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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Das immer noch sehr attraktive Ex-Erotikmodel Gloria ist nach dem Tod ihres Mannes nun Besitzerin des Magazins „Pussycat“. Dann wird eines ihrer Models von einem Unbekannten ermordet. Gloria erhält ein Foto, auf dem die Leiche vor einem Plakat ihrer alten Bilder abgelichtet wird. Der Auftakt einer Mordserie, deren Dreh-und Angelpunkt Gloria zu sein scheint. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie das nächste und vermutlich letzte Opfer werden wird.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

In seiner überschaubaren Karriere gelang es Lamberto Bava (Macabro) nie, an den Erfolg und besonders die Qualität seines berühmten Vaters Mario Bava (Die Stunde wenn Dracula kommt)  - einer Legende des italienischen Genre-Kinos – anzuknüpfen. Das Handwerk erlernte er freilich beim Papa, war schon als junger Mann fester Bestandteil dessen Filmcrew, doch grobes Handwerk ist nicht gleich Handwerkskunst. Ein Künstler wie Super Mario war Lamberto nie, konnte aber wenigstens ab und zu mit handfesten Genre-Arbeiten überzeugen. Sein Giallo Das Haus mit dem dunklen Keller ist trotz grober Anrichte ganz ordentlich geworden, und der erste Teil von Dance of the Demons eine wilde Splatter-Sause, die mit irrsinnigem Tempo und abstrusen Situationen ausgestattet immer wieder Spaß macht. Warum ein Film von Bava Jr. trotzdem nicht automatisch den Blick wert ist, beweist sein trotteliger Spät-Giallo Delirium (früher in Deutschland als Das unheimliche Auge vertrieben), für den man ganz viel guten Willen und noch mehr schlechten Geschmack mitbringen sollte, um nicht völlig zu verzweifeln.

Das grobe Gerüst solcher Filme hat der Regisseur natürlich von der Pike auf gelernt, beherrscht es zumindest theoretisch aus dem Effeff. Eine dralle Protagonistin, ein unbekannter Killer, zahlreiche Opfer und natürlich ist jeder irgendwann mal verdächtig, egal ob er oder sie ein halbwegs plausibles Motiv besitzt oder nur ein sehr hanebüchenes angedichtet wird. Story, Logik und schauspielerische Leistung dürfen dabei auch ruhig vernachlässigt werden. Getreu dem Motto handelt vor allem Hauptdarstellerin Serena Grandi (La Grande Bellezza – Die große Schönheit), die in erster Linie grandi Holz vor der Hütte hat, was sie in jeder zweiten Szene satt zur Schau stellt. Viel mehr Argumente für ein Engagement hat die Dame nicht vorzuweisen, aber darauf kommt es ja auch nicht zwingend an. Auf die Umsetzung dafür umso mehr und da hapert es bei Delirium an allen Ecken und Enden. Selbst einige der besten Gialli sind objektiv betrachtet nah am Trash-Ufer gebaut, der hier mitten in der Brandung. Bava orientiert sich im Grundsatz sichtlich an den Werken seines Vaters und anderer Vorbilder (deutlich bei Dario Argento’s Tenebre, der Score rotzt ähnlich wild los), was den Klassenunterschied nur unübersehbarer macht.

Mit schmierig-voyeuristischer Fleischbeschau und Soft-Porno Ambiente (u.a. eine verdammt ungeile Sexszene zwischen der Grandi und GeorgeMan-EaterEastman in der Badewanne, igitt) versucht Bava fehlenden Spannung und inszenatorisches Geschick vielleicht zu kaschieren, das dürfte aber nur bei den bedürftigsten Zuschauern mit Hemmungen vor echten „Erwachsenenfilmen“ funktionieren. Für einen Giallo gibt es erstaunlich wenige direkte Mordsequenzen, gestorben wird ab einem gewissen Punkt nur noch unvorteilhaft im Off. Zumindest eine der wenigen ist recht ungewöhnlich in der Wahl der Waffen geraten, hat man so bestimmt noch nicht oft gesehen. Die Tötungsszenen kann man sogar  - wie es sein sollte – als Highlight des Films bezeichnen…nur sicher nicht so, wie ursprünglich gedacht. Das berühmte Farbenspiel seines Erzeugers wird beim Bambino zu einer groben Rot-Blau-Pampe mit dem Ästhetik einer defekten Baustellenbeleuchtung und die Opfer erscheinen als bizarre Kreaturen, was vielleicht einen surrealen Effekt haben soll. Skurril, sinnlos und auf seine verschrobene Art erheiternd wäre zutreffender. Welcher Zweck damit verfolgt wird bleibt ein Rätsel, aber man hat wenigstens was zum Schmunzeln. Dieser billig produzierte Quatsch lässt sich nur mit der Hand in der Hose und einem Hang zum unfreiwilligen Humor sportlich nehmen. So gesehen ist das absurde Finale sogar ein echter Brüller.

„Aber zuerst will ich dich nochmal nackend sehen. Ein letztes Mal!“

Fazit

Notgeiler Giallo-Spätzünder, für den Mario Bava den Sohnemann bestimmt ohne Abendessen ins Bett geschickt hätte. Und was der dann stattdessen unter der Bettdecke gemacht hätte, kann sich nach diesem Film sicher jeder denken. Auf dem Papier hat er alles, was ein Giallo haben muss. In der Praxis nichts, was einen guten ausmacht. Er versucht es aber tapfer und wirkt dabei so stoffelig, manchmal ist er dadurch fast schon wieder…obwohl, ne, ist er nicht.

Kritik: Jacko Kunze

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