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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Der Scharfschütze Beckett und sein noch unerfahrener Partner Miller sollen in Panama den General und Drogenboß Alavarez töten. Der Einsatz scheitert und Beckett wird gefangengenommen. Nun ist es an Miller seinen Kameraden zu retten.

Kritik

Das Handwerk des Scharfschützen basiert auf Geduld, Antizipation und Akribie. Um den perfekten Schuss abzugeben, muss nicht nur das Ziel im Fadenkreuz erkennbar sein. Äußere Bedingungen wie die Luftfeuchtigkeit, Windwirbel, Höhenlage und Temperatur können entscheidenden Einflussfaktoren für die Flugbahn sein. In Shooter von Antoine Fuqua (The Equalizer) wird die exakte Handhabung eines Präzisionsgewehres zu fetischistischen Kunst erkoren – Mark Wahlberg (Deepwater Horizon) ist hier eine Art Pablo Picasso mit dem langläufigen Gewehr. Sniper – Der Scharfschütze, quasi das filmische Vorbild zum Fuqua-Reißer aus dem Jahre 2007, zelebriert das Töten mit der Präzisionswaffe überraschenderweise ein Stück weit weniger ausgiebig, als man es zu Anfang noch annehmen möchte. Von dem Eindruck, dass es sich bei dieser risikoreichen Zunft aber um eine heroische Profession handelt, möchte sich der Film dennoch nicht freisprechen.

Marine-Urgestein Thomas Beckett (Tom Berenger, Oscar-nominiert für Platoon) ist das Idealbild eines rein auf das Funktionieren ausgelegten Soldaten: Wortkarg, verlässlich, gnadenlos. Und mit Tom Berenger hat sich Regisseur Luis Llosa (Anaconda) den richtigen Mimen für diese Figur gesichert, passt dieser durch seine markige Erscheinung doch wunderbar in die Rolle des hemdsärmeligen Präzisionsschützen. Womöglich war dieser Auftritt sogar sein letzter akzeptabler – vor dem Absturz konnte Berenger auch seine unverkennbare Visage nicht retten. Dagegen fällt Billy Zane (Titanic) als Grünschnabel Richard Miller in Sachen Charisma schon ein deutliches Stück weit ab. Aber in diesem Mentor-Schüler-Geflecht ist es freilich die Aufgabe des karrieretechnisch ebenfalls wenig ruhmreich versandeten Billy Zane, sich seinem tödlichen Lehrmeister unterzuordnen. An schauspielerischer Tragfähigkeit mangelte es Sniper – Der Scharfschütze dementsprechend nicht wirklich.

Die klaren Stärken von Sniper – Der Scharfschütze liegen in seinem vollen Bewusstsein der handwerklichen Kompetenzen gegenüber begraben. Luis Llosa versteht es bisweilen gekonnt, das undurchsichtige Klima der panamaischen Urwaldes zu nutzen, um den Nervenkitzel des Gewerbes der unsichtbaren wie lautlosen Killer weitergehend zu akzentuieren und zu verdichten. Wenn sich Beckett und Miller durch das Unterholz des Dschungels bewegen, immer über die Gefahr im Klaren, längst entdeckt worden zu sein, dann darf sich Sniper – Der Scharfschütze als stimmungsträchtiges Männerfilmkonzentrat begreifen und gibt der psychologischen Anspannung der beiden Männer Profil. Dass sich dieses 1980er Jahre B-Movie, welches sich in die 1990er Jahre verirrt hat, den kritischen Blick auf die politischen Ambitionen der Vereinigten Staaten vermeidet, erklärt ihn letztlich nur zur Genre-Hausmannskost. Allerdings zur soliden Genre-Hausmannskost.

Fazit

Dass die "Sniper"-Reihe bis heute noch nicht ausgestorben ist, scheint nahezu ungeheuerlich. Der Ursprung des bis heute sechs (!) Teile umfassenden Franchise aber weiß als kompetent inszenierter Männerfilm durchaus zu gefallen: Mit starken Bildern des panamaischen Regenwaldes und einem kernigen Tom Berenger überzeugt "Sniper – Der Scharfschütze" in seinen besten Momenten als stimmungsvoller Genre-Beitrag. Nicht mehr, nicht weniger.

Kritik: Pascal Reis

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