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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Tief im Herzen von Texas. Eine attraktive, junge Ehefrau flieht in die Arme eines Angestellten ihres unwissenden Ehemannes. Erst einem schwerfälligen Privatdetektiv gelingt es, ihn von der Untreue seiner Frau zu überzeugen. Fortan lässt der Ehemann nichts unversucht, mit blinder Besessenheit den Mord an dem Paar zu arrangieren. Doch die vermeintlich simple Bluttat ist leichter gedacht als getan! Was als perfekter Mord geplant war, geht entsetzlich schief: Der Anstifter wird selbst zum Opfer - und die Liebenden zu ahnungslosen Zielscheiben eines berechnenden Killers. Ein Alptraum aus Betrug, Missverständnissen und tödlichen Geheimnissen nimmt seinen Lauf.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

„Like to seen his face when he found the dead end.“

Die Gebrüder Ethan & Joel Coen (Fargo) können mit Fug und Recht zu den wichtigsten US-Filmemachern seit…ach, jemals bezeichnet werden. In ihren über dreißig Jahren im Kinogeschäft schufen sie unzählige Knüller bis Meisterwerke, Fehlgriffe auf ein Minimum reduziert. Ihr ganz eigener, kauziger Stil macht sie bis heute unverwechselbar und hievte sie schnell aus dem Independet- in den Liebling-aller-Kritiker-Bereich. Ohne sich dabei anzubiedern, zu verbiegen oder gar prätentiöse zu werden. Seinen Anfang nahm diese beispiellose Reise an die Spitze des Filmolymps mitten aus der texanischen Einöde, in der Ehre und Vergeltung noch offiziell groß geschrieben werden, aber nur wenn keiner hinguckt. Sonst kräht kein Hahn nach jeder Form von Anstand, am Ende des Tages (oder eher der Nacht) zählt nur wer noch aufrecht steht. Blood Simple. Der Name ist Programm.

Stilistisch zwischen klassischer (Neo-)Noir-Konstellation und staubigem Western erzählen die Coens bei ihrem Erstling von der verhängnisvollen Affäre von Ray (John Getz, Die Fliege) und Abby (Frances McDormand, The Man Who Wasn’t There), der Frau von Ray’s Boss, Barbesitzer Marty (Dan Hedaya, Die üblichen Verdächtigen). Dank des stetig klebrig-verschwitzen Schnüfflers Visser (M. Emmet Walsh, Blade Runner) kommt der gehörnte Gatte hinter die Liaison und schreitet direkt zur Tat. Für einen Extralohn soll sein zwielichtiger Cowboy-Spürhund das Problem umgehend auf Texas-Art lösen, doch dieser nimmt überheblich und bequem lieber angeblich kluge Abkürzungen zum Ziel, was zu einer verheerenden Kettenreaktion führt. Eine typische Dreiecksgeschichte wird dank der unbekannten, aber enorm einflussreichen Variable zur unberechenbaren Blutspur voller Verrat, Misstrauen, Heimtücke, unglücklicher Umstände und fataler Missverständnisse, an deren Ende ein „einfacher Job“ komplett aus dem Ruder läuft.  

Um jetzt einfach mal mit der Tür ins Haus zu fallen: Blood Simple ist eine Ausnahmeerscheinung! Ein absolutes, unbestreitbares Meisterwerk und das bei dem Debüt eines bis dato völlig unbekannten Brüderpaars, die sich vom kalten Minnesota aufmachten, die Filmwelt im Sturm zu erobern. Ausgerechnet mit so einer knochentrockenen, fiebrig-hitzigen Wüstenballade wortkarger Mannsbilder, in deren Mitte die ungeschminkte Leinwandgöttin Frances McDormand ihren ersten, großen Auftritt hat und mit ihrer geerdeten, natürlichen aber unglaublich einnehmenden Präsenz alles überstrahlt. Als Objekt der Begierde, als Auslöser des ganzen Schlamassels bleibt sie dennoch die personifizierte Unschuld, während sich die Männer um sie herum nach und nach mit Blut besudeln. Mal berechnend und eiskalt, mal fast ausversehen, aber im entscheidenden Moment dann doch so skrupellos, dass einem auch nach dreißig Jahren noch kurz der Atem stockt. So pechschwarz, so stockfinster wie eine sternenlose Nacht über einem texanischen Highway, der im Nichts zu enden scheint. Oder vor einem Grab im Feld.

Erstaunlich, wie souverän, individuell und abgeklärt die Coens ihr Erstlingswerk bereits zu einer Visitenkarte machen. Lakonisch, entschleunigt, aber bitterböse und mit bald zu Staub zerfallenden Mini-Humor-Einschüben zynisch aufgewertet geht ihr Debüt ganz klar in die Richtung ihres 23 Jahre später entstandenen, mit sämtlichen Preisen überschütteten No Country For Old Men. Während sich die Brüder dazwischen eher dem schrägen Humor verschrieben (auf höchstem Niveau) gehen diese beiden Werke Hand in Hand und zeigen die düstere Seite der sonst so lässig erscheinenden Filmemacher. Ihre durchaus sadistische Ader, die nie wieder so süffisant ausgelebt wurde wie hier. Eine grausame und zu tiefst schadenfrohe Aneinanderreihung logischer Fehlertreufel, die eine brutale Katastrophe hinaufbeschwören. Gipfelnd in einem surrealen Western-Showdown, entstanden aus verlorenen Feuerzeugen, verfaulenden Fischen, zu langsam ausblutenden Schusswunden und eventuell vermeidbar durch vernünftige Gardinen vor den Fenstern…zumindest im Detail.

Fazit

Scheidung oder Shit-Happens auf texanisch, offenbar ein und dasselbe. Nicht nur einer der besten Debütfilme überhaupt (der nicht zu einem One-Hit-Wonder wurde), sondern sogar einer der besten Filme seiner gesamten Dekade. Und in der unfassbar brillanten Vita der magischen Coens auch ein Top-5-Kandidat. Da ist die Luft ganz besonders dünn. Eine furchtbar hinterhältige, ungemein clevere Perle des rabenschwarzen Thrillers, dessen Konsequenz und Boshaftigkeit immer noch schwer beeindruckend ist. Die unverschämt hochwertige Inszenierung, die handwerkliche Finesse und der sensationelle, schwermütige Score, der wie ein Wiegenlied des Todes über dem Geschehen schwebt, sind da beinah Randerscheinungen. Wenn man davon ausgehen würde, dass dies KEIN Low-Budget-Erstlingswerk wäre! Herausragend, in allen Belangen.

Kritik: Jacko Kunze

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