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Es ist einige Zeit vergangen, seit die Avengers New York gegen den Angriff einer außerirdischen Armee verteidigt haben. Jeder ist seitdem seinen eigenen Weg gegangen und manch einer hatte sein ganz persönliches Abenteuer zu bestehen. Als Milliardär Tony Stark ein stillgelegtes Friedensprogramm reaktiviert, gerät die Situation plötzlich außer Kontrolle und das Schicksal der Erde steht auf dem Spiel. Gemeinsam müssen sich die Avengers Iron Man, Thor, Hulk, Captain America, Black Widow und Hawkeye gegen den scheinbar übermächtigen Ultron stellen, der wild entschlossen ist, die gesamte Menschheit auszulöschen. Um seine Pläne zu vereiteln, müssen die Avengers unberechenbare Allianzen eingehen und in eine Schlacht von globalen Ausmaßen ziehen.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

2008 begann es mit dem ersten „Iron Man“. 2012 gipfelte es zum ersten Mal in „The Avengers“, als eine ganze Palette von Superhelden in einen Topf geworfen wurden. Die Rede ist vom „Marvel Cinematic Universe“. Nicht nur bewiesen Marvel Studios, dass ein sogenanntes „Cinematic Universe“ funktionieren kann und Sinn macht, sondern zeigten zugleich, dass es mächtig die Kinokassen füllt. Das restliche Hollywood arbeitet in all seinem Neid mittlerweile an seinem eigenen „Cinemtatic Universe“, vollkommen außer Acht lassend, ob ihr Franchise überhaupt ein solches Story-Konstrukt zulässt. Warner werkelt fleißig an seinem DC-Universum, Fox hat seine „X-Men“ und „Fantastic Four“, Sony versucht nach wie vor die Idee eines „Sinister Six“-Films an den Mann zu bringen und geht sogar so weit mit der Idee eines „22 Jump Street“-“Men In Black“-Crossovers zu spielen. Das hässliche Gerücht eines „Transformers“-“G.I. Joe“-Universums von Paramount macht seine hassenswerten Runden. Ein „Ghost Busters“-Cinematic Universe, ein „Classic Movie Monster“-Cinematic Universe mit Frankenstein, Dracula, Van Helsing und Mumien, selbst „Star Wars“ wird von Disney auf ein Film-übergreifendes Universum mit diversen Spin-Offs vorbereitet.

Das Konzept mehrere Filme – oder gar Trilogien – miteinander zu verknüpfen und aufeinander zu verweisen, verleiht dem Zuschauer ein gewisses Gefühl der angenehmen Vertrautheit, sodass Kinobesucher, die „The Avengers“ mochten, eher ein Kinoticket zu „Thor – The Dark Kingdom“ lösen würden, weil Thor auch in „The Avengers“ zu sehen war und das Publikum mit dem Donner-Pokemon, äh Gott, bereits vertraut gewesen war. Nicht ganz unähnlich dem Phänomen nach welchen Zuschauer eher Filme im Kino sehen, die Teil eines Franchises sind, oder zumindest dessen Protagonisten sie kennen. Der einzig wahre Grund für den Reboot-Remake-Wahn Hollywoods.

Doch ist die Idee eines „Cinematic Universes“ keine schlechte per se. Die Studios sind es, die einmal mehr zeigen, dass sie jedes bewährte Konzept pervertieren werden, solange es ihre Kassen füllt, ob es zum Franchise passt (oder diesem längerfristig sogar schaden würde) oder nicht. Ein Film-übergreifendes Universum kombiniert bei geschickter Anwendung die Stärken eines Hollywood-Films mit der Tiefe und längeren Laufzeit einer TV-Serie.

So profitiert auch „Age of Ultron“ von dem Konzept des Marvel Universums auf der Leinwand. Unsere Avengers kennen wir bereits, sodass Regisseur/Drehbuchautor Joss Whedon keine Minute damit verschwendet, sie uns erneut vorzustellen, sondern legt sofort – nach einer an ihre Awesomeness erinnernde Action-Montage – mit der Charakterentwicklung los. Die einzigen Charaktere, die eingeführt werden wollen, sind die Maximoff-Zwillinge, Scarlett Witch und Quicksilver, und der Antagonist Ultron selbst.

Die größte Stärke des Film ist, neben seinen erneut sehr spaßigen und beeindruckenden Action-Einlagen, der neue Antagonist Ultron. Absolut hervorragend gesprochen von Schauspiel-Veteran James Spader ist Ultron zusammen mit dem Winter Soldier der beste Bösewicht, der unserem Superfreak-Gespann das Leben schwer machen darf und lässt den charismatischen Loki hinter sich.

Joss Whedon sagte in einem Interview „We did not hire James Spader to do a robot voice.“, wodurch der KI eine gesunde Portion Menschlichkeit verliehen wird. Ultron wird von Bruce Banner und Tony Stark zum Schutz der Erde als ein Friedensprogramm entworfen, der im Entstehungsprozess pervertiert wird. Ultron ist in seiner Weltansicht absolut und sieht das Konzept des Friedens als totalen Gegensatz zum Krieg, welcher immer geführt werden wird, solange die Menschheit existiert. Ergo, ebnet einzig die Auslöschung der Menschheit den Weg zu absolutem Frieden. Eine interessante Ideologie, die Autor Joss Whedon dem einzigen Antagonist, obgleich sie doch in ihrer Totalität nur wenig Facetten aufweist. Dennoch kann Ultron in seiner Rolle als Bösewicht glänzen, da sowohl das Drehbuch, als auch James Spader es nicht versäumen die hasserfüllte KI bedrohlich und furchterregend erscheinen zu lassen. Die Kombination aus Ultrons unheimlicher Angewohnheit Bibel-Verse und alte Philosophien zu zitieren mit dem rauen Voice-Acting Spaders kreieren eine geheimnisvolle und dämonische Aura. Und dennoch ist er sich nicht zu schade hin und wieder einen Witz zu reißen und sich sogar an Tony Starks clever-lustigen Dialogen zu beteiligen, welches sogar in der Handlung nach dem Motto „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“ erklärt wird. Schließlich ist Ultron Tonys massenmordendes Psycho-Kind … so ein bisschen. Ultron erfüllt den Zuschauer mal mit Todesangst, dann versucht er witzig zu sein, wobei er dabei scheitert, weil er menschlichen Humor nicht ganz versteht, manchmal ist er ungeduldig, er empfindet Gefühle, kurz: Er ist menschlich. All diese Menschlichkeit, die ihm verliehen wird, wirkt organisch und runden seinen Charakter hervorragend ab.

Von den Avengers sind es dieses Mal insbesondere Black Widow und überraschenderweise Hawkeye, die eine ordentliche Ladung Backstory verpasst bekommen. Hawkeye war bereits im letzten „Avengers“-Film nur „der Typ mit dem Bogen“ und blieb neben Göttern und Supersoldaten und unbesiegbaren Monsters relativ blass. Ein Punkt, der von Hawkeye selbst scherzend erwähnt wird („We're fighting an army of robots and I have a bow and arrow. None of this makes sense.“). Joss Whedon versucht Hawkeye als moralisches Zentrum des Rächer-Teams aufzubauen, der alle zusammenhält, wenn sie auseinanderzubrechen drohen, oder voneinander fern, wenn sie sich gegenseitig die Köpfe einschlagen wollen. Was anfangs noch wie eine gute Idee wirkt, wird sie in der zweiten Hälfte des Films größtenteils leider fallen gelassen. Nichtsdestotrotz erhält Hawkeye viel dringend benötigte Charakterentwicklung, was sowohl der Figur gut tut, als auch im Film für eine dringend benötigte Verschnaufpause sorgt. Während Black Widow bereits in „Captain America: The Winter Soldier“ schon effektiv charakterisiert wurde, erhält auch die russische Ex-Spionin einen Backgroundcheck, der überraschend deprimierend und traurig ausfällt. Vor allem, weil in vergangenen Filmen die schwarze Witwe sich nicht auffällig verhielt, welches durch die neu gewonnenen Hintergrundinformationen erklärt werden könnte. Dennoch wird auch sie hierdurch extrem vermenschlicht, was zeigt, dass auch die krasseste Spionin im Grunde nur ein Mensch mit Problemen ist, die ihren Ballast zu tragen hat. Bruce Banner hat weiterhin damit zu kämpfen, nicht nur stets alleine zu sein, sondern allein sein zu müssen, um das Wohl anderer nicht zu gefährden. Dabei entwickelt sich eine organische und einheitliche Romanze zwischen ihm und Black Widow, die weder reingestopft, noch gehetzt wirkt.

Die Hintergrundgeschichten diverser Charaktere wird geschickt durch Scarlett Witch ans Licht gebracht, die mit ihrer Telekinese Menschen ihre größten Ängste vorführen kann. Generell sind die beiden Zwillinge, Scarlett Witch und Quicksilver, eine tolle Ergänzung des Avengers-Casts und bringen Schwung in die Geschichte, wobei Scarlett Witch eine wichtigere Rolle in der Handlung spielt, als ihr Bruder Quicksilver, der den gesamten Film über nur eine Randfigur bleibt, wenn auch eine sehr sympathische. Ihre Motive sind zwar sehr fragwürdige und machen auch nicht wirklich Sinn, doch fühlt man sich als Zuschauer dazu verleitet den etwas abstrusen Antrieb der Zwillinge runterzuschlucken, damit der Film weitergehen kann.

Tony Stark spielt selbstverständlich eine wichtige Rolle in „Age of Ultron“, viel mehr als für die Erschaffung von Ultron und coolen Actioneinlagen, ist der nach wie vor supercoole Erfinder jedoch nicht verantwortlich. Es wird mehr als deutlich, dass „Age of Ultron“ für Tony Stark nur der Prolog seiner wahren Charakterentwicklung ist, die sich in „Civil War“ entfalten wird, wenn er sich mit Captain America in die Haare kriegen darf, wobei dieser Konflikt bereits in diesem Teil angeteast wird. Denn schon hier kreuzt Captain America das ein oder andere Mal leicht mit Tony Stark die ideologischen Bahnen. Thor bleibt blass im zweiten Avengers-Abenteuer und wirkt wie der einzige im Team, der keine Rolle in der Awesome-Truppe zu erfüllen hat, außer kräftig reinzuhauen. Ein Plotdevice, nachdem Thor sich kurz von der Mannschaft entfernt um Fragen zu beantworten, ist schlecht geschrieben und relativ deutlich nur ein Pflaster auf einem Logikloch, den Whedon im letzten Moment aufs Drehbuch klebte und gleichzeitig Thor etwas zu tun gab. Hätte funktionieren können, wäre es bloß nicht so offensichtlich.

Wirkliche Schwächen hat „Age of Ultron“ an sich keine. Die Action toppt erneut in seiner Bandbreite und Inszenierung den Erstling (was keinen überraschen dürfte), die Dialoge werden wieder mit köstlichem Humor durchsetzt, die Effekte sind ein mal mehr absolut  grandios. Doch wenn nach dem Abspann der anfängliche Enthusiasmus verdaut ist und man den Film noch einmal Revue passieren lässt, wird eines glasklar: „Age of Ultron“ ist eine eins-zu-eins-Kopie des ersten „Avengers“. Begonnen wird mit einer Actionsequenz, es gibt auch den obligatorischen Kampf zwischen zwei oder mehr Team-Mitgliedern untereinander (wenn es hierfür keinen Grund gibt, wird einer aus dem Hut gezaubert), nach etwa der Hälfte des Films erleiden die Avengers eine Niederlage, nur um sich von Nick Fury zusammenraufen zu lassen, sich für den Endkampf zu rüsten und den Tag zu retten. Es ist genauso die Synopsis von „Marvel's The Avengers“, wie von „Age of Ultron“ auch. Die News vor einigen Monaten, dass Joss Whedon keine weiteren Marvel-Filme drehen möchte, weil die beiden Avengers-Filme ihm alles abverlangt haben und ihn ausgelaugt zurückließen, erweckt in Anbetracht dessen, wie „Age of Ultron“ ausgefallen ist, den Eindruck, dass Joss Whedon seine Kreativitäts-Batterie aufgebraucht hat und sich nun zurückzieht, um sie wieder aufzuladen.

Fazit

Wer Lust auf mehr Avengers hatte, der bekommt mehr Avengers, wer mit Marvel-Filmen zuvor nichts anfangen konnte, wird auch hier nicht bekehrt werden. Grandiose Action, Effekte, Dialoge, toller Humor, Ultron ist ein fantastischer, facettenreicher Antagonist und läuft sogar fast dem Winter Soldier den Rang ab. Alles, was den ersten Teil ausmachte, ist auch im zweiten Teil vorhanden, sogar so sehr, dass „Age of Ultron“ fast schon wie ein Plagiat vom ersten „Marvel's The Avengers“ wirkt. Plotpoint nach Plotpoint kann „Age of Ultron“ mit dem Erstling gleichgesetzt werden, sodass der Eindruck erweckt wird, dass Joss Whedon, vollkommen ausgelaugt am Ende seiner Kreativität angelangt ist, mehr nach einem Kochrezept den Film drehte, als sich wirklich kreativ auszutoben. Auch tauchen Andy Serkis und Thomas Kretschmann viel zu kurz auf und Thor wird fast schon auf eine Randnotiz begrenzt und das ein oder andere Logikloch hat sich auch ins Skript geschlichen … andererseits ist der Kampf zwischen Hulk und dem Hulkbuster das Epischste, was ich seit Langem genießen durfte und die Chemie im Rächer-Team war noch nie zuvor so gut. Fakt ist, 96% des Publikums, die „Age of Ultron“ sehen werden, werden sich einen feuchten Furz darum scheren, ob der Film dem Erstling zu ähnlich ist oder nicht. Und das sollte dem Genuss eines spaßigen Films auch nicht im Weg stehen, schließlich ist „Age of Ultron“ die perfekte, kurzweilige Blockbuster-Kanone, die gekonnt das Fundament für kommende Konflikte im Rächer-Team bildet, starke Charaktermomente nicht außenvor lassend.

Kritik: Kadir Güngör

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