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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Nach einer Strafversetzung muss Walter Garber nun die U-Bahnen in New York koordinieren, nachdem er für die MTA bis vor kurzem noch in einer höheren Position beschäftigt war. Gegen 15 Uhr bemerkt er, dass die U-Bahn Pelham 123 mitten auf der Strecke stehen blieb. Kurze Zeit später meldet sich nicht der Zugführer Jerry Pollard über Funk, sondern der Gangster Ryder, der Pelham 123 zusammen mit seinen Männern überfiel und in seine Gewalt brachte. Nun stellt er Garber seine Forderungen: er hat 19 Geiseln und verlangt innerhalb einer Stunde 10 Millionen Dollar. Sollte er hingehalten werden, so wird er jede verspätete Minute eine der Geiseln töten. Ein Geiselnahme-Verhandlungsteam unter der Leitung Camonettis findet jedoch wenig Zuspruch bei Ryder. Er möchte in der Stunde, in der er auf sein Geld wartet, nur mit Garber kommunizieren.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Auch wenn es mit dem gleichnamigen Roman von John Godey eine literarische Vorlage gibt, handelt es sich hierbei in erster Linie um ein Remake eines wahren New Hollywood Klassikers. Stoppt die Todesfahrt der U-Bahn 1-2-3 aus dem Jahr 1974 zählt aufgrund seiner intensiven Dynamik und der präzisen Inszenierung immer noch zu den besten New York-Thrillern überhaupt, der eine geschickte Mischung aus damals populären Katastrophenfilmen, Heist-Movie und Actionfilm anbot. Diese Neuinterpretation transportiert das Geschehen ins neue Jahrtausend und trägt unverkennbar die Handschrift seines Regisseurs.

Insbesondere die späteren Arbeiten des 2012 verstorbenen Tony Scott (Top Gun – Sie fürchten weder Tod noch Teufel) waren geprägt von einer beinah schon überstilisierten Bildsprache, die die Wurzeln des früheren Werbe- und Musikvideoregisseurs nicht nur unübersehbar machten, sondern im wahrsten Sinne des Wortes auf die Spitze trieben. Bis zum Anschlag gefilterte Hochglanzbilder, schnell Schnitte und ein ausgeprägter Fokus auf Oberflächenreize aller Art. Dazu gehörten natürlich auch markante Stars und der ewige Liebling des Briten war wohl Denzel Washington (The Equalizer), mit dem Scott fünf Mal zusammenarbeitete, allein vier Mal bei seinen letzten fünf Filmen (von denen dieser der vorletzte sein sollte). Washington gibt dabei mal wieder den Helden zum Anfassen, der einerseits wirkt wie der nette Kerl von nebenan, aber in die Enge getrieben über sich hinauswächst. Diesmal als Fahrdienstleiter des New Yorker U-Bahnnetzes, der wegen interner Ermittlungen gegen seine Person vorrübergehend wieder Dienst am Funkgerät schieben muss. Ausgerechnet, als eine Bande schwerbewaffneter Krimineller - angeführt von dem skrupellosen Ryder (John Travolta, Pulp Fiction) – den Zug Pelham 123 kapern und alle Insassen als Geiseln nehmen. Ihre Forderung: 10 Millionen $ innerhalb einer Stunde, sonst pro Minute Verzögerung einen Toten als Mahngebühr.

Die ursprüngliche Geschichte wurde von Autoren-Veteran Brian Helgeland einer zeitlich angepassten Frischzellenkur unterzogen, dessen Karriere von erstaunlichen Up- und Downswings versehen ist. So war er beispielswiese verantwortlich für brillante Romanadaptionen wie L.A. Confidential oder Mystic River, verzapfte aber gleichzeitig auch ziemlich Belangloses (zuletzt u.a. Finestkind) bis absoluten Kernschrott (Sin Eater – Die Seele des Bösen). Diese Arbeit ist weit entfernt von seinen persönlichen Glanzpunkten, liefert aber zumindest halbwegs soliden Dienst nach Vorschrift ab. Das Skript beruft sich in den wesentlichen Punkten auf die beiden Vorlagen (literarisch wie die Erstverfilmung) und verändert nur gewisse Details. Das ist relativ risikoarm und aufgrund der vorhandenen Qualität nun mal nicht schlecht, manövriert dieses Remake im Direktvergleich aber haarscharf an die Grenze des Überflüssigen.

Die diversen Änderungen sind letztlich so irrelevant für den Plot an sich, dass sie definitiv nicht als Bereicherung oder sinnvolle Ergänzung betrachtet werden können. Der Film bleibt somit so nah an der Erstverfilmung, dass man sich ernsthaft über die Sinnhaftigkeit des Ganzen Gedanken machen muss. Warum soll ich mir das anschauen, wenn denn das Original ebenso verfügbar ist und praktisch in allen Belangen besser? Da doch lieber so was wie Das Ende - Assault on Precinct 13, das 2005-Remake zu dem Meisterwerk von John Carpenter von 1976, das zwar auch nicht ansatzweise an das Original herankommt, aber zumindest so viel abändert, dass er nicht wie eine einfallslose Kopie erscheint. Sich praktisch nur die Prämisse ausleiht, daraus aber einen halbwegs eigenständigen Plot entwickelt. Das steht nicht in direkter Konkurrenz und hat auch für Kenner der Vorlage zumindest einen leichten Mehrwert, wenn auch qualitativ weit davon entfernt. Die Entführung der U-Bahn Pelham 123 sieht zwar Scott-typisch stylisch aus, bietet stabile Kurzweile und ist im Grundsatz ein ordentlicher Thriller, ist aber schlussendlich nur die schwächere Version eines exzellenten Films.

Herausstechend, wenn auch nicht unbedingt positiv (aber das kann auch als Ansichtssache betrachtet werden), ist die absurde Performance von John Travolta, vermutlich zusätzlich beflügelt durch die hemmungslos-überzogene Figurenzeichnung des Scripts. Eine explosive Mischung. Wenn er am laufenden Band so wunderbare Textzeilen wie „Er hat ne sexy Stimme, im Bau wäre er meine Schlampe gewesen“ aufsagen muss und gleichzeitig chargiert wie ein tollwütiger Village People auf Koks, muss man sich ernsthaft die Frage stellen, ob das Fluch oder Segen ist. Die Wahrheit – oder eher der Wahnsinn – liegt eventuell irgendwo in der Mitte, aber das trifft generell ganz gut auf den gesamten Film zu. Für sich genommen ist das durchaus anschaubar und auch wenn Tony Scott’s Inszenierungsstil nach spätestens 15 Minuten ans Nervige grenzt, irgendwo erfüllt das sicherlich seinen Zweck. Inwiefern dieser Film in Anbetracht einer immer noch bärenstarken (und in den wichtigen Punkten identischen oder besseren) Version aus den 70ern überhaupt notwendig ist, steht auf einem anderen Blatt.

Fazit

Eine etwas tempo- und actionreichere Neuninterpretation eines Klassikers, prominent besetzt und hochwertig inszeniert, im Gegenzug aber ziemlich einfallslos und ohne markante Existenzberechtigung. In Anbetracht der Vielzahl an wesentlich schlimmeren und sogar völlig isoliert von der Vorlage inkompetenten Remakes ist das hier aber durchaus passabel.

Kritik: Jacko Kunze

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