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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Als Beth ihr neues Studentenwohnheim betritt hat sie sofort ein ungutes Gefühl. Albträume einer grausamen Bluttat verfolgen sie seitdem. Zeitgleich entkommt ein psychisch schwer gestörter Mörder aus einer Anstalt. Sein Ziel: Jenes Haus, in dem er vor knapp 15 Jahren fast seine gesamte Familie ausrottete…

Kritik

Ohne Roger Corman (Weißer Terror) sehe das Filmbusiness heute ganz anders aus, das steht völlig außer Frage. Von seinem Enthusiasmus, seiner grenzenlosen Experimentierfreude und den Mut zum konsequenten Stil- und Tabubruch ganz abgesehen. Allein wie vielen späteren Stars er zu ihren ersten Gehversuchen verhalf ist schier atemberaubend. Namen wie Francis Ford Coppola (Der Pate), Jack Nicholson (Shining) oder Ron Howard (Solo: A Star Wars Story) sind nur die Spitze des Eisbergs. Wobei ebenfalls klar zu attestieren ist: Mit dem Ende der 70er Jahre verlor der gute Roger offenbar einen (und offenbar den entscheidenden) nicht geringen Teil seines Mojos. Es folgten kaum noch interessante Produktionen und im Gleichschritt ging ihm auch sein goldenes Händchen beim Talentcasting flöten. Das Eine hängt wohl unweigerlich mit dem Anderen zusammen, auf die schmerzhaft-ernüchternde Art dargeboten bei dem lange vergessenen 80er-Slasher Death House a.k.a. Sorority House Massacre von 1986.

Fördermutig wie eh und je öffnete Onkel Corman das Sparschwein und ermöglichte einem weiteren, aufstrebenden Talent aus dem eigenen Dunstkreis – diesmal Carol Frank, Assistant Director bei dem 1982 veröffentlichten The Slumber Party Massacre – ihre Chance auf mehr. Sie durfte ihr eigenes Script auch (innerhalb von 2 Wochen) gleich selbst verfilmen, so lernt man Schwimmen oder säuft eben ab. Letzteres ist eindeutig der Fall, die gute Frau war danach nie wieder im Filmgeschäft tätig, zumindest in keiner Position die hinterher noch in der Öffentlichkeit erwähnt wird. Und bei aller Liebe und Großmut für solche kurzfristig, sicher nicht unter optimalen Bedingungen aber wahrscheinlich mit viel Leidenschaft dahinter aus dem Boden gestampften Debütfilmchen: Es ist wirklich erstaunlich, dass Death House es heutzutage überhaupt noch mal geschafft hat, aus der Gruft der eingemotteten VHS-Karteileichen hervorgekramt zu werden. Um nicht zu sagen extrem optimistisch. Besonders zahlreiche oder wenigstens einen halbwegs überzeugenden Grund dafür sind nicht zu erkennen und damit wäre man nach der beinah mitleideigen Sichtung dieses gescheiterten Versuchs fast schon so was wie zufrieden.

Dass sich in so einen Film unter diesen Bedingungen keine wirklich guten Darsteller verirren ist logisch und kein Beinbruch, mit etwas Glück sind aufstrebende So-was-wie-Sternchen dabei. Pech gehabt, Death House ist reines Eintagsfliegenpapier aus der hintersten Reihe, aber sei es drum. Ein (trotz tatsächlich geringfügiger Kinoauswertung) bereits damals wohl vornehmlich und mit lukrativer Weitsicht für den boomenden Videomarkt entworfener Billo-Slasher kann immer noch geringfügig Spaß generieren, woran man aber auch mit Karacho scheitert. Die unverkennbare Inspiration durch diverse Klassiker lassen die eklatanten Schwächen nur noch deutlicher zu Tage treten. Ein Hauch des Giallo-Kinos oder des Genre-Veteranen Jessy – Die Treppe in den Tod mag schlicht der Natur der Sache geschuldet sein und nicht zwingend gewollt, wesentlich deutlicher sind da andere Parallelen. Während die vermehrt zu Beginn stattfindenden Traumsequenzen manchmal frech (und furchtbar dürftig) Nightmare –Mörderische Träume kopieren, ist die Story und speziell das Ende stark an Halloween – Die Nacht des Grauens angelehnt, dabei qualitativ ähnlich beschämend.

Vornehmlich geschuldet einer wahnsinnig armseligen Inszenierung, angesichts derer es nicht verwundert, das der erste gleichzeitig der letzte Film von Carol Frank bleiben sollte. Eine Form von Selbstschutz. Das schmale Budget ist dabei kein Argument. Etwa 300.000 $ standen zur Verfügung, genau so viel wie John Carpenter damals beim ersten Halloween. Zugegeben, dazwischen liegen 8 Jahre, aber Talent lässt sich nicht kaufen. Death House ist schon rein formell eine einzige Katastrophe; Zeit-, Budget- und Genre-unabhängig. Obwohl der Regisseurin (und gleichzeitig ja auch Autorin) dieser Film höchstwahrscheinlich am Herzen gelegen haben muss, wirkt er nicht so. Nicht mal ansatzweise. Wenn nicht alle Fakten dagegen sprechen würden, müsste das als die Handschrift eines absolut berufsfremden, sogar absichtlich entgegensteuernden Dilettanten gewertet werden, der gegen seinen Willen zu einer Strafarbeit verdonnert wurde und so schnell wie möglich (71 bzw. 74 Minuten) den Kelch an sich vorüber gehen lassen möchte, damit er endlich wieder raus zum Spielen darf. Speziell unter diesen Bedingungen einfach nur erschreckend.

Fazit

Oftmals ist man ja bemüht gewisse Filme besser zu reden/schreiben als sie objektiv betrachtet sind, einfach weil sie gewisse Grundbedürfnisse triggern oder nostalgisch bzw. filmhistorisch geprägt vielleicht anders betrachtet werden als von in der Hinsicht unbedarfteren Zuschauern. Bei „Death House“ ist jeder „Selbstbetrug“ zwecklos. Er mag sicherlich irgendwo engagiert sein (obwohl er nicht so aussieht) und fleißig große Vorbilder zitieren, aber wie er das macht ist allein schon…und das ist sogar noch das Einzige, was sich eventuell anrechnen ließe. Schlimm genug. Sorry, aber selbst jeder noch so freundliche Genre-Liebhaber mit Prägung durch VHS-Horror-Gülle dürfte hier an seine Grenzen stoßen.

Kritik: Jacko Kunze

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