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Kommissar Harry Hole ermittelt in einer Mordserie, bei der die Opfer allesamt junge Mütter sind. Der vermeintliche Serienkiller hinterlässt bei seinen Taten stets einen Schneemann als Visitenkarte.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Unheilvoll wirkten die zusammengebastelten Gestalten schon immer. Ihre seelenlosen Augen starren grimmig, ihre Stockarme recken sich klauenartig in die Luft, ihr Strohkörper ... Moment, das waren Vogelscheuchen! Die sind im winterlichen Norwegen aber eher untypisch. Wie wäre es stattdessen also mit einem richtig bedrohlichen, schaurigen … äh ... Schneemann? Das dachte sich scheinbar Jo Nesbo beim Grübeln nach einem Aufhänger für den siebten Band seiner Krimireihe um Inspektor Harry Hole (Michael Fassbender). Der Protagonist der Bestseller mit trendig-knappen Titel („Der Fledermausmann“, „Kakerlaken“, „Rotkehlchen“) ist in seiner Branche „eine Legende“. Warum eigentlich, wenn er bloß persönliche Tipps mit verräterischen Indizien kombiniert und trotzdem meist falsch liegt? 

Nicht die einzige Frage, die Holes als nordischer Noir vermarktetes Kinodebüt aufwirft. Die früh verratene Identität des Killers wird zur Nebensache während sich andere Mysterien auftun: Kriegt keiner bei Oslos Polizei mit, dass Harrys neue Kollegin Katerine (Rebecca Ferguson) entwendete Fallakten gut einsehbar herumträgt? Seit wann dürfen Zeugen und Verdächtige ohne Zustimmung mit einem Überwachungsstaat-Computerdings gefilmt werden? Wieso bemerkt niemand das aktenkoffergroße Teil mit Riesenobjektiv? Sind Schneemänner in Norwegen so hip, dass ein an Mordschauplätzen Schneekugeln rollender Erwachsener nicht auffällt? Warum überhaupt Schneemänner? Ein wirrer Prolog etabliert das Motiv, gibt ihm aber keinen Kontext. Das Titelobjekt erscheint als Gimmick für schaurig gemeinte Set-Pieces. 

Logiklücken und eine sich in moralistischer Häme gegenüber den Mordopfern und einer skurrilen Nicht-Sexszene zwischen Harry und dessen Ex-Freundin Rakel (Charlotte Gainsbourg) äußernde Prüderie legen jede Spannung auf Eis. Selbst mit Verstärkung von Chloë Sevigny und Toby Jones in Kurzauftritten unterliegt die Darstellerriege den allgegenwärtigen Klischees. Weibliche Figuren sind hilflose, untreue Opfer, vaterlose Kinder sind Psychofälle und fähige Ermittler unweigerlich Säufer. Doch Alkoholexzesse und Zigaretten können Holes gestähltem Körper nichts anhaben. Noch eklatanter als der Mangel an narrativer Kohärenz ist der an Atmosphäre. Tomas Alfredson verpasst der Natur ein fades CGI-Make-up, das sicherstellt, dass die unfreiwillig komische Inszenierung dramatisch und visuell gleichermaßen kalt lässt.

Fazit

Die erste Leinwandadaption der populären Romanreihe hebt sich einzig durch die renommierte Besetzung von einem belanglosen TV-Krimi ab. Neben glaubhaften Protagonisten fehlt es der uninspirierten Inszenierung besonders an Schauwerten und Stimmung. Der hölzerne Einsatz von Splatter verstärkt nur den Eindruck, dass Regisseur Alfredson sein Werk scheinbar schließlich selbst kaum noch ernst nahm.


Kritik: Lida Bach

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