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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Die Contessa Christiana führt zusammen mit ihrem Geschäftsführer Max eine erfolgreiche Modeagentur. Allerdings wird das quirlige Arbeitsleben der Models von dem Mord an ihrer Kollegin Isabella getrübt. Die Ermittlungen in diesem Fall übernimmt Inspektor Silvestri, aber weder in der Agentur noch bei Isabellas Liebhaber, dem Antiquitätenhändler Franco finder er brauchbare Hinweise, geschweige denn ein Motiv für den Mord. Das Model Nicole entdeckt zufällig Isabellas Tagebuch. Das bedeutet aber für sie das Todesurteil, denn Stunden später wird auch sie von dem Killer brutal ermordet. Silvestri tappt weiterhin im Dunkeln, verdächtig sind irgendwie alle, die in irgeneiner Beziehung zu den Mädels standen. Und der Mörder ist noch lange nicht fertig mit seiner Arbeit.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Was macht einen guten Giallo eigentlich aus? Elitäre (sprich: kurzsichtige) Pseudo-Cineasten würden nun natürlich mit hochgetragener Nase behaupten wollen, dass es keinen guten Giallo gibt, da sich dieser italienische Stil doch nur auf billigem Sleaze und Gore begründet. In Wahrheit allerdings ist das genaue Gegenteil der Fall, hat es doch kein Sub-Genre jemals so kunstfertig verstanden, die Schaulust des Zuschauers auf den ethischen Prüfstand zu stellen. Man denke dort nur an visionären Werke eines Dario Argentos, vor allem Profondo Rosso – Die Farbe des Todes und Tenebrae sollen hier Erwähnung finden, die die festgeschriebenen Inszenierungsinsignien des Giallo-Films nutzten, um eine weitreichend sinnstiftende Reflexion über die Kunst selbst zu forcieren. In Tenebrae beispielsweise ging Argento sogar so weit, dass er die Frage, welche Bedeutung den Bildern innerhalb des Filmes beigemessen werden darf, geradewegs auf sich selbst zurückwarf.

Den Giallo allerdings hat nicht Dario Argento etabliert (obgleich er ihn maßgeblich und dominierend beeinflusst hat), sondern Mario Bava (Im Blutrausch des Satans), der sich 1960 bereits mit Die Stunde wenn Dracula kommt als Erzähler veritabler Schauermärchen bewiesen hat. Mit dem 1964 entstandenen Blutige Seide, dem wohl ersten Giallo, der alle Elemente, die dieses Subgenre ausmacht, beinhaltet, allerdings schrieb der Geschichte. Dabei beginnt alles auf den ersten Blick wie eine handelsübliche Kriminalgeschichte, obgleich es Bava durch sein meisterhaftes Handwerk gleichwohl versteht, den Bildern sowie dem Sound eine weitaus aussagekräftigere Strahlkraft angedeihen zu lassen. Ein Unwetter jedenfalls hat sich ausgebreitet und die Modelagentur, der Haupthandlungsort des Films, regelrecht von der Außenwelt abgeschirmt. Der Score von Carlo Rustichelli indes verspricht ein alsbald eintreffendes Unheil – der erste Mord nämlich lässt nicht lange auf sich warten.

In Blutige Seide geht das Visuelle mit dem Auditiven eine symbiotische Beziehung ein, was beide Ebenen im Verlauf der 90-minütigen Laufzeit gleichermaßen zu Trägermedien erklärt, die Angst, Unbehagen und Schrecken vermitteln sollen. Das Inhaltliche, die Suche nach dem Mörder, die hier nach einem durchaus bekannten Whodunit-Prinzip abgewickelt wird, spielt trotz einiger (für damalige Verhältnisse) unkonventioneller Finten nur die zweite Geige. Blutige Seide besticht als sensorische Seherfahrung, und spannt den Zuschauer in ein hochgradig stimmungsvolles Farbenspiel, in dem das satte, durchdringende Rot von besonderer Symbolträchtigkeit veräußerlicht wird. Man könnte sagen, dass sich in Blutige Seide Edgar Wallace (Die Geheimnis der grünen Stecknadel) und Alfred Hitchcock (Psycho) die Hand reichen. Bava nämlich transzendiert das kriminalistische Narrativ und präsentiert stattdessen ein Werk, in dem voyeuristische Verlangen im zelebrierten Todeskampf bestätigt und hinterfragt werden.

Fazit

Der Urknall des Giallos. Nicht ganz auf der Höhe späterer Genre-Meilensteine, dafür steckt "Blutige Seide" auch noch viel zu sehr in Kinderschuhen, allerdings ist Mario Bava hiermit bereits ein ungemein kunstfertiger Klassiker gelungen, der voyeuristische Sehnsüchte des Zuschauers bestätigt und gleichermaßen hinterfragt. Ein starkes Stück.

Kritik: Pascal Reis

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