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Inhalt

Inspector Hubbard muss einen äußerst verzwickten Fall aufklären, um Mrs. Margot Wendice vor der Todesstrafe zu bewahren. Hitchcock verfilmt mit Auf Anruf Mord einen fast perfekten Mord und verschafft Grace Kelly Weltruhm.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

„Ich überlegte mir, wie ich den Mann umbringen könnte. Dann, ob ich nicht lieber meine Frau töten sollte. Und das erschien mir viel vernünftiger.“

Obgleich der Meister himself diesen Film angeblich selbst nicht so viel abgewinnen konnte, zählt Bei Anruf: Mord zweifelsohne zu den wichtigsten Arbeiten von Alfred Hitchcock, aus verschiedenen Gründen. Der banalste, dennoch erwähnenswert: Es ist Hitch’s erster und einziger 3D-Film, was allerdings auf Wunsch des Studios geschah und nicht etwa da sich der Regisseur davon irgendeinen Mehrwert versprach. Demensprechend fallen die dafür ausgewählten Momente weit weniger aufregend aus und erwecken schon den Eindruck einer Pflichtaufgabe, wobei sie zu diesem Zeitpunkt – 1954 wohlgemerkt – sicherlich eine größere Attraktion darstellten als heutzutage. Am Ende des Tages war es aber auch damals schon beinah egal, denn auf die 3D-Version wurde nur in wenigen Kinos überhaupt zugegriffen, da der kurzzeitige Hype um die neue Technik schnell verflachte.

Weitaus wichtiger ist die Personalie Grace Kelly. Es war der Anfang der vergeblich-schmachtenden, platonischen Romanze des unsterblich verliebten Hitchcock und seiner einzig wahren Muse, die drei Filme dauern sollte (danach noch Das Fenster zum Hof und Über den Dächern von Nizza), bis aus der Hollywood-Schönheit die Fürstin von Monaco wurde und sie ihre Karriere an den Nagel hing. Auch nicht mehr als eine Fußnote, der wirklich entscheidende Punkt für den immensen Stellenwert von Bei Anruf: Mord in der umfangreichen und qualitativ erlesenen Vita seines Schöpfers: Er behandelt sein zweitliebstes Thema, nach dem Unschuldigen auf der Flucht, den Versuch eines perfekten Mordes. Mit einer Methodik, die Oft die Spreu vom Weizen trennt – in Form eines Kammerspiels (bis auf minimale Ausreißer). Eine Kategorie, die einem Regisseur dieses Kalibers natürlich in die Karten spielt, da sich das Geschehen voll auf seine dirigierenden Fähigkeiten stützt; keine blendenden Ablenkungen stattfinden. Wer da sein Handwerk nicht beherrscht, geht gnadenlos unter. Oder protzt im Gegenzug mit seinen Qualitäten. Als hätte er das nicht schon 6 Jahre zuvor mit dem inhaltlich wie stilistisch sehr ähnlichen Cocktail für eine Leiche mit Bravour bewiesen. Den Erfolg zu bestätigen, das zeichnet die Besten aus.

Natürlich verfilmte Hitchcock, wie immer, mal wieder „nur“ die Idee eines anderen, aber auch stetig auf das richtige Material zurückzugreifen ist schon eine Kunst für sich. Basierend auf einem Broadway-Stück von Frederick Knott versucht er erst gar nicht, dessen Herkunft zu verleugnen oder mit den Mitteln des Medium Films ausschweifender zu adaptieren, was letztlich dessen Effektivität wohl auch kaum zuträglich wäre (gut zu sehen beim Quasi-Remake Ein perfekter Mord von 1998). Die perfide Geschichte lebt zu einem nicht unerheblichen Teil von seiner Enge, seiner hinterhältigen Intimität und besonders des Komplizen-Daseins des Publikums. Der Zuschauer ist immer voll im Bilde, über jeden Schachzug seines Antagonisten (herrlich niederträchtig: Ray Milland, Ministerium der Angst, wirklich geboren für solche Arschgeigen-Rollen) informiert und fiebert doch tatsächlich mit dem Übeltäter mit, dessen theoretisch perfekter Plan andauernd droht zu scheitern. Wie er sich dreht und wendet, immer wieder spontan reagieren muss und aus einem eigentlich fatalen Fehlschlag auf Umwegen doch dem Ziel sehr nah kommt, ist faszinierend und hochspannend mit anzusehen.

Vom gescheiterten Opfer zur unschuldigen Mittäterin hin zum alleinigen Sündenbock: Während der manipulative Bad Guy seinen Kopf trotz einem typischen Fall von „Hochmut kommt vor dem Fall“ höchst unverdient, aber trotzdem respektabel-clever aus der Schlinge zieht, muss die unwissende Heldin der Herzen seinen Platz auf dem Schafott einnehmen. Mit all seiner narrativen und inszenatorischen, detailversessenen Raffinesse wie seinem Hang zum trockenen Humor am Rande spielt Hitchcock so genüsslich sowohl mit dem Gerechtigkeitsbedürfnis, der Neugier aber auch der Schadenfreude bis hin zum latenten vorhandenen Sadismus des Publikums. Eigentlich scheint es gefühlt völlig unmöglich, dass dieser Schweinehund mit dieser Nummer ungeschoren davon kommt, die Frage stellt sich nur: Wie und wann wird aus dem Stolpern der vernichtende Sturz? Der Weg ist, wie so oft bei Hitchcock, das Ziel und wenn er sich voll und ganz dieser Prämisse verschrieb, war er oft unschlagbar. Übrigens: Wohl selten gab es eine entscheidende Schlüsselszene, die diese Bezeichnung so sehr verdient wie hier. 

Fazit

Ein unmoralisches, soghaftes Vergnügen, bei dem Hitch mal wieder erkennen lässt, wie sehr er die gelüste des Publikums kennt und in der Lage ist, diese effektiv zu bedienen. Voller Leidenschaft sowohl für Kino und Bühne und mit instinktiver Brillanz in jedem noch so kleinen Detail, obwohl er ja offenbar diesen Film nur als nebensächliche Pflichtübung betrachtete. Allein das sagt ja schon alles über das Jahrhunderttalent Alfred Hitchcock aus. Auch so einer seiner Top-10-Filme…wenn auch „nur“ im hinteren Drittel.

Kritik: Jacko Kunze

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