scorcese selbst (mit) erschuf. Kein Wunder, dass der Film daher auch so unheimlich humoristisch daherkommt, findet er in all der Melancholie doch stets die Faszination am Grotesken. Das ist sehr erfrischend – und gleichzeitig eine geradezu geniale Abrechnung und Weiterentwicklung des Genres. Wer sich also auf 209 Minuten Spannung und Action einstellt wird enttäuscht. Die Motive sind zwar alle da, werden durch den gewählten Filmton aber beinahe ad absurdum geführt. So entsteht eines der weisesten und abgeklärtesten Werke der Dekade, gleichsam aber auch ein echter Brocken von Film. So perfektionistisch der Film nämlich inszeniert ist, so grandios immersiv die Sets und Kostüme gestaltet sind und so hervorragend Joe Pesci, Al Pacino und vor allem Robert De Niro aufspielen – The Irishman ist mit aller Absicht verdammt zäh. Nicht wenige Zuschauer werden bei Netflix den Pausenknopf drücken und nie wieder einsteigen. Und das ist schade, verpassen sie damit nämlich nicht nur einen unheimlich bewegenden letzten Filmakt, sondern eben auch einen der besten Filme des Jahres. Ein Mammutwerk der ganz anderen Sorte, dessen Sichtung man sich vielleicht ein bisschen aufzwingen muss.

Fazit

Martin Scorcese schließt den Kreis, den er vor über 40 Jahren mit Filmen wie „Hexenkessel“, „Taxi Driver“ oder „Goodfellas“ begann. Genüsslich zerlegt der Großmeister den Mythos, an dessen Schöpfung er selbst maßgeblich beteiligt war. Das wird nicht jeder Zuschauer über die volle Laufzeit durchhalten, strotzt aber nur so vor stilistischem Superlativ und inhaltlich tief bewegendem Realismus. „Live fast, Die young“ war einmal – „Live slow, Die old … and alone” ist alles was bleibt.

Kritik: Thomas Söcker

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