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Quelle: themoviedb.org

Verfügbar auf

Netflix

Inhalt

Der Irak im Jahr 2003, der Zweite Golfkrieg hat gerade begonnen: Eine Gruppe von Soldaten kämpft mitten im Land und bekommt den Auftrag, eine Wasserpumpstation zu reparieren, die von US-Bomben beschädigt wurde. Die Einheit, zu der auch der junge und unerfahrene Private Matt Ocre (Nicholas Hoult) gehört, hat bereits viele schreckliche Dinge in diesem Krieg gesehen, doch nun wartet eine ganze neue Aufgabe auf sie. Sie müssen Vertrauen zu den Menschen vor Ort gewinnen, zu jenen Menschen, die gerade noch unter US-Bomben gelitten haben. Gleichzeitig müssen sie aber auch wachsam sein, denn jede Person, der sie begegnen, könnte auch ein Feind sein. Bei den Patrouillen durch die Straßen, Märkte und Schulen der Stadt müssen Private Ocre und seine Kameraden erfahren, was der Krieg wirklich anrichtet…

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

„Eine Kriegsgeschichte entspricht nie der Wahrheit, wenn nicht Scham mit ihr verbunden ist.“ 

Nachdem die Terroranschläge vom 11. September 2001, im Zuge derer nach offiziellen Angaben knapp 3000 Menschen ihr Leben lassen mussten, nicht nur die Vereinigten Staaten, sondern die ganze Welt erschütterten, setzte US-Präsident George W. Bush seinen Invasionsplan in die Tat um: Natürlich sollte nicht nur Osama Bin Laden zur Rechenschaft gezogen werden, auch der Sturz Saddam Husseins war oberstes Gebot – und wurde am 20. März 2003 mit der Bombardierung Bagdads eingeleitet. Der Irakkrieg, vielmehr ein Präventivkrieg, nahm seinen blutigen Lauf. Angesichts der Masse an Filmen, die sich bereits mit dem komplexen Sachverhalt des zweiten respektive dritten Golfkrieges auseinandergesetzt haben (man danke allein an Tödliches Kommando – The Hurt Locker), darf nun die Frage gestattet sein: Gibt es diesem Thema aus filmischer Sicht noch etwas abzuringen?

Mit Sicherheit sogar, es ist nur eine Frage der Perspektive. Allein Ang Lees neustes Werk, Die irre Heldentour des Billy Lynn, hat diesen Umstand in eindrucksvoller Virtuosität unter Beweis gestellt. Sand Castle, der von nun an auf der Distributionsplattform Netflix zur Verfügung gestellt wird, allerdings weiß nicht so recht, wie er mit seiner diffizilen Thematik umgehen soll – und findet sich recht zügig zwischen allen Stühlen wieder. Dabei steht außer Frage, dass Fernando Coimbra, der auch schon am meisterhaften Format Narcos mitgearbeitet hat, einen handwerklich hochbegabten Regisseur darstellt. Sand Castle wartet dahingehend mit einigen wirklich betörenden Einstellungen auf: Coimbra versteht es dabei sowohl, die Ewigkeit des irakischen Wüstenlandes einzufangen, wie auch die Tumulte in Baquba, einem nördlichen Vorort von Bagdad, dessen Wasserversorgung durch die amerikanische Bomben unterbrochen wurde.

Keine Frage, die Intentionen, die der autobiographisch geprägte Sand Castle pflegt, sind ehrenwert. Weniger versucht sich Fernando Coimbra daran, dem Kriegsgeschehen im nahen Osten ein actionorientiertes Abbild zu verleihen, als dass er sich auf den Terror im Kopf seiner Protagonisten einlässt. Matt (Nicholas Hoult, X-Men: Apocalypse) weiß, dass er an diesem Ort nichts zu suchen hat und zieht auch die (erfolglose) Selbstverstümmelung in Erwägung, um endlich die Heimreise antreten zu dürfen. Der Wust aus Frustration, Zukunftsängsten und Enttäuschung, entladen in einem durch die brütende Hitze der Sonne glühenden Schmelztiegel, verharrt, trotz all seiner Richtigkeit, auf Allgemeinplätzen. Wer sich mit der jüngeren Geschichte des (Irak-)Kriegsfilms vertraut gemacht hat, wird schnell erkennen, dass Sand Castle im Vergleich kaum mehr die metaphorische Standhaftigkeit der titelgebenden Sandburg besitzt.

Fazit

Sicherlich ist "Sand Castle" kein schlechter Film, dafür sind die Absichten, die Fernando Coimbras erste Spielfilmarbeit pflegt, zu ehrenwert. Auch inszenatorisch kann sich das Kriegs-Drama absolut sehen lassen, allerdings kann man sich nicht von dem Problem freisprechen, durchweg Allgemeinplätze anzusteuern. Alles, was "Sand Castle" solide aufbietet, hat man in anderen Filmen schon gesehen – und nicht selten besser.

Kritik: Pascal Reis

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