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Kriegs-Actionfilm mit Gene Hackman in der Rolle eines Vaters, der seinen im Vietnamkrieg verschollenen Sohn gemeinsam mit ein paar Vietnam-Kriegsveteranan in Laos sucht.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Nährte man sich dem heiklen Thema Vietnam-Krieg in den späten 70ern filmisch noch eher selten und dann aufklärend-selbstkritisch an, brachen in den wilden 80ern dann alle Dämme der Pietät. Zu verlockend ließ sich das einstige Staats-Trauma für räudige Action-Kracher ausbeuten. Ein Mann war für den Boom maßgeblich verantwortlich, obwohl der ausschlaggebende Film eigentlich noch in eine ganz andere Kerbe schlug. Die Rede ist natürlich von Rambo und dessen Regisseur Ted Kotcheff. Obwohl der Titelheld im Erstling nur in den heimischen Wäldern ums Überleben kämpft und der Film ganz klar als ein mahnendes Statement gegen den Krieg und dessen Folgen verstanden werden muss, war er paradoxerweise der Startschuss für eine ganze Reihe von Vietnam-Actioner mit meist üblem Tonfall, in die sich seine direkten Nachfolger dann auch nahtlos einreihten. Mit denen hatte Ted Kotcheff zu dem Zeitpunkt schon nichts mehr am Hut, dafür inszenierte er im direkten Anschluss an seinen größten Hit diesen Missing-in-Action-Heuler, der unter der Ägide von John Milius (Die rote Flut) produziert wurde. Als hätte er inoffiziell doch noch Rambo II gedreht.

Der Film beginnt an der Front und wir sehen, wie ein Soldat namens Frank Rhodes heroisch versucht, einen verwundeten Kameraden zum Helikopter zu wuchten. Sofort wissen wir, er wird es nicht schaffen. So ist es dann auch und Frank bleibt hinter den feindlichen Linien zurück. Schnitt. Wir sehen einen versteinerten Gene Hackman (French Connection – Brennpunkt Brooklyn) und im Anschluss eine eigeschobene Rückblende, wie sich ein kleiner Bub im Baseballdress beim nächtlichen Gewitter vor Angst zu ihm unter die Bettdecke kuschelt. Das war natürlich der noch kleine Frank und Papa Jason (Hackman) - selbstverständlich ebenfalls hochdekorierte Colonel, denn Krieg ist hier Familientradition („Wir waren immer dabei!“) – begibt sich direkt nach Kriegsende auf die Suche nach dem Filius. Zehn Jahre später scheint er in Laos endlich auf eine heiße Spur gestoßen zu sein. Da ihm die unpatriotischen Sesselpupser von der Regierung nicht helfen wollen, trommelt er kurzerhand Frank’s altes Platton zusammen. Die finden ihren friedlichen Otto-Normal-Büger-Alltag eh total scheiße und müssen nicht lange überzeugt werden, im Dschungel wieder ordentlich auf die Kacke zu hauen. Verständlich.

Der Krieg ist nie vorbei. Sonst hätte man ja auch nichts zu tun. Von seiner Ideologie ein hart rechts-orientiertes, ultra-reaktionäres und unverblümt rassistisches Machwerk („Sie sind viel zu groß für Vietnamesen…das sind bestimmt Amerikaner“), das aus der Distanz betrachtet wenigstens mit einem Hauch von selbstparodierender Ironie belächelt werden kann, was damals aber nie und nimmer die Intention war. Drill-Vater Hackman und sein verwegenes Sextett (darunter Fred Ward, Im Land der Racketenwürmer, oder Patrick Swayze, Dirty Dancing) bringen den größten Teil der Laufzeit mit maskulinem Söldner-Training über die Runden, das mit seinen über-betonten Männlichkeits-Ritualen und phallischen Symboliken eher einen latent homoerotischen Subtext bekommt, was es wenigstens gelinde amüsant macht. Besonders, da so ein Film (und erst recht nicht sein angepeiltes Publikum) ganz bestimmt nicht mit diesen Gedanken in einen Sack gestopft werden wollte. Zum Ausgleich nach einem harten Tag Schinderei werden sich dann am Lagerfeuer schockierende Front-Anekdoten erzählt, damit einem auch immer bewusst bleibt, dass Charly es nicht besser verdient. Ronald Reagan hat bestimmt geweint vor Rührung.

Am Ende gibt es dann endlich die große Befreiungsaktion, die inszenatorisch durchaus okay, aber längst nicht so ausgiebig oder spektakulär ausfällt, als dass man mit dem ganzen Humbug wenigstens als komplett bekloppte Action-Sause zumindest insgeheim irgendwie sympathisieren kann. Stattdessen wird final noch mal ordentlich auf der Tränendrüse rumgetrampelt, aber eine gute Sache war es schlussendlich trotzdem, keine Frage. Schließlich ist jedes amerikanische Leben mehr wert als 10 von den der primitiven Kleinwüchsigen, die wahrscheinlich einfach nur unter Minderwertigkeitskomplexen leiden und deshalb alle von Natur aus böse sind. Diese Erkenntnis war auch nach (dem echten) Rambo II – Der Auftrag nicht wirklich anders, aber der hat wenigstens noch so saumäßig auf die Pauke gehauen, man konnte sich in dessen Faszination ganz kurzzeitig verirren.

Fazit

Man mag es kaum glauben, aber das ist einer der Box-Office Hits seines Jahrgangs. „Die verwegenen Sieben“ ist ein Schmuddel-Kind seiner Zeit, das man heute etwas ironischer, deshalb aber keinesfalls entscheidend besser beurteilen kann. Ein idiologisch ganz übler Reißer mit erstaunlich gutem Personal, mittelmäßigen Action-Einlagen und einem fürchterlichen Weltbild, dass alles dominiert. Gibt aber tatsächlich noch geschmacklosere und technisch um ein Vielfaches schlechtere Vertreter dieser Zunft, von daher noch kein absolutes Ärgernis.

Kritik: Jacko Kunze

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