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Quelle: themoviedb.org

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Netflix

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Ein Ex-Cop versucht nach seiner 6-jährigen Haftstrafe sein Leben in seiner Heimatstadt wiederaufzubauen. Doch er wird von den Folgen der Vergangenheit eingeholt.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Mit seiner fiesen, schwarzhumorigen Thriller-Perle Cheap Thrills hatte sich Regisseur E.L. Katz (The ABCs of Death 2) im Jahr 2014 zuletzt als vielversprechender Regie-Neuling empfohlen, von dem im niedrig budgetierten Independent-Sektor noch einiges zu erwarten war. Schaut man sich nun Katzs Nachfolgewerk Small Crimes an, das von Netflix vertrieben wird, hätte der Titel Cheap Thrills bedauerlicherweise besser zu diesem Film gepasst.

Der Regisseur erzählt die Geschichte des Ex-Cops Joe, der nach sechs Jahren Gefängnisaufenthalt wegen versuchten Mordes wieder in die Freiheit entlassen wird. Freiheit bedeutet für Joe allerdings nicht automatisch, dass ihm dadurch ein freies Leben ermöglicht wird. Schon nach kurzer Zeit wird der ehemalige Häftling mit alten Bekannten, offenen Rechnungen, privaten Problemen und korrupten Beziehungen aus seiner Vergangenheit konfrontiert, durch die er zunehmend unfreiwillig ins Kreuzfeuer unterschiedlicher Parteien, Interessen und Konflikte gerät.

Der wirr gestrickte Handlungsfluss von Small Crimes wird dabei unentwegt von offenen Fragen begleitet, deren Antworten sich Katz einen Großteil der Laufzeit so lange wie möglich aufspart. Was als sorgsame Geheimniskrämerei beginnt, bei der die Verlockung auf eventuell einleuchtende oder überraschende Enthüllungen als packender Anreiz dienen sollte, entwickelt sich jedoch mehr und mehr zum frustrierenden Seherlebnis für den Zuschauer. 

Ein schwer vernarbter Staatsanwalt, der offenbar Opfer von Joes damaliger Tat wurde, ein korrupter Cop, der seinen Ex-Kollegen weiterhin in seine persönlichen Dienste einspannen will, ein im Sterben liegender Mafia-Boss, der droht, vor Gericht verheerende Informationen auszuplaudern sowie dessen psychopathischer, ebenfalls krimineller Sohn sind die Nebenfiguren dieses Films, in dem unentwegt mit Namen und Querverbindungen um sich geworfen wird, während bedeutende Vorfälle aus der Vergangenheit des Protagonisten nur vage angerissen werden.

Die Suche nach Motiven und Hintergründen aus Joes Leben erweist sich fortlaufend als mühsames Unterfangen, wobei Katz seinen um verwegenes Charisma bemühten Hauptdarsteller Nikolaj Coster-Waldau (Game of Thrones) von einem Schauplatz zum nächsten durch die einzelnen Szenen schleust, ohne dass dem Zuschauer griffige Anhaltspunkte über dessen Verhalten geboten werden und er somit ein träges Mysterium bleibt. Als Charakterstudie eines gebrochenen Menschen, der mit sich selbst sowie nach einer zweiten Chance in seinem Leben ringt, ist Small Crimes daher ein ebenso gescheiterter Film wie als schwarzhumoriges Thriller-Drama.

Schauspieler Macon Blair (Blue Ruin), der mit seinem Debüt als Regisseur und Drehbuchautor erst vor kurzem ein sehenswertes Werk ablieferte, das ebenfalls über Netflix veröffentlicht wurde, hat hier ebenfalls am Drehbuch mitgeholfen und doch treffen er und Katz nie die richtigen Töne. Zwischen verschrobenen Nebenfiguren, die ihr vorhandenes Potential aufgrund der beschränkten Auftritte nie voll entfalten können, einer tragischen Familiengeschichte, die ebenfalls zur oberflächlichen Randnotiz verkommt, und beiläufig eingestreuten Elementen einer Romanze erreicht der miserabel erzählte Streifen schließlich ein Finale, das dem Streifen dramaturgisch endgültig den Todesverstoß versetzt.

In dem Moment, in dem sämtliche Erzählfäden so langsam ein halbwegs kohärentes Gesamtbild ergeben, erstickt der Regisseur sein aus ungelenken Neo-Noir-Versatzstücken zusammengeflicktes Werk in zynischen Gewaltexplosionen, nimmt Figuren wie unliebsame Bausteine aus dem Geschehen und lässt Small Crimes mit einer Schlusspointe enden, die einer glatten Frechheit entspricht.

Fazit

Das zweite Werk von E.L. Katz als Regisseur ist eine glatte Enttäuschung, die all das vermissen lässt, was dessen Regie-Debüt so bösartig, unterhaltsam und schlichtweg gelungen machte. „Small Crimes“ ist ein miserabel erzähltes Neo-Noir-Thriller-Drama, in dem entscheidende Hintergründe, Motive und Informationen so lange verborgen gehalten werden, bis das gesamte Werk durch abrupte Gewalt und unbefriedigende Auflösungen endgültig in der nervigen Belanglosigkeit versickert.

Kritik: Patrick Reinbott

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