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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Nach dem Tod einer Gräfin beginnt das extrem blutige Ringen um deren Nachlass.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Durch The Girl Who Knew Too Much und insbesondere Blutige Seite galt Mario Bava als Pionier des Giallo. Ausgerechnet, als dieser Trend Anfang der 70er erst richtig Fahrt aufnehmen sollte, begründete Bava mit Im Blutrausch des Satans (international eher bekannt als Bay of Blood) praktisch aus dem Stehgreif die nächste Stufe, die in der Folge auch den US-Markt dominieren würde. Die oftmals praktizierte Serienmörder-Thematik des Giallo galt ohnehin immer als Grundlage des Slashers, dessen Ursprung gerne in Nordamerika verordnet wird. Dort explizit mit Jessy – Die Treppe in den Tod (Black Christmas, 1974) – einer kanadischen Produktion -, womit der erste, waschechte US-Slasher vermutlich wirklich Freitag der 13. sein könnte (über diverse Independent-Produktionen kann man getrost streiten, es geht hier speziell um die öffentliche Wahrnehmung). Aber warum ist Im Blutrausch des Satans eher Slasher denn Giallo, obwohl es zu seinem Entstehungszeitpunkt erst richtig losging mit der allgemeinen Begrifflichkeit für diesen neuen Trend?

Wie Mario Bava auch Anfang der 60er wohl kaum geplant hatte, eine beinah subkulturelle Genre-Bewegung zu erschaffen, so war ihm wahrscheinlich auch nicht bewusst, wie sehr tatsächlich eines seiner Spätwerke bereits die Grundsteine für einen ganz neuen Trend legen sollte, der erst Jahre später in dieser Form aufgegriffen werden wird. Geschichte wiederholt sich, stimmt wohl. Im Grunde ist hier alles, wie in den meisten während dieses Zeitraums veröffentlichten Gialli. Ein anonymer Serienkiller treibt sein Unwesen und das Publikum rätselt mit, wer hier warum seinen Mitmenschen ans Leder will. Auffallend ist hierbei die explizite Brutalität, mit der zu Werke gegangen wird. Da steigert sich Im Blutrausch des Satans in seinem Verlauf deutlich. Nachdem zu Beginn eine Gräfin noch relativ „harmlos“ nur erhängt wird, geht es danach immer wilder zur Sache. Rabiat aufgerissene Kehlen, ein von einer Machete mitten im Gesicht gespaltener Schädel und schlussendlich rollen sogar die Köpfe. Eine Mordszene scheint sogar Freitag der 13.-Regisseur Sean S. Cunningham direkt inspiriert zu haben, wenn der Killer mit einem Speer ein Liebespaar im Bett mehr oder weniger aufspießt. Ähnlich segnete Kevin Bacon neuen Jahre später das Zeitliche – wenn auch aus der anderen Richtung.

Zudem ähnelt das Setting sehr jenen, die speziell in den US-Slashern der 80er immer wieder vorzufinden waren. Eine Bucht an einer offenkundig ruhigen See, abgelegen und mitten in der Natur. Der Crystal Lake lässt grüßen, speziell wenn auch noch eine Handvoll feierfreudiger Teenager auftauchen. Zuvor ist man eher in einem klassischen Whodunnit-Krimi, der eine Reihe zwielichtiger Gestalten einführt, die scheinbar alle in Verbindung zu der anfangs aufgeknüpften Gräfin stehen. Das übliche Gesocks aus Spekulanten und Erbschleichern möchte man meinen, aber ganz so einfach steigt man hier zunächst gar nicht durch. Denn nicht erst mit dem Erscheinen der Teenies folgt die Erzählung gar nicht konkret einer Person(engruppe), sondern wirft sie einfach so rein und für die Zuschauer*innen ist gar nicht ersichtlich, wer denn hier wer ist und was genau die miteinander zutun haben. Da hat es fast einen reinigenden Effekt, wenn nach und nach einige Personen ins Gras beißen, damit man nicht vollends den Überblick verliert.

Das klingt jetzt eher chaotisch als vorteilhaft, doch gerade dieses Chaos wirkt ein tatsächlich kalkuliert. Es scheint fast so, als würde Mario Bava hier den Slasher nicht nur erfinden, sondern im selben Atemzug sogar schon ein Stückweit parodieren. Die Figuren sind allesamt heillos überzeichnet, die Darsteller chargieren entsprechend und die Dialoge sind teilweise absolut hanebüchen. Aber offensichtlich alles mit voller Absicht, denn ein sarkastischer, pechschwarzer Humor zieht sich ebenso durch den Film wie die Blutspur seiner zur Schlachtbank geführten Opfer. Das wirkt wie eine Mischung aus Agatha Christie-Satire, Daily Soap und Camp-Slasher, in dem niemand vor niemanden sicher scheint und der mit einem Paukenschlag endet, der ihn in seiner selbstironischen Ausrichtung nur noch mal unterstreicht. Ein großer Spaß und auf seine Weise tatsächlich wegweisend für das Horrorkino der nächsten Generation.

Fazit

Zum zweiten Mal in seiner denkwürdigen, leider nur viel zu kurzen Karriere leistet Mario Bava waschechte Pionierarbeit und vollzieht die Wandlung vom Giallo zum Slasher, als das Eine sich gerade erst auf seinen Höhepunkt zu bewegte und das Andere in der Form noch gar nicht existierte. Es gibt sicherlich bessere Gialli und auch Slasher, aber kaum wichtigere.

Kritik: Jacko Kunze

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