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Der anfänglich als Stummfilm konzipierte Kriminalfilm gilt als erster britischer Tonfilm. Kultregisseur Alfred Hitchcock landete sowohl bei den Kritikern als auch an der Kinokasse einen Hit.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Obwohl „Erpressung“ ursprünglich als Stummfilm konzipiert war, behielt Alfred Hitchcock („Vertigo“) beim Dreh stets die damals neuartige Technik des Tons im Hinterkopf. Als schließlich vom Studio die Forderung nach einem Tonfilm kam, war der Master of Suspense nicht sonderlich überrascht, zwar musste er einige Szenen nachdrehen, viele bereits gefilmte Aufnahmen konnte er jedoch entweder nachsynchronisieren oder als stumme Sequenz in den fertigen Streifen einfügen. Das größte Problem war wohl die Hauptdarstellerin Anny Ondra („Der Mann von der Insel Man“), denn die österreichisch-tschechische Schauspielerin war der englischen Sprache nicht ausreichend mächtig genug, was folgte war eine zusätzliche Vertonung aus dem Off, die Hauptdarstellerin selbst bewegte bloß den Mund. Das lässt ihre Figur stellenweise etwas unbeholfen wirken, verleiht ihrem Charakter aber auch unfreiwillig eine durchaus anziehende Eigenschaft und lässt sie im Gesamtkontext des Films ein Stück weit interessanter wirken.

Dafür, dass „Erpressung“ zu den ersten Tonfilmen zählt, war Hitchcocks Umgang mit der neuartigen Technik bereits erstaunlich versiert. Zwar finden sich immer wieder kürzere Sequenzen, in denen der Einsatz von Ton aus heutiger Sicht lachhaft wirkt (beispielsweise eigenartiges Vogelgezwitscher), doch kann man diese Aussetzer im historischen Kontext leicht als technische Spielereien entschuldigen. Davon abgesehen wirkt der Einsatz nämlich sehr routiniert, instinktiv scheint Hitchcock die zahlreichen Möglichkeiten der technischen Errungenschaft verstanden und vor allem angewandt zu haben. Seine Befürchtung, dass der Einsatz von Ton dem Medium Film etwas von seiner visuellen Kraft rauben könnte, wiederlegt er selbst recht eindrucksvoll. Ähnlich wie schon seine Stummfilme ist auch „Erpressung“ voll von kreativen Ideen und visuellen Einfällen, die Inszenierung bleibt seine große Stärke und er schafft es durch wiederkehrende Elemente einen perfekten Rahmen für den Film zu erzeugen.

Das Drehbuch, an dem auch der später selbst sehr erfolgreiche Regisseur Michael Powell („Die roten Schuhe“) mitschrieb, hält einige interessante Wendungen parat und greift inhaltlich schon einiges von Hitchcocks späteren Filmen vorweg. Eine Mordszene, in der ein Vorhang und ein Messer eine entscheidende Rolle spielen, erinnert stark an die bekannte Duschszene aus „Psycho“, aber auch in anderen Einstellungen lassen sich Bezüge zu späteren Werken finden. Das ist nicht sonderlich überraschend, schließlich stellt „Erpressung“ einen seiner ersten Kriminalfilme dar und immer wieder erhält der Zuschauer den Eindruck als wolle Hitchcock vielfältige erzählerische und inszenatorische Kniffe des Genres austesten. Das sorgt dafür, dass der Film zwar nicht immer komplett rund läuft, dafür jedoch eine herrlich bunte Zusammenstellung interessanter Szenen und Elemente darstellt. Eine durchaus verzwickte Geschichte über Schuld und Unschuld, Vertrauen und Zweifel, Verrat und Treue.

Fazit

Hitchcock agiert in seinem ersten Tonfilm bereits erstaunlich routiniert und schafft es sein Werk dadurch um einige interessante Aspekte zu ergänzen. „Erpressung“ ist ein stellenweise vielleicht etwas zu verspielt wirkender Film, der aufgrund seiner gekonnten Inszenierung und den fesselnden Figuren einen spannenden und sicherlich richtungsweisenden Eintrag in Hitchcocks eigener Filmografie darstellt. Was zunächst wie eine bloße Fingerspitzenübung aussieht, entwickelt sich bei zunehmender Laufzeit zu einem gut ineinandergreifenden Mix aus visuellen und erzählerischen Einfällen.

Kritik: Dominic Hochholzer

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