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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Der Deutsche Herman Umgar ist ein skurriler Waldkauz, der Touristen von seiner Stadt fernhalten will. Er schmuggelt den Gästen Würmer unters Essen. Daraufhin verwandeln sich die Speisenden selbst in Kriechtiere.

Kritik

Es gibt Trashfilme, die man nicht mehr so schnell vergisst. "The Room" von Tommy Wiseau ("The Disaster Artist") wäre beispielsweise so ein Exemplar. Von Wiseau vollkommen ernst gemeint und mit künstlerischer Überzeugung gedreht ist kaum ein Resultat in der bisherigen Filmgeschichte derartig stark von der Vision des Regisseurs abgewichen wie dieses. "The Room" wird bis heute kultisch verehrt und beweist, wie unterhaltsam, einzigartig und sogar wertvoll solch ein objektiv betrachtet miserables Machwerk sein kann. 

Dann gibt es aber auch Werke wie "Die Wurmfresser", bei denen man sich wirklich fragt, wie sie jemals das Licht der Welt erblicken konnten. Wer einen Blick auf das ansehnlich gestaltete Poster dieses Films wirft, welches stilistisch wie eine dieser Cartoon-Karikaturen wirkt, mit denen prominente Persönlichkeiten parodiert werden, hat eines der positivsten Argumente über den Streifen bereits erlebt. Als Einstieg präsentiert "Die Wurmfresser" ansonsten eine liebevoll kreierte Intro-Sequenz, die aus wie von kleinen Kindern gemalten Bildchen von Würmern und einem ebenso albernen wie eingängigen Song über die Zuneigung zu den schleimigen Kriechtieren besteht. Ausgehend von einem gewissen künstlerischen Wert hat der Film seinen Zenit nach diesem Intro allerdings bereits überschritten. 

Was direkt danach folgt, ist eine Aneinanderreihung unzusammenhängender, wirrer Einzelszenen, aus denen niemand ansatzweise schlau wird. Regisseur und Drehbuchautor Herb Robins ("Convoy") hat auch gleich noch persönlich die Hauptrolle übernommen und spielt den deutschen Farmer Herman Umgar, der eine ganz besondere Beziehung zu Würmern pflegt. Er züchtet und sammelt nicht nur unzählige in seinem Haus, sondern spricht ständig mit ihnen. Der Wohnsitz des schrägen Umgar ist allerdings gefährdet, denn der Bürgermeister will das Landstück des Farmers erschließen. Umgar zögert nicht lange und entledigt sich potentieller Feinde, indem er ihnen seinen kleinen Freunde ins Essen mischt. 

Dieses grobe Handlungsgerüst wird allerdings unentwegt von sinnlosen Szenen unterwandert, die für den weiteren Verlauf völlig unerheblich sind, auf bizarre sowie unnötige Weise in die Länge gezogen werden und irgendwann nur noch nerven. "Die Wurmfresser" ist eben Trash in Reinkultur. Das Problem dabei ist nur, dass er als solcher wenig bis gar nicht unterhaltsam ist, so dass die dilettantischen Leistungen der untalentierten Laiendarsteller und die haarsträubend schlechten Dialoge nach kurzer Zeit kaum noch auszuhalten sind. Glücklicherweise hat der Film ungefähr eine Handvoll Szenen an Bord, die ihn vor dem endgültigen Totalausfall bewahren. 

Wenn Umgar, der als Figur schon fast skurril genug ist, seinen Opfern Würmer ins Essen mischt, sterben diese nicht einfach, sondern verwandeln sich nach schmerzhaften Krämpfen und kurzer Ohnmacht selbst in absonderliche Kreaturen, welche aus einer Hälfte Mensch, der anderen Hälfte Wurm bestehen. Auch die Essszenen selbst sind in verstörenden Close-ups inszeniert, in denen die Schauspieler ohne künstliche Tricks auf echten Würmern kauen, was zu ekligen, abstoßenden Anblicken führt. Die weltfremden, monströsen Geräusche, die sowohl kleine Würmer wie auch die großen Mensch-Tier-Mutationen von sich geben, tragen ihren Teil dazu bei, dass "Die Wurmfresser" immerhin in solchen raren Momenten zu genau dieser abstrusen Trash-Attraktion wird, die man sich über die gesamte Laufzeit des Films hinweg gewünscht hatte. Dass Robins nach diesem Film nie wieder einen weiteren gedreht hat, verwundert daher nicht, denn alleine die Existenz dieses fragwürdigen, frustrierenden und viel zu selten wirklich obskuren Machwerks verblüfft über alle Maßen. 

Fazit

"Die Wurmfresser" möchte wahrscheinlich gerne als besondere, unterhaltsame und ekelhafte Trash-Absurdität verstanden werden, ist aber über weite Strecken nicht viel mehr als nervtötender, mies gespielter und noch mieser geschriebener Schund, der lediglich von seinem liebevoll gestalteten Intro und einer Handvoll wirklich bizarrer Momente vor dem Totalausfall bewahrt wird. 

Kritik: Patrick Reinbott

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